Rheinfelden rekultiviert Kiesgrube
Von: Roger Erdin
Im Gebiet Wäberhölzli in Rheinfelden besteht eine ehemalige Kiesgrube, welche nach Beendi-gung des rund 25 Jahre dauernden Kiesabbaus Ende der Achtzigerjahre nur teilweise wieder-aufgefüllt wurde. Die deutlich wahrnehmbare Geländemulde soll nun vollständig aufgefüllt, mit Eichen rekultiviert und in das geplante Eichenwaldreservat integriert werden. Vom 27. Oktober bis zum 27. November 2014 liegen ein Gesuch um Nutzungsplanänderung sowie ein temporäres Rodungsgesuch zur öffentlichen Mitwirkung auf.
Die Grube Wäberhölzli liegt im Osten Rheinfeldens, nahe dem neuen Flusskraftwerk und der Kies-grube Chleigrüt (Quelle: AGIS)
Im Waldgebiet Wäberhölzli, östlich der Stadt Rheinfelden, besteht eine ehemalige Kiesgrube. Kiesabbau, Teilauffüllung und provisorische Wiederaufforstung des Grubenareals erfolgten in den 60er- bis 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts.
Im Rahmen des Neubaus Wasserkraftwerk Rheinfelden war eine Restauffüllung des Grubenareals Wäberhölzli zur Ablagerung von Rheinausbruchmaterial vorgesehen. Nachdem die Bauherrschaft des Kraftwerks das Ausbruchmaterial anderweitig deponieren und verwerten konnte, ist die für die Restauffüllung der Grube Wäberhölzli erteilte generelle Rodungsbewilligung zur temporären Rodung von 8 ha Wald per Ende 2008 ungenutzt abgelaufen.
Nun wird das Projekt wieder aufgenommen. In der früheren Kiesgrube könnten auf einer Fläche von rund 8 ha rund 650‘000 m3 sauberes Aushubmaterial deponiert werden. Die Verfüllung soll in den Jahren 2016 bis 2020 erfolgen, so die heute vorliegende Planung.
Deponiebedarf im Unteren Fricktal
Gemäss kantonaler Planung besteht im Unteren Fricktal in den nächsten fünf bis sieben Jahren zu wenig Raum für die Deponierung von sauberem Aushubmaterial. Die Stadt Rheinfelden hat deshalb die Restauffüllung der ehemaligen Grube Wäberhölzli neben der Realisierung eines grossflächigen Eichenwaldreservats in den Waldungen der Ortsbürgergemeinde Rheinfelden als Projekt in die regionale Waldentwicklungsplanung Kaiseraugst-Wallbach aufgenommen.
Da die Grube Wäberhölzli mitten im Perimeter des geplanten Eichenwaldreservats liegt und da im Rahmen der Endrekultivierung der verfüllten Grube auf 8 ha Fläche ein ökologisch besonders wertvoller, lichter Eichenwald aufgebaut werden soll, besteht zwischen Eichenwaldreservat und Restauffüllung Wäberhölzli ein enger räumlicher und sachlicher Zusammenhang.
Die Restauffüllung der Grube Wäberhölzli ermöglicht die weitgehende Wiederherstellung der ursprünglichen Topografie und die kurzfristige Bereitstellung von dringend benötigtem Deponievolumen für die Verwertung von unverschmutztem Aushub im unteren Fricktal.
Planentwürfe liegen zur Mitwirkung auf
Die Festlegung der Rekultivierungszone bedarf einer Änderung der Nutzungsplanung Kulturland sowie eines temporären Rodungsgesuches. Die beiden Planungsgrundlagen liegen zusammen mit einem Umweltverträglichkeitsprüfbericht vom 27. Oktober bis 27. November 2014 im Stadtbauamt Rheinfelden öffentlich zur Einsichtnahme auf.
Mitwirkungseingaben sind in schriftlicher Form an den Gemeinderat Rheinfelden zu richten. Zur vertieften Information steht auch Stadtoberförster Kurt Steck zur Verfügung (Tel. 061 835 52 44 oder kurt.steck@rheinfelden.ch). Die weiteren Planungsschritte vorbehalten, geht der Gemeinderat derzeit davon aus, dass der Einwohnergemeindeversammlung vom Sommer 2015 einen Antrag auf Teiländerung der Nutzungsplanung Kulturland unterbreitet werden kann.
Stadt Rheinfelden
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