Laufenburg konkretisiert seine Zukunft mit neuem Leitbild
Von: Hans Berger
Rund ein Jahr Arbeit, 50 Sitzungen, 660 Dokumente und 650 E-Mails sind einige der Eckwerte, die es bedurfte, damit am vergangenen Montag der Gemeinderat von Laufenburg das „Leitbild Laufenburg CH 2030“ verabschieden und in Kraft setzten konnte. Dies und anderes war am vergangenen Dienstag anlässlich der Pressevorstellung des Werkes von Stadtammann Rudolf Lüscher, Vizeammann Herbert Weiss sowie Projektleiter Dr. Kurt Brandenberger zu erfahren.
Arbeitsgruppe Leitbild Laufenburg CH 2030
In ihrem Grundverständnis als Diener der Bevölkerung sind die Exekutive und Verwaltung dem Innovationsfortschritt in Technik und Wissenschaft wie ebenso dem gesellschaftlichen Strukturwandel verpflichtet, sofern sie das Leben und Zusammenleben der Menschen nachhaltig zu verbessern versprechen. In diesem Sinne fasst sodann das Leitbild die Antworten auf die Fragen von heute und morgen als Leitplanken zusammen.
Leitbild und Handbuch
Es ist daher prinzipiell gut, wenn in dieser Welt, in der einerseits das Wort Kontinuität eher als alter Zopf abgetan wird und in der sich andererseits Pythagoras Empfehlung „Das Gestern ist fort - das Morgen nicht da. Leb' also heute!“ grosser Beliebtheit erfreut, Leitbilder erarbeitet werden, in welchen die erstrebenswerten Ziele für die Welt von morgen formuliert werden.
Im Fall von Laufenburg, wo ab 2014 vier neue Mitglieder Einsitz im Stadtrat nehmen und Herbert Weiss als neuer Stadtammann amtet, kommt dem Leitbild nochmals eine besondere Bedeutung zu. Wie Weiss erklärte, ist das Werk auch ein gutes Handbuch für den Neustart.
Trotzdem
Grundsätzlich stellt sich allerdings schon die Frage: Wie kann es sein, dass die Welt ihre Probleme noch nicht so richtig im Griff hat, obwohl jeder Verein, jede Organisation, jede Firma, jede Kommune und jeder Staat, die etwas auf sich halten ein Leitbild haben, in denen detailliert beschrieben wird, wie der Idealzustand des Zusammenlebens zwischen den Menschen sowie zwischen Mensch, Natur und Umwelt erreicht werden kann.
Trotzdem ist es mehr wie sinnvoll, den Fragen nachzugehen: „Wie ist unser Selbstverständnis von uns und unserer Gemeinde? Was sind unsere Ziele und wie wollen wir sie verfolgen? Was machen wir für den Schutz der Umwelt und den Schutz des Menschen vor schädlichen Umwelteinflüssen?"
Stadtammann Rudolf Lüscher meinte diesbezüglich: „Der stete Wandel gehört zu unserem Leben. Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, der Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt bedeuten für unser Gemeinwesen eine dauernde Herausforderung. Wir müssen unseren Kompass im Schritt mit der Zeit stetig neu ausrichten.“
Knochenarbeit
Beim Durchblättern des siebzehnseitigen Leitbilds ist die Aussage von Stadtammann Lüscher: „Das Leitbild Laufenburg 2030 ist in einem intensiven Prozess, unterstützt durch eine Arbeitsgruppe und mit der engagierten Mitwirkung der Bevölkerung zusammen mit dem Gemeinderat entstanden“ leicht nachvollziehbar.
Dreizehn Hauptthemen aufzulisten mag ja noch einfach sein, ihnen aber mit 64 konkreten Zielvorstellungen Leben einzuhauchen ist Knochenarbeit. Zumal, wenn sich, so wie in Laufenburg, an deren Findung in einem ersten Forum (Mitwirkungsverfahren) rund achtzig EinwohnerInnen beteiligen, die erarbeiteten Vorstellungen dann in einem Vertiefungsworkshop von einem 19-köpfigen Gremium zerpflückt und sortiert werden, um alsdann das Ergebnis von den Teilnehmern des zweiten Forums ergänzen, respektive absegnen zu lassen.
Wie effizient der Prozess war, zeigt sich auch darin, dass der Bedarf von sechs Sofortmassnahmen nicht nur eruiert, sondern deren Umsetzung bereits schon in Angriff genommen wurde. Wie von Dr. Kurt Brandenberger auf eine entsprechende Frage zu erfahren war, bezieht sich das „Sofort“ jedoch weniger auf die sofortige Umsetzung als vielmehr auf den Kickoff der Sofortmassnahmen, da bis zu deren Verwirklichung Jahre vergehen können.
Summa summarum
Der Arbeitsgruppe - bestehend aus Eveline Dillinger, Brigitte Weiss, Herbert Weiss, Leo Balmer, Ewald Kalt, Reto Weiss, Kurt Brandenberger (Projektleiter) und Rudolf Lüscher - kann attestiert werden, eine gute, zukunftsweisende Arbeit verrichtet zu haben. Wie Rudolf Lüscher feststelle, trägt nun der Gemeinderat die Verantwortung für die Umsetzung vom „Leitbild Laufenburg CH 2030“
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