NWS Regierungskonferenz diskutiert demographische Entwicklung
Von: Aline Masé
Die Nordwestschweizer Regierungskonferenz (NWRK) versammelte sich am Freitag zu ihrer 71. Plenarversammlung im Musikautomatenmuseum in Seewen im Kanton Solothurn. Prof. Dr. François Höpflinger vom Zentrum für Gerontologie (ZfG) der Universität Zürich sprach als Hauptredner über den demographischen Wandel und die damit verbundenen Chancen für die Gesellschaft. Zudem setzte sich Regierungspräsident Guy Morin (BS) bei seinem letzten Auftritt vor den versammelten Nordwestschweizer Regierungen mit der Bedeutung und den Herausforderungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auseinander.
Nordwestschweizer Regierungskonferenz im Musikautomatenmuseum in Seewen (Foto: Aline Masé)
Die Mitglieder der Nordwestschweizer Kantonsregierungen wurden im Musikautomatenmuseum von der Konferenzpräsidentin, Regierungsrätin Esther Gassler (SO), und vom Direktor des Museums, Dr. Christoph Hänngi, mit den Klängen der berühmten Britannic-Orgel empfangen.
Die demographische Entwicklung als Chance sehen
Die demographische Entwicklung wird zu einer deutlichen Zunahme der Anzahl älterer Menschen und einer Verschiebung der Gewichte zwischen den Altersgruppen führen. Dies bedeutet eine grosse Herausforderung für die Sozialwerke und die medizinische Versorgung.
Der demographische Wandel führt aber auch zu Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnsituation und bei der Mobilität. Prof. Dr. François Höpflinger vom Zentrum für Gerontologie (ZfG) der Universität Zürich hob demgegenüber auch die Chancen hervor, die sich durch die demographische Entwicklung für Staat und Gesellschaft ergeben.
Er ermutigte die Kantonsregierungen zu einer zukunftsgerichteten Alterspolitik, welche das Potenzial der Generation 65+ stärker wahrnimmt. Diese Generation ist im Durchschnitt gesund, aktiv und finanziell gut abgesichert. Bisher, so bedauerte der Referent, würden die Chancen der demografischen Entwicklung vor allem von privater Seite, von Unternehmen oder von älteren Personen selber genutzt, während die öffentliche Hand vor allem die (finanziellen) Belastungen trägt.
Für offene Grenzen
Im Rahmen seiner Ausführungen zur Bedeutung und zu den Herausforderungen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wies Regierungspräsident Guy Morin (BS) auf die Notwendigkeit durchlässiger Grenzen am Oberrhein hin. Die Grenzen zu schliessen sei keine Option, unterstrich er in Anspielung auf die Umsetzung der «Masseneinwanderungsinitiative». Damit würde die Basis des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens und des Austausches in der Grenzregion Nordwestschweiz zerstört.
Für Regierungspräsident Guy Morin ist eine nachhaltige Weiterentwicklung der Grenzregion notwendig, um einen attraktiven, prosperierenden und konkurrenzfähigen trinationalen Metropolitanraum Basel zu erhalten und auszubauen. „Dabei tragen die Nordwestschweizer Kantone sowohl in nationaler Hinsicht, als auch aus trinationaler Optik eine besondere Verantwortung, die es mit Vehemenz wahrzunehmen gilt“, so Morin.
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