Fricktal Cup - rasant und spannend
Von: Hans Berger
Die meteorologischen Voraussetzungen für ein Radrennen hätten vergangenen Sonntag nicht besser sein können, als der „VMC Möhlin“ als Gastgeber in Zusammenarbeit mit dem „Schweizerischen Radfahrerbund Fricktal“ (SRB) das traditionelle Rundstreckenrennen mit dem „Fricktal Cup“ als Höhepunkt durchführte.
Fricktal Cup - rasant und spannend
Auf der 3.4 Kilometer langen Rundstrecke zischten 142 Fahrerinnen und Fahrer an vielen, idyllisch schönen Biotopen, Reservaten und einem Hirschgehege vorbei, ohne diese vermutlich richtig wahrnehmen zu können, da der anspruchsvolle Parcours mit seinen Steigungen, Gefällen und haarscharfen Kurven ihre ganze Aufmerksamkeit forderte.
Bunt, bunter…
Bevor sich die Fahrerinnen und Fahrer an den Start begaben, mussten sie sich in der etwas entfernten Mehrzweckhalle Fuchsrain die Startnummer besorgen, was jedoch ohne die Entrichtung eines Startgelds, je nach Kategorie zwischen sieben und siebzehn Franken, nicht zu haben war. Einige Banner rings um das Ziel sowie eine kleine Festwirtschaft waren ein Indiz, dass nebst den FahrerInnen auch Gäste erwartet werden.
Die Zeiten, als der Radrennsport noch Massen in Bewegung setzte sind offensichtlich vorbei. So fanden sich dann am Start- und Zielort zu Beginn des Rennens auch nur ein paar wenige, eingefleischte Radfahrersportfans ein. Dies, obwohl die Isebähnler ihre Schweizermeisterschaft austrugen, welche nach fünfzehn Runden, respektive 51 km von Björn Müller, FVP Bern mit einer Zeit von 1 Std. 22 Min. und 24 Sek. gewonnen wurde.
Auch wenn im Verlaufe des Tages die Zuschauerkulisse anwuchs, dominierten vor dem Start die bunten, eng anliegenden Dresses und die nicht minder farbigen, aerodynamischen, futuristisch aussehenden Helme der Sportlerinnen und Sportler das Festgelände.
Cool, cooler…
Die Rad-Athleten scheinen Nerven aus Drahtlseilen zu haben. Zumindest äusserlich zeigten sie keine Spur von Nervosität. Gelassen plauderten die späteren Kontrahenten untereinander, so als ginge es um nichts und halfen sich gegenseitig, die Startnummern anzubringen. Dann noch einen Schluck „Powerwasser“ aus der Flasche oder eine kleine Stärkung vom Wirtschaftsbuffet, danach hiess es an der Startlinie Stellung zu beziehen.
Der Countdown
Obwohl sich die Fahrerinnen und Fahrer auch in der Startformation noch „cool“ gaben, war zumindest ein wenig Angespanntheit spürbar. Wer glaubte, zu den Besseren im Feld zu gehören, reihte sich im Tross zuvorderst auf der Linie ein. Rund eine Minute vor dem Start wurde es still im Teilnehmerfeld, jetzt war volle Konzentration angesagt, denn man wollte ja auch keine Hundertstel-Sekunde zu spät losfahren.
Der Countdown lief: „10, 9, 8, 7,6…." war vom Rennleiter zu vernehmen, dann das erlösende "Los", das angesammelte Adrenalin explodierte. Pech für die Zuschauer, denn kaum war der Tross gestartet, war er auch schon wieder ausser Sichtweite, da blieb nur wenig Zeit für Fotos.
Eine Szenerie, welche sich am vergangenen Sonntag zwischen zehn und sechzehn Uhr sechs Mal wiederholte und jedesmal mindestens so interessant war wie der Start bei Formel 1 Rennen.
Auf Augenhöhe
Spannend waren aber auch die Rennen selber. Bei den Fahrerinnen und Fahrern war keine Sonntagsfahrt angesagt, ihr Ziel war der Sieg oder mindestens eine respektable Zeit. Ein untrügerisches Zeichen dafür, dass sich die RadsportlerInnen nichts schenkten und alles gaben sind die Siegerzeiten in den verschiedenen Kategorien.
Während in der Klasse Elite, Amateure, U23, Masters, Marcel Weber (Jg. 1988) vom „Team Stuttgart“ die 51 Kilometer in 1.17.38.2 abstrampelte, brauchte dafür der Junior U19-Sieger vom „4cycle/Velo+Sport Rast“ David Wistorf (Jg 1997) mit 1.18.18.6 nicht wesentlich länger und Peter Erdin (Jg 1990) vom „VMC Gansingen“ in der Kategorie Gentlemen A war mit 1.17.38.2 gar exakt auf Augenhöhe mit dem Elitefahrer.
Wie der beiliegenden Rangliste entnommen werden kann, liegen auch die Siegerzeiten in den weiteren neun Kategorien nicht wesentlich auseinander.
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