Musikschule Magden jubiliert
Von: Hans Berger
Anlässlich der Jubiläumsfeier „40 Jahre Musikschule Magden Olsberg“ demonstrierten vergangenen Samstagnachmittag die Musiklehrerinnen und –lehrer eindrücklich und wohl nachhaltig, dass die Musik eines der bedeutendsten „Lebenselixiere“ aller Lebewesen ist. Das im informativen Flyer nachzulesende berühmte Zitat des französischen Schriftstellers Victor Hugo: „Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“, unterstreicht zudem die Wichtigkeit der Musik für die Menschheit.
Das "Symphonieorchester" der Musikschule Magden Olsberg
Denn wohl in keinem der menschlichen Kulturprodukte lassen sich die Facetten des Lebens so hautnah ausdrücken wie in der Musik, derer sich auf irgendwelche Art alle Lebewesen bedienen, um ihren Ansprüchen und Gefühlsregungen Ausdruck zu verleihen. Natürlich dient den Vögeln das Gezwitscher in erster Linie der Kommunikation, letztlich nimmt dies der Mensch jedoch als Musik wahr.
Universell
Dass dem so ist, bewies unter der Leitung von Matthias Müller das LehrerInnen-Orchester der Musikschule Magden Olsberg mit der Kindersinfonie, über deren Urheberschaft sich die Musikwissenschaftler uneinig sind. Als mögliche Komponisten gelten Leopold Mozart (1719-1787) (der Vater von Wolfgang Amadeus), Joseph Haydn (1732-1809), dessen Bruder Michael Haydn (1737-1806) oder der weniger bekannte Edmund Angerer (1740-1794).
Egal, sollen sich doch die Musikwissenschaftler streiten, solange sie wollen, mit der Kindersymphonie offenbarte das LehrerInnen-Orchester jedenfalls eindeutig, dass die Musik über allem steht und irgendwie alles miteinander verbinden kann. Musik ist eben universell.
Entfaltung
So verwies auch der Magdemer Gemeindeammann und Dirigent der MG Sulz, André Schreyer, in seiner Festansprache, dass seine Musikkarriere in der Musikschule Magden Olsberg ihren Anfang nahm. Diese erfreue sich grosser Beliebtheit; so habe sich die Schülerzahl in den vergangenen zwanzig Jahren von 155 auf über 360 SchülerInnen mehr als verdoppelt. Pro Einwohner beider Gemeinden könne die Jubilarin weit über die Region hinaus gar auf die grösste Schülerzahl verweisen. Zudem bereichere die Musikschule mit vier Kinderchören, sieben Ensembles und zwei Bands auch das kulturelle Leben von Magden und Olsberg.
Mit selbiger Freude vermeldete Bernhard Geiser, Präsident der Musikschulkommission, dass die Musikschulleiterin Marie-Jeanne Kleist das Amt bereits seit zwanzig Jahren bekleide und gar seit 35 Jahren an der MSM unterrichte, was er mit einem grossen Blumenstrauss würdigte und das Plenum mit einem noch grösseren Applaus verdankte.
Gelebtes Jahresmotto
Nicht weniger amüsant wie die Kindersinfonie waren die Kindergärtner mit ihren drei Liedern, welche sie stampfend, klatschend und gestikulierend vortrugen. Viel Applaus erntete auch das aus Mitgliedern der Jugendmusik MAWIBU (Magden, Wintersingen, Buus), Schülern der Musikschule und gestandenen Musikern der MGM zusammengesetzte Projektblasorchester.
Ganz im Sinne des Jahresmottos „Gemeinsam musizieren“, rockten die MusikerInnen wie in den 1950er Jahren, brachten dem begeisterten Publikum mit „Fluch der Karibik“ das Fürchten bei und begründete - wie 1968 die US-amerikanisch-kanadische Hardrockband Steppenwolf – ihr irdisches Dasein mit „Born to Be Wild“ (Geboren um Wild zu sein).
Mit Mani Matters „Zündhölzli“ zeichnete die Musikgesellschaft Magden unter der Leitung von Sebastian Benz ein Schreckensszenario, begab sich in Begleitung von Count Basie ins zwielichtige Chelsea Hotel und besuchte abschliessend einige von Ennio Morricones legendären Revolverhelden des Wilden Westens.
Weil Musik nicht nur Liebe, Harmonie und Geselligkeit, sondern eben auch Katastrophen, Dramen, Gewalt, menschliche Abgründe klangvoll und gefällig zu verpacken vermag, bedachte das Plenum „unbedacht“ die Schreckensgeschichten der beiden Blasorchester jeweils mit einem - zugegeben verdienten - frenetischen Applaus.
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