SchülerInnen verhelfen beiden Rheinfelden zu Punkten
Von: Hans Berger
Unter dem Titel „Auf zu neuen Ufern“ setzen die beiden Rheinfelden mit ihrer gemeinsamen Teilnahme am internationalen Wettbewerb „Entente Florale Europe“ einmal mehr ein Zeichen dafür, dass auch ohne Brüssel, jedoch ganz im Sinne des Wettbewerbs, ein grenzüberschreitendes, gemeinsames Aufblühen möglich ist. Dass dem tatsächlich so ist, bewiesen gestern SchülerInnen der Behindertenschule St. Josefshaus Rheinfelden (Baden) und der Internationalen Schule (ISRH) Rheinfelden (Aargau) im prächtigen, beinah schon ein wenig mystischen Weidendom im Stadtpark von Rheinfelden
SchülerInnen der Behindertenschule St. Josefshaus Rheinfelden (Baden) und der Internationalen Schule (ISRH) Rheinfelden (Aargau)
Im Jahr 2011 nahm die Stadt Rheinfelden (Baden) erstmals am Bundeswettbewerb Entente Florale teil und holte eine Goldmedaille. 2014 traten als echtes Novum die beiden Rheinfelden dann bei dem Bundeswettbewerb Entente Florale an und siehe da, es gab wiederum eine Goldmedaille. Zudem wurde Rheinfelden als Vertreterin Deutschlands zum Entente Florale Europe 2015 eingeladen, in dem sie gegen Belgien, Grossbritannien, Italien, Irland, Niederlande, Österreich, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn bestehen müssen.
Für Natur und Wohlgefühl
Wie von Daniel Vulliamy, Projektleiter Entente florale Rheinfelden (Aargau) bei seiner Begrüssung zu erfahren war, wurden in den beiden Städten seit dem Start Mitte Februar 2015 seitens Stadt, Wirtschaft, Schulen, Vereinen sowie privat rund vierzig, der Natur und dem Wohlgefühl der Menschen dienende Projekte umgesetzt.
Beeindruckt
Eines davon ist das Kunstprojekt „Auf zu neuen Ufern“ der beiden Schulen St. Josefshaus Rheinfelden (Baden) und der Internationalen Schule (ISRH) Rheinfelden (Aargau), deren, im Rheinfelder Stadtpark West domizilierte Werke in einem so feierlichen Rahmen eingeweiht wurden, dass Stadtammann Franco Mazzi gerührt resümierte: „Selbst wenn alles bachab geht, hat sich der Aufwand allein wegen diesem Anlass gelohnt.“ Womit er aber gleichzeitig durchblicken liess, dass die unmittelbar bevorstehende Begutachtung der Entente Florale-Juroren auch ihm ein wenig an den Nerven zerrt.
KunstjüngerInnen
Zuvor aber stufte die ISRH-Schulleiterin Sabine Sümegi das Projekt als Zeichen für eine weltoffene Schweiz ein, betonte die gemeinsamen Werte beider Schulen: Förderung der gesellschaftlichen Integration und Zusammenarbeit von behinderten und nicht behinderten Menschen aus verschiedenen Ländern und würdigte die Kreativität der elf am Projekt beteiligten KunstjüngerInnen.
Auch Joachim Trüby, seines Zeichens Bereichsleiter im St. Josefshaus lobte die gute Zusammenarbeit der beiden unterschiedlichen Schulen und hob den guten Geist in der Projektgruppe hervor. Während den drei Tagen sei in der „Kunstküche“ unter der Leitung von Christhina Kuhn nicht nur fleissig gearbeitet, sondern auch kommuniziert, gesungen, gespielt und gegessen worden.
Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zeigte sich erfreut über die Vernetzung der beiden Schulen, insbesondere weil „Entente Florale“ nicht nur die Stadt, sondern auch die Menschen zum Blühen bringen wolle.
Friedensbotschaft
So richtig feierlich wurde die, trotz öffentlicher Einladung, in der Bevölkerung kaum Resonanz gefundene „Vernissage“, als die elf KunstjüngerInnen ihre Erfahrungen und Eindrücke von der dreitägigen Zusammenarbeit schilderten und dabei zum Teil auch ganz persönlich wurden.
Spätestens jetzt zeigte sich, wie recht die ISRH-Schulleiterin Sabine Sümegi hatte, als sie sagte: „Es ist ein Beitrag zu einer besseren Welt.“ Was wiederum mit wohl keinem besseren Song hätte dokumentiert werden können wie mit John Lennons „Imagine“ (Stell dir vor), den die SchülerInnen unter der Leitung von Jeanne Iris Keller genauso freudig sangen wie hernach den Siegertitel vom Eurovision Song Contest 1982, Nicoles „Ein bisschen Frieden“.
Dieser Friedensgeist wiederspiegelt sich auch in den Stelen der KunstjüngerInnen, welche ihre Werke auf einem Rundgang der Festgemeinde zwar etwas schüchtern, aber nicht ohne Stolz vorstellten.
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