Im Jahr 2016 betrugen die Ausgaben für Sozialleistungen in der Schweiz 170 Mrd. Franken. Das entspricht 26% des BIP. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Anstieg der Ausgaben um 3,3% zu verzeichnen; er ist vor allem auf die Bereiche Alter und Krankheit/Gesundheitsvorsorge zurückzuführen, die sowohl in der Schweiz als auch in den europäischen Ländern den grössten Anteil der Ausgaben umfassen. Dies zeigen die neusten Ergebnisse der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit (GRSS) des Bundesamtes für Statistik (BFS).
In der Schweiz wird der grösste Teil (42%) der Sozialleistungen im Bereich Alter ausbezahlt, insbesondere durch Altersrenten der ersten und zweiten Säule. Auch in Europa fliesst der grösste Teil der Leistungen in diesen Bereich, der aufgrund der demografischen Alterung in den meisten Ländern weiter zugenommen hat.
An zweiter Stelle folgen - sowohl in der Schweiz (31%) wie auch im europäischen Durchschnitt - die Sozialleistungen im Bereich Krankheit/Gesundheitsversorgung. Allerdings haben die südeuropäischen Länder die Ausgaben in diesem Bereich in den letzten Jahren aufgrund von Sparmassnahmen erheblich reduziert. So ist in Griechenland der Anteil im Bereich Krankheit/Gesundheitsversorgung von 29% (2005) auf 20% (2015) zurückgegangen.
Vergleiche Hinsichtlich der Sozialleistungen im Verhältnis zum BIP liegt die Schweiz weiterhin unter dem EU-Durchschnitt von 28%. Mit Ausgaben von rund 20‘000 Franken pro Kopf oder - in der für internationale Vergleiche üblichen Masseinheit – 11‘200 Kaufkraftstandards (KKS) pro Kopf liegt die Schweiz aber über den durchschnittlichen europäischen Ausgaben von 8‘100 KKS pro Kopf.
Betrachtet man einzelne Länder bzw. einzelne Ländergruppen, so zeigen sich erhebliche Unterschiede: In ost- und südeuropäischen Ländern sind die Sozialleistungen tiefer als im europäischen Mittel. In Westeuropa und Skandinavien sind sie generell überdurchschnittlich. Über einen längeren Zeithorizont zeigt sich, dass sich der Abstand der osteuropäischen Länder in den letzten Jahren leicht verringert hat, während diese Entwicklung in Südeuropa wegen der Schuldenkrise nicht eintrat.
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