„Kinderuni Hochrhein“ geht hochmotiviert in die 4. Runde
Von: Hans Berger
Unter der Obhut von Stein und Bad Säckingen sowie der Federführung von Prof. Dr. Helmar Burkhart hatte im Jahre 2013 ein hochmotiviertes Team die Kinderuni Hochrhein innert kürzester Zeit mit einem minimalen Etat von lediglich 5'500 Euro aus dem Boden gestampft und einen Volltreffer gelandet. Der seinerzeitige Enthusiasmus seitens der ehrenamtlich tätigen Uni-Organisation ist geblieben, wie anlässlich der gestrigen Vorstellung des Semesterprogramms 2016/2017 unschwer festzustellen war.
Der Trompeter von Säckingen bläst zur Kinderuni
Spass, Spass, Spass
Mögen auch hierzulande viele Menschen keinen Spass an der Existenz der Spassgesellschaft haben, so ist sie gleichwohl Tatsache. Von dem, was keinen Spass macht, sollten die Finger gelassen werden, lautet heute die allgemein gültige Empfehlung. Davon ist auch die Bildung nicht ausgeschlossen, darum ist’s elementar, dem Nachwuchs vor dem Wissen den Spass am Wissen beizubringen. Denn laut Bildungsexperten ist Spass am Lernen die entscheidende Voraussetzung für den Schulerfolg.
Waschechte Professoren
Kinder sind grundsätzlich von Natur aus neugierig und lernen beinahe wie von selbst, sagen Lernforscher und Neurowissenschaftler immer wieder. Kinder kommen nicht nur mit der Fähigkeit auf die Welt, ständig Neues hinzuzulernen, sondern sie haben auch eine angeborene Lust, immer wieder Neues zu entdecken.
Seitens der Erwachsenenwelt muss jedoch darauf geachtet werden, dass diese Wissenslust anhält, respektive gar gefördert wird. Genau da setzt die „Kinderuni Hochrhein“ an, indem sie einerseits ihr Bildungsangebot auf die Acht- bis Zwölfjährigen ausrichtet und andererseits an den insgesamt vier Vorlesungen waschechte Professoren über alltägliche Fragen dozieren lässt, dies honorarfrei - wohlgemerkt.
Wissens-Kompetenz
„Kompetenz ist die Verbindung von Wissen und Können. Schülerinnen und Schüler können nur dann kompetent handeln, wenn sie über das notwendige Wissen verfügen“, lautet die Antwort vom Lehrplan 21 auf die Frage der Bedeutung von Wissen. Wissen kann man auswendig lernen oder sich im Internet blitzschnell aneignen.
Doch was nützt es, wenn man es nicht verstanden hat und infolgedessen praktisch nicht anwenden kann? Wissens-Kompetenz ist keine Einbahnstrasse, sie basiert auf der Kombination von Daten und Informationen unter Einbeziehung von Expertenmeinungen. Die „Kinderuni Hochrhein“ deckt auch diesen Aspekt der Wissensvermittlung ab.
Auf los geht’s los
Die vier, jeweils rund eine halbe Stunde dauernden Vorlesungen, welche den Fragen nachgehen „Woher weiss der Computer was er tun muss?“ (19. Okt.), „Was macht ein Manager und wann ist er gut?“ (16. Nov.), „Was können wir vom Fussball lernen? “ (30. Nov.) und „Warum feiern wir Fasnacht?“ (18. Jan.) finden drei Mal im Gloria-Theater von Bad Säckingen und einmal (16. Nov.) im Saalbau von Stein statt.
Die Einladung zum kostenlosen Besuch der Kinderuni Hochrhein erfolgt mittels Flyerverteilung an Schulen in den Landkreisen Waldshut und Lörrach sowie auf Schweizerseite zwischen Rheinfelden und Frick. Da heuer der Fussballvortrag mit dem ehemaligen Schweizer Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld ein Renner sein dürfte, ist eine sofortige Anmeldung ratsam, um nicht Opfer des Numerus Clausus zu werden.
Diplom
Grundsätzlich wird von den immatrikulierten Jung-Studentinnen und Jung-Studenten der Besuch aller vier Vorlesungen erwartet. Lehrpersonen jedoch, welche ein Element des Angebots in ihr Lehrprogramm einbauen wollen, steht es frei, sich dafür eine Vorlesung herauszupicken, eine vorherige Anmeldung ist allerdings zwingend.
Wie die grossen, erhalten auch die kleinen Uni-Absolventen einen Studentenausweis, in dem nach jeder Vorlesung von den jeweiligen Professoren die Teilnahme bestätigt wird. Ist der Ausweis voll, so stellt die Kinderuni Hochrhein den Jungakademikern gar ein Diplom aus.
Beteiligung
Während auf badischer Seite das Angebot rege genutzt wird, ist die Fricktaler Beteiligung doch eher etwas mager. Uni-Rektor Prof. Dr. Helmar Burkhart erhofft sich daher mit dem Auftritt der Kinderuni an der steinermäss (1. bis 3. April) bei den acht- bis zwölfjährigen Fricktalern die Lust auf ein vorerst kurzes „Studentenleben“ wecken zu können.
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