Besuch in der Karpato-Ukraine
Von: Helvetia-Hungaria Nordwestschweiz
In der Region „Karpato-Ukraine“ oder „Transkarpatische Ukraine“ leben verschiedene Volksgruppen friedlich zusammen.- Nebst der ukrainischen ist die ungarischsprachige Bevölkerung, vor allem in den an Ungarn angrenzenden Gebieten, ein wichtiger Bevölkerungsbestandteil dieses Landesteils.
In dieser Region gibt es auch ungarischsprachige Schulen auf allen Stufen, also vom Kindergarten bis zur pädagogischen Hochschule in Bergszász(Berehove).
Daneben gibt es auch private Schulen, so vier reformierte Gymnasien (ungarisch „Líceum genannt) und zwar erstaunlicherweise nicht in den Städten, sondern in eher kleinen Dörfern. Diese wurden alle erst nach 1991 eröffnet, also nach der Unabhängigkeit der Ukraine. In der Sowjetunion wurde ja die Religion stark behindert, und kirchliche Schulen waren absolut undenkbar. - Nun aber ist das in der unabghängien Ukraine ohne weiteres möglich und nun konnte das älteste dieser vier Gymnasien, dasjenige von Nagybereg (ukrainisch „Veliki Berehi“), sein vierzigjähriges Bestehen feiern.
Zu diesem Jubiläum, das im Rahmen eines dreitägigen Festes gefeiert wurden, waren auch Delegationen von zwei im unteren Fricktal ansässigen Vereine eingeladen, nämlich von der Gesellschaft Helvetia-Hungaria Nordwestschweiz und der Weltgruppe Möhlin. Diese beiden Organisationen unterstützen seit einigen Jahren dieses Gymnasium im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten, und als deren Vertreter fuhr Andreas Burckhardt, der auch für das Projekt in beiden Gremien verantwortlich ist, für die drei Tage vom 13. - 15. September nach Nagybereg.
Die reformierten Gymnasien in der Ukraine brauchen die Unterstützung aus dem Ausland, da der ukrainische Staat private Schulen nicht unterstützt und die Eltern sind auch nicht so vermögend, um den Unterricht ihrer Kinder vollständig bezahlen zu können. Immerhin konnte in den letzten Jahren einiges verwirklicht werden, was die Unterrichtsqualität steigert.
Im Sommer konnte eine grosse Anzahl begabter Studierender die Schule beenden und noch mehr konnten im September die Schule beginnen. Es hatten sich mehr gemeldet, aber der Platz im Internat ist beschränkt. Der Bau des neuen Internats wurde aus materiellen Gründen sistiert; zu dessen Beendigung wären noch viel Geld Euro nötig, einschliesslich für die Mensa, die Küche und die Turnhalle.
Mehrere Gesuche wurden an den ungarischen Staat geschickt; es gab auch Versprechungen, aber leider steht ein solcher Betrag bis jetzt nicht voll zur Verfügung. Je schneller der Bau zu Ende geführt werden kann, desto eher können mehr Studierende dort wohnen und unter besseren Bedingungen leben und lernen als bis jetzt. Sobald die materiellen Mittel beisammen sind, soll der Bau beendet werden, damit die Schülerinnen und Schüler dort einziehen könnten.
Anlässlich des Festes konnte der Idealismus der dort zu einem sehr bescheidenen Lohn Arbeitenden handfest gespürt werden, die Fröhlichkeit trotz vielseitigem Mangel und die nicht zu übersehende Hoffnung, dass dieses Gymnasium weiter bestehen und dass auch irgendwann das Internat fertig erstellt werden kann.
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