Eiker JungmusikerInnen bezauberten und begeisterten
Von: Hans Berger
Musik ist das sozialste Medium überhaupt. Sie führt die Menschen zusammen. Dass eine musikalische Erziehung für die Allgemeinbildung förderlich ist, stellt ernsthaft niemand mehr in Frage. Auf jeden Fall steigert sie die geistige Beweglichkeit, die Fähigkeit, sich rasch von einem Gedanken auf den nächsten einzustellen. Und sie wirkt sich positiv auf die Kreativität, Reaktion, Gedächtnisleistungen, Aufmerksamkeit und Ausdauer aus. Vorteile, welche vergangenen Dienstag die Eiker Schülerinnen und Schüler der Musikschule Frick an ihrem Ortskonzert im Kulturellen Saal wohl eher kalt liessen.
JungmusikerInnen aus Eiken am Ortskonzert
Zudem waren sie viel zu sehr damit beschäftigt, all die vorgängig erwähnten Eigenschaften anzuwenden und mussten obendrein wohl mehrheitlich auch noch gegen das verflixte, zu einem Auftritt gehörende Lampenfieber ankämpfen. Rein äusserlich jedoch gaben sich die Jungmusikerinnen und –musiker äusserst cool, so als ob für sie ein Auftritt vor grossem Publikum das Selbstverständlichste auf der Welt wäre.
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Allerdings ist auch nicht auszuschliessen, dass ihnen, nach dem Willkommensgruss der Ortschulleiterin Diana John, die Percussions-Energy-Gruppe mit ihrem Medley unter dem Motto: „Kein Stress, keine Panik! Musik bringt Energie und Energie bringt Freude“ die Courage, das Selbstvertrauen eingetrommelt wurde.
Die vier Blockflötenspielerinnen Delia Bodmer, Navina John, Jasmin Hofer und Elia Hängi straften all jene der Lüge, welche ihr wohlklingendes Instrument verächtlich mit Speuzknebel abtun. Der Flötenton ist nun mal eben die Visitenkarte der Flötisten, welche auch die drei Querflötistinnen Janis Eberle, Sarah Clever, Tabea Bodmer nicht zu verstecken brauchen.
Poppig und zart
Beinah so zu betören wie der spanisch-deutsche Popsänger Alvaro Soler seinen Hit „Sofia“ singt, spielte ihn Lena Güdemann auf dem Saxophon. Zartes, klassisches Gitarrenspiel zelebrierten Nico Eberle, Nicolas Wilhelm und Nele Fuderer und erneteten dafür genausoviel Applaus wie die begabte Pianistin Ladina Vogel für „Una Matina“ von Ludovico Einaudi und „The Piano“ von Michael Nymann.
Schlummernde und offenbarte Talente
Titel wie „Snappy, This old Man, Oh when the Saints, Old Mc Donald had a Farm“ weisen darauf hin, dass die spielende Querflötistin Zoé Amsler am Anfang ihrer Musikerkarriere steht wie ebenfalls Samira Tesan und Tim Friedli, welche am Klavier ihr Publikum mit „Seepferdchen“, „Im Märzen der Bauer“ und „Nächtliche Reise“ bezauberten. Für Franz Schuberts „Deutscher Tanz“ bedarf es indes schon mehr Erfahrung und Können, worüber der talentierte Pianist Philipp Altmann zweifelsfrei verfügt.
„Bella Bimba“, „Der Kuckuck und der Esel“ verraten, dass auch Mira Zwahlen eine junge Musikantin ist, die Klangfarbe, die sie indes ihrer Bratsche zu entlocken versteht, lässt vermuten, dass in ihr ein grosses Talent schlummert, welches sich bei der Violinistin Corina Meier bereits offenbarte, wie ihrer Interpretation von Robert Prachts „Zigeunerkind“ zu entnehmen war.
Künstlerinnen und Künstler
„Wenn wir Kinder auf den Weg zum „Olymp“, wenn wir sie auf den Weg zu Kunst und Kultur führen, dann öffnen wir ihnen den Zugang zu einer Welt, in der sie zu ganzen Menschen werden können: In Tanz und Rhythmus, in Ton und Klang, in Malerei und Farbe, in Sprache und Dichtung kommen Gefühl und Geist, Seele und Körper zur Einheit. In Kunst und Kultur finden Menschen ihre Identität als einzelne und als Gesellschaft – nicht ein- für allemal, aber immer wieder und immer wieder neu. In der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen steht deshalb: Kinder haben ein Recht auf Kunst und Spiel“, philosophierte einst der ehemalige deutsche Bundespräsident Johannes Rau.
Fackelträger und Umsetzer dieser Analyse sind die am Ortskonzert im Hintergrund agierenden, die Kinder fördernden Lehrerinnen und Lehrer und gleichzeitig wahrhaftige Künstlerinnen und Künstler der Musikschule Frick: Chelsea Czuchra, Peter Donkor. Dorothee Heit, Jacqueline Kym, Claude Merz, Yael Nicolet, Ursula Schnepp, Cristina Serena, Alex Vimposek, Anna Mühlberg.
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