Spannender Schlusssprint beim Eierlesen in Wölflinswil
Von: Bettina Müller
Das diesjährige Eierlesen in Wölflinswil startete am Sonntagmorgen mit einem reichhaltigen Buurezmorge. Die gute Stimmung der Gäste wurde auch vom anfänglichen Regen nicht beeinflusst und die bereitgestellten Zelte waren bis auf den letzten Platz besetzt. Nach einer kurzen Pause ertönte um vierzehn Uhr der traditionelle Böllerschuss, der das Eierlesen eröffnete.
Elia Steck und seine zwei Fänger (Fotos: zVg)
Der Wettkampf beginnt
Das Eierlesen ist ein sportlicher Wettkampf, der zwischen zwei Eierläufern ausgetragen wird. Ihre Aufgabe ist es auf einer Bahn von 150 Metern Länge das hinterste Ei aufzusammeln, bis zur Abwurflinie zu rennen und dort den Fängern das Ei zuzuwerfen. Dann rennt der Läufer zum zweithintersten Ei und wirft dieses den Fängern zu. Insgesamt muss der Läufer 75 Eier aufsammeln und werfen. Dabei wird eine Distanz von 11-12 Kilometer zurückgelegt.
Die Fänger müssen die Eier mit einem Korb, der mit Spreu gefüllt ist, auffangen. Kann ein Ei nicht gefangen werden, muss der Läufer als Strafe einmal bis zum Ende der Bahn rennen und es darf kein Ei geworfen werden. Sobald ein Läufer die Hälfte der Eier geworfen hat, gibt es eine kurze Pause. Der Läufer, der zuerst alle Eier aufgesammelt hat, gewinnt.
Zytle, Jassen und vieles mehr
Gleichzeitig tummelten sich verschiedene Figuren herum, wie zum Beispiel der Klosterbruder, das Hochzeitspaar, die Osterhasen, die Hühnermänner, der Waldmensch, der Dorfpolizist oder der Chrüschmutti. Der Örkegeischt und die zwei schwarzen Brüder halten Ausschau nach ungezogenen Leuten, die in den Dorfbrunnen geworfen werden.
Beim Zytle konnte man sich feine Lebkuchen erspielen. In der Jasshütte traf man sich zu einem gemütlichen Jass oder einem Tschau Sepp. Die starken Frauen und Männer konnten beim Hau den Lukas ihre Kraft unter Beweis stellen. Beim Dart und beim Zielwurf war man auf eine hohe Zielgenauigkeit angewiesen, um einen Preis ergattern zu können.
Für die hungrigen Gäste bot der DTV Wölflinswil eine Festwirtschaft mit Würsten, Speck, Eiern und feinen Desserts an. Für die Durstigen wurde vom TV eine Bar betrieben.
Knapper Schlussprint
Die Läufer waren vor den letzten zehn Eiern gleich auf. Doch durch einen Fehler von Elia Steck konnte sich René Jehle eine Vorsprung verschaffen und sich so den Sieg sichern. Gemäss der Tradition versucht man das letzte Ei über das Dach des Landgasthofs Ochsen zu werfen. Anschliessend freuten sich die beiden Läufer über die Abkühlung im Dorfbrunnen.
Mit dem Eiertätsch endete das diesjährige Eierlesen in Wölflinswil.
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