Dorfmärt Elfingen - ländlich, lauschig, herbstlich
Von: Hans Berger
Obwohl der astronomische Herbstanfang erst auf den 23. September terminiert ist, war vergangenen Samstag in Elfingen die dritte Jahreszeit bereits fühlbar. Zwar sind auch dort die Bäume noch saftig grün und auch die Blumen scheinen kaum an einen Rückzug zu denken, die herbstliche Note indes verlieh dem Dorf die bunte Vielfalt vom Dorfmärt und die kürbisfarbenen Dächer der Verkaufsstände.
Mit Ausnahme seines dörflichen, charismatischen Charakters und der daraus resultierenden ganz persönlichen Note steht das Markttreiben von Elfingen dem einer Stadt in nichts nach. Das Angebot reichte von Trödel über Leckereien bis hin zu Raritäten. Jeder Stand war auch heuer wieder ein Erlebnis und lud zum Verweilen ein. Ohne psychologische Therapien wichen die ansonst üblichen Hektik- und Stressempfindungen der Entschleunigung. Die Menschen nutzten die Gelegenheit und gönnten sich für einmal Zeit.
Künstlerisches
Versunken in Attraktionen schlenderten die Besucher bei prächtigem Wetter über den idyllisch angelegten Markt und schauten hier und dort. Alleweil wurden die Gäste von freundlichen Verkäuferinnen und Verkäufern zum unverbindlichen Schwatz angehalten, um auf ihre Produkte, deren Spezifikationen und Qualitäten aufmerksam zu machen.
Wunderschöne Kerzen weckten die Vorfreude auf die kalte Winterzeit, in der die Stuben durch das warme Licht der Kerzen heimelig werden. Handgestrickte Schals und Mützen versprachen wärmendes Wohlgefühl für den eigenen Körper.
Viele Gäste zeigten sich von der Kunst des Korbflechtens genauso beeindruckt wie vom Holzkünstler, der mit groben Sägemaschinen filigrane Skulpturen zu schaffen vermag. Katzenfreunde zog es an den Stand der Katzensteine. Ob nun grosse oder kleine Steine, alle zierten das Porträt einer Katze, die dann gern mit der eigenen verglichen wurde. Aber auch die anderen Kunstwerke wussten zu gefallen.
Lukullisches
Wer sich von der Qualität der Elfinger Weine und Schnäpse überzeugen wollte, konnte dies tun und so wechselte manches Fläschchen seinen Besitzer. Natürlich gab es auch kulinarische Höhepunkte wie hausgemachte Teigwaren, Bienenhonig, Früchte und Gemüse aus eigener Produktion.
Die Lust zum so richtig Reinbeissen weckten viele Apfelsorten. An mehreren Ständen wurden hauseigene Brote und Zöpfe feilgeboten, so dass der Besucher die Qual der Wahl hatte. Die Nase wurde mit dem Duft von Blumen und ätherischen Ölen verwöhnt. Der durchdringende Geruch von grillierten Poulets liess einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Auch diverse Geschenkartikel gab’s en masse. Ob nun für einen selbst, die Liebsten oder Angehörigen, es fand sich für jeden etwas und manche Präsentsucherei hatte am Dorfmärt von Elfingen ihr Ende.
Volkstümliches
Wer müde Füsse hatte oder sich einen Kauf noch überlegen wollte, kehrte in der von einem grossen Baum überdachten Märt-Beiz ein. Volkstümliche Weisen und ein lockerer Schwatz mit den Tischnachbarn verhalfen dann zu einer schnellen Regenerierung. Was der Magen schon längst lautstark knurrend reklamierte, bekam er nun: ein goldgelb gebratenes Poulet - allerdings erst, nachdem zuvor die ausgetrocknete Kehle angefeuchtet war, da ja bekanntlich der Durst schlimmer ist wie der Hunger. Beim grossen Kuchenbüfett kamen auch die Schleckmäuler auf ihre Rechnung.
Quintessenz
Kurzum, der Dorfmärt von Elfingen - ein Bijou unter den Märkten - war wiederum ein gelungener Event mit vielen bunten Ständen und einem Wetter, welches für einmal nichts zu wünschen übrig liess.
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