Martin Willi - „Mein Theaterleben“ - Teil 33
Von: Martin Willi
Die vorliegende mehrteilige Serie „Martin Willi - Mein Theaterleben“ ist eine ausführliche Zusammenfassung, eine Art Biografie, meiner bisherigen Tätigkeit im Bereich des Theaters und der Literatur. Als künstlerischer Leiter des theater WIWA Laufenburg, als Schauspieler, Regisseur, Autor und Kursleiter, durfte ich viel Interessantes und Spannendes erleben, wovon ich Ihnen berichten werde. Darunter viele unvergessliche Highlights, aber auch schwierige Momente, die mich geprägt haben.
Szene aus "Aurelia" vom Theater WIWA
Die Welt steht Kopf
Im Frühjahr 2009 durfte ich erstmals in einem Kinospielfilm mitwirken. Es freute mich, dass ich für eine kleine Rolle im Film „180˚ - Wenn deine Welt plötzlich Kopf steht“ angefragt wurde.
Gerne nahm ich diese Herausforderung an und so durfte ich unter der Regie von Cihan Inan spielen. Unter anderem wirkten Christopher Buchholz, Sophie Rois und Michael Neuenschwander mit.
Der Film ist ein ergreifendes, realitätsnahes Episodendrama, das berührt und erschüttert: eine subtile Hommage an das Leben und die Menschen. Der Oscar-Preisträger Xavier Koller meinte zum Film: „Er ist fantastisch, der beste Schweizer Film, den ich seit sehr langer Zeit gesehen habe.“
Leichen, Lug und Betrug
Im Mai des selben Jahres spielten wir beim Theater WIWA die französische Kriminalkomödie „Aurelia“. Bereits zum dritten Mal führten Anja Grimbichler und ich bei diesem Stück gemeinsam die Regie.
In den ersten Probewochen mussten wir mehrmals Rollen umbesetzen, da es diverse Abgänge gab. Ich selbst wollte eigentlich nicht mitspielen, musste oder durfte dann aber doch als „Denis“ auf die Bühne. Im Nachhinein muss ich sagen, dass dies eine gute Entscheidung war.
Auch sonst wirkten ausschliesslich bewährte WIWA-Schauspieler(innen) bei diesem Stück mit: Franziska Ebner, Regina Giglio-Erhard, Petra Obrist, Carola Pfeifer und Peter Stocker.
Schwarzer Humor, makabre Pläne, Lug, Betrug sowie einige Leichen, vorgetäuschte und tatsächliche, säumen den Wegesrand von „Aurelia“. Und bis zum Schluss steigt die Spannung für die Zuschauer wer denn Opfer und wer Täter ist in diesem Spiel der geheimnisvollen Aurelia.
Alles dreht sich in diesem Stück um Geld und Liebe. Die Geschichte beginnt harmlos, nach einem heftigen Streit verliess Denis Chalamont vor Jahren das Haus seiner Erbtante Patricia. In der Zwischenzeit heiratete er in Dakar Aurelia und wurde Besitzer einer grossen Plantage. Sehr zur Beunruhigung seiner Tante und Haushälterin Marie-Therese kündigt er per Brief seinen Besuch an. Isabelle ist verzückt, sie war einmal Denis grosse Liebe. Doch Gattin Aurelia erscheint allein und hegt ungute Pläne, im Schlepptau den mysteriösen Mercier.
Wie vom Leitungsteam geplant spielten wir das Stück nicht nur in Laufenburg sondern auch zweimal in Kölliken. Allerdings musste im Nachhinein festgehalten werden, dass sich hier der Aufwand nicht gelohnt hat. Bei den beiden Aufführungen hatten wir leider nur wenige Zuschauer zu verzeichnen.
Matto erblickt das Licht der Welt
2009 veröffentlichte der Theaterverlag Marabu meine beiden Kriminalstücke „Sterben Sie wohl, meine Liebe“ und „Matto regiert“ (vergleiche „Mein Theaterleben“ - Teil 29). „Matto regiert“ planten wir dann als Höhepunkt für das Jahr 2010.
Das Verfassen des Theaterstückes erforderte mein ganzes dramaturgisches und literarisches Können. Im Gegensatz zum Roman von Friedrich Glauser und den Verfilmungen und bereits bestehenden Bühnenfassungen wagte ich etwas Neues. „Matto“, der ansonsten nur als fiktive Gestalt existiert, wurde bei meiner Fassung zum Leben erweckt. Mehr noch, ich gab ihm mit Nyx, der griechischen Göttin der Nacht, noch eine Partnerin, denn auch ein Geist soll doch nicht alleine durchs Leben gehen, nicht wahr?
Alles weitere zum Stück werden Sie, geneigte(r) Leser(in) in Bälde hier an dieser Stelle erfahren, wenn ich über die WIWA-Produktion „Matto regiert“ berichten werde.
Fortsetzung folgt nächsten Samstag…
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