Rheinfelder GLP sagt Nein zum neuen Rheinsteg
Die Grünliberale Partei der Stadt Rheinfelden stimmte anlässlich ihrer letzten Mitgliederversammlung allen Traktanden der Gemeindeversammlung zu. Auch der Verpflichtungskredit von 1.62 Mio. Franken für die Entwicklung und Sanierung der Liegenschaft Marktgasse 1 (Polizeiposten) fand einhellige Zustimmung.
Mehr zu reden gab der geplante Neubau der Rheinbrücke. Der Vorstand hat sich schon vor dem Projektwettbewerb mit dieser Thematik befasst und klar Stellung dagegen bezogen. Die Argumente, welche zu einem klaren Nein zu diesem Projekt geführt haben, teilte die Versammlung. Die Brücke an sich, wurde als schönes, filigranes Bauwerk gelobt. Auch, dass die Tragkonstruktion aus Holz hätte ausgeführt werden sollen, fand Beachtung. Trotzdem wurde das Kosten- Nutzenverhältnis in Frage gestellt.
Dass bei den Kosten sich der Bund über das Agglomerationsprogramm und der Kanton aufgrund der kantonalen Radroute dabei beteiligen, tut nichts zur Sache. Sind doch auch diese Gelder unsere Steuergelder und kommen lediglich aus einer anderen Kasse.
Die GLP hätte zu einem Bau am früheren Standort mit Auflagen (ökologische Aufwertung, Behandlung der Historie) eher noch zugestimmt. Der nun aber um ca. 900m verkürzte Rheinuferrundweg macht hingegen wenig Sinn. Er bringt auch keine verkehrliche Lenkung des Langsam Verkehrs zur Entlastung der Strassen.
Den Pendlerinnen und Pendler beidseits des Rheins bringt das aktuelle Projekt keinen Mehrnutzen. Denn, was bringt es dem deutschen Pendler, wenn er umständlich den schmalen Rheinuferweg auf seiner Seite nutzt um dann vor dem Flossländeweg zu stehen?
Und umgekehrt, was nutzt es dem Schweizer, wenn er auf süddeutscher Seite ankommt und dort lediglich an zwei abgelegenen Stellen unter der Bahn durchfahren kann? Die kürzestes Verbindung zu den neuralgischen Punkten Bahn, Bus und den beiden Altstädten ist und bleibt die „alte Rheinbrücke“.
Auch führt das Projekt nicht zu einer ökologischen Aufwertung an den Ufer- und Rheinläufen. Die stadträtliche Begründung zur künftig besseren Anbindung auf deutscher Seite, wenn die Hochrheinstrecke elektrifiziert und allenfalls eine zusätzlich Haltestelle realisiert ist, erachtet die GLP als zu schwaches und unsicheres Argument.
Noch weiss man nicht, ob und wann eine Elektrifizierung Tatsache wird, noch weiss man wo, wenn überhaupt eine zusätzliche Haltestelle geplant wird. Sollte eine solche Haltestelle realisiert werden, so käme eine solche wohl eher in der Nähe des bestehenden neuen Kraftwerks zu liegen.
Die kantonale Radroute wird neu auf dieses Projekt umgelenkt und führt nicht mehr über die Roberstenstrasse via Altstadt über den Rhein. Dies mit der Auswirkung, dass nun vermehrt Velos auf diesem ohnehin schmalen Wegteil die Spazier- und Gehfreudigen behindern und weniger Gäste in die Altstadt geführt werden. Auch befürchten wir Suchverkehr im Quartier der Flosslände begleitet mit einer Parkplatzproblematik.
Die Versammlung folgte dem Vorschlag des Vorstandes einstimmig und schlägt dieses Projekt zur Ablehnung vor. Die GLP erachtet es aber als zwingend, alternativ den bestehenden Rheinuferweg bis zum neuen Kraftwerk zu renovieren. Wir sehen dabei einen naturbelassenen aber ebenen Bodenbelag, der bei Bedarf auch einfach gesäubert werden kann. In der Breite soll es künftig möglich sein, dass zwei Kinderwagen problemlos kreuzen können.
Auch sehen wir Handläufe an den steilen Wegstellen vor und möchten prüfen, ob das Weiterführen einer einfachen Beleuchtung möglich wäre. Diese Wegsanierung könnte eventuell auch in Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz durchgeführt werden.
Die GLP sagt also nein zu diesem Projekt. Sie wird jedoch, sollte sich die Gemeindeversammlung anders entscheiden, nicht aktiv das Referendum ergreifen.
Für die GLP – Stadtpartei, Roland Agustoni