slowUp Hochrhein - ein sonniges Freudenfest für Gross und Klein
Von: Hans Berger
„Wie denn, was denn, wo denn, bin ich nun in Mao Zedongs Peking oder tatsächlich in Bad Säckingen?“, dürfte sich jener auf dem Münsterplatz gemütlich einen ungesüssten Grüntee schlürfender Asiat gefragt haben, als gestern ab zehn Uhr stetig zunehmend mehr Velofahrerinnen und –fahrer die Altstadt in Beschlag nahmen. Er konnte natürlich nicht wissen, dass der Grund für die Fahrradinvasion der 14. slowUp war, der heuer rund 25‘000 Menschen anlockte, was punktgenau dem vorgegebenen Ziel des organisierenden Vereins slowUp Hochrhein entspricht.
slowUp Hochrhein - ein sonniges Freudenfest für Gross und Klein
„Erschwerter“ Aufstieg
Da es auf der 32 Kilometer langen Route zwischen Laufenburg und Stein auf der Badischen Seite den Rhein runter und auf der Schweizer Seite den Rhein rauf ging, merkten die deutschen TeilnehmerInnen, kaum hatten sie die alte Holzbrücke verlassen, dass der Weg in die Schweiz, trotz Freizügigkeitsabkommen, steil sein kann und den Ankömmlingen eine steife Brise entgegenwehen kann.
E-Bike-Feeling
Ersteres merkten zwar auch die Schweizer, nachdem sie in Laufenburg die alte Rheinbrücke überquert hatten. Als zuvorkommende Gastgeber hatten die Badener beim Petrus indes nicht nur eitlen Sonnenschein, sondern für die Radlerinnen und Radler auch noch Rückenwind bestellt, so dass sich das "in die Pedale treten" beinah erübrigte. Die Velohändler müssen sich also nicht wundern, wenn ab heute der E-Bike-Boom nochmals an Fahrt zulegt.
Da dem himmlischen Wettermacher jedoch ein grosser Gerechtigkeitssinn nachgesagt wird, kann davon ausgegangen werden, dass er beim 15. slowUp bezüglich Rückenwind den Spiess umdreht.
Revitalisierung
„Es ist wie es ist“ dürften sich die 25‘000 VelofahrerInnen, Inline SkateerInnen wohl gedacht haben. Jedenfalls wurde über die unterschiedlichen Windbedingungen von hüben und drüben nicht gemotzt, allenfalls vielleicht mal ein bisschen gestöhnt.
Zudem boten die sieben Verpflegungsstätten den gegen den Wind kämpfenden Fahrerinnen und Fahrern beste Voraussetzungen einerseits zur Revitalisierung der abhanden gekommenen Kräfte und andererseits zur Stillung von Durst und Hunger, womit sich also auch die Schweizerseite als gute Gastgeber erwiesen haben, denn auf Badischer Seite gibt’s „lediglich“ drei offizielle „Erholungszentren“ für die LangsamfahrerInnen. Logisch, denn drüben geht’s ja, wie bereits erwähnt, topographisch gesehen mehrheitlich bergab.
Fazit
Auch am 14. slowUp Hochrhein war wiederum eine frohgesinnte Grossfamilie ganz ohne Stress, ohne Konkurrenzdenken und ohne nennenswerte Unfälle unterwegs, dabei sein war alles, was zählte, nicht mehr - aber auch nicht weniger. Die spürbare Zufriedenheit, Gelassenheit, die entspannten Gesichter und leuchtenden Augen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dann wohl für das OK Motivation genug, um zur gegebenen Zeit auch den 15. slowUp Hochrhein planerisch wieder in Angriff zu nehmen, damit auch am 17. Juni 2018 wieder alles so rund läuft wie gestern.
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