Nicole Moscioni, Möhlin gewinnt Basler Marathon
Von: Alejandra Martinez
Am Sonntag, 22. September 2013 fand in Basel zum vierten Mal der IWB Marathon statt. Nebst vielen Läufern nahmen auch rund zweihundert Läuferinnen teil - eine gewann: Nicole Moscioni aus Möhlin mit einer Zeit von 3:00.48. Bei den Herren obsiegte Felix Schenk aus Wigoltingen mit einer Zeit von 2:45.42.
Nicole Moscioni aus Möhlin gewinnt den Basler Stadtmarathon
Einen Marathon zu absolvieren ist mehr wie nur ein wenig gemütliches Laufen und dabei gleichzeitig eine Stadtbesichtigung zu machen. Es erfordert Vorbereitung, Kraft und Willensstärke. Doch scheinbar ist dies genau das, was so viele Menschen dazu bringt, sich diesem Sport zu widmen. Die eigenen Grenzen auszuloten und zu erweitern, etwas zu schaffen trotz der Anstrengung, um vielleicht mit einer guten Zeit ins Ziel zu kommen. Der Basler Marathon ist der einzige "richtige" Stadtmarathon der Schweiz und seit der ersten Durchführung im 2010 ein voller Erfolg.
Die Strecke
Die Schwere eines Stadtmarathons hängt vor allem von der Beschaffenheit des Bodens und den Windungen und Steigungen der Strecke ab. Somit stellt der Basler Marathon eine richtige Herausforderung dar, denn gerade Strecken, auf denen die Läufer in eine tranceartige Gleichmässigkeit kommen können sind eher selten.
Gerade Strecken sind oft von scharfen Kurven durchbrochen. Auch ein gleichmässiges Atmen sowie ein konstanter Puls sind aufgrund von Steigungen und Senkungen unmöglich zu halten. Die 42,195 Kilometer des Marathons sind somit für jeden, auch für erfahrene LäuferInnen eine echte Herausforderung. Viele best trainierte Athleten setzen sich persönlich zum Ziel, die Drei-Stundenmarke zu unterschreiten, doch mit diesem unregelmässigen Parcours ist ein solches Unterfangen fast unmöglich. Die Strecke des Marathons ging zwei Mal quer durch Basel, vom Hafen bis zum Dreispitz und der Zieleinlauf war auf dem Barfüsserplatz.
Der "Beat"
"Run to the Beat" also: "Lauf zum Rhythmus" ist die Methode des Laufens mit Musik. Die Organisatoren des Anlasses liessen eigens für den Tag auf einer eigenen Radiofrequenz einen Soundtrack senden, der mit Smartphones und MP3-Geräten empfangen werden konnte. So lief fast die Hälfte der Läuferinnen und Läufer zum Rhythmus derselben Songs.
Eine ganz besondere Läuferin
Nicole Moscione hatte bereits Wochen zuvor angefangen, sich auf den Marathon vorzubereiten. Jeden Morgen ist sie früh aufgestanden, um erst eine kürzere Strecke in einer gewissen Zeit zu laufen und diese Zeit zu verbessern. Wenn sie das erreicht hatte, verlängerte sie die Strecke und versuchte dieselbe Zeit zu nutzen. So lief sie jeden Morgen ein wenig mehr und in einer besseren Zeit.
Fit, ausgeruht und vor allem voll motiviert startete sie um 8 Uhr 30 in der Freien Strasse. Der erste Durchlauf der Strecke und somit die Hälfte des Marathons, also 21 km, schaffte sie ohne Probleme. Bei Kilometer 30 fingen, wie bei allen, die Füsse an zu brennen - doch dann heisst es nur noch: Zähne zusammenbeissen und weiter! Der schwierigste Moment kam bei der letzen starken Steigung: Dem Kohlenberg, neun Kilometer vor dem Ziel.
Dieses im geistigen Visier, rappelte sich Nicole Moscione verbissen, getrieben vom Willen, sich nicht unterzukriegen, hoch und setzte den Lauf fort. "Das war echt anstrengend, aber als die Steigung vorbei war, konnte ich mich wieder auf das regelmässige Laufen konzentrieren und plötzlich blieben nur noch vier Kilometer übrig!", erzählte Nicole Moscione rückblickend. Diese letzten Kilometer stellten - verglichen mit den gelaufenen 38 - einen lächerlichen Klacks dar und so war Nicole zu diesem Zeitpunkt ziemlich sicher, dass sie als Erste durch das Zielband laufen würde.
Das Ziel
Und tatsächlich: mit drei Stunden und 48 Sekunden lief Nicole Moscioni als Erste durch das Ziel oder genauer gesagt: Sie küsste als erste das ihr den Sieg verkündende Band. "Ich war so glücklich, es wirklich als Erste geschafft zu haben", so die Möhlerin. "Zwar hatte ich es nicht geschafft, die drei Stunden zu unterlaufen, aber immerhin war ich nicht viel darüber und hatte ja auch gewonnen", resümiert die überglückliche Siegerin.
Ihr Trumpf kann sich sehen lassen: waren doch rund 200 Läuferinnen aus verschiedenen Ländern mit demselben Ziel angereist, die Möhlerin war jedoch mit Abstand die Schnellste. Als Zweite lief Annette Götz ganze acht Minuten später über die Ziellinie. Nicole Moscioni selbst hatte die Möglichkeit des Musikhörens nicht genutzt, da dies ihrem Laufstil nicht entspricht und sie so nicht optimal laufen kann. Dass ihre Taktik aufging, hat man an am Ergebnis gesehen. Somit kommt die schnellste Frau des Baslers Marathon 2013 aus Möhlin.
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