Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) auf guter Fahrt
Der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) – dem auch der Aargau angehört - konnte im Jahr 2014 seinen Erfolg ausbauen. Die Verkehrserlöse nahmen um CHF 3,3 Mio. auf insgesamt CHF 253,6 Mio zu. Dies dank einer Steigerung der transportierten Fahrgäste auf einen neuen Höchstwert von 224,6 Millionen und positiver Entwicklung zu höherwertigen Abos. Auch die Zahl der verkauften U-Abos stieg nochmals auf 2’162’263. Der TNW gab sich eine neue Rechtsform als Verein und konnte Präsidium und Geschäftsführung personell neu besetzen.
(v.l.) Erich Lagler (BVB); Peter Widmer (Waldenburgerbahn); Andreas Büttiker (BLT); Roman Stingelin (AAGL); Hans Ruedi Rihs (Kt. AG); Sabine Pegoraro (RR, Kt. BL); Hans-Peter Wessels (RR, Kt. BS); Philippe Receveur (RR, Kt. JU); Michel Berchtold (SBB); Roland Fürst (RR, Kt. SO); Patrick Zingg (PostAuto); Dr. Andreas Flury (Präsident TNW)
Steigerung der Fahrgäste
Der TNW konnte im Jahr 2014 seinen Erfolg ausbauen. Der Ertrag konnte um CHF 3,3 Mio. (+1,3%) auf insgesamt CHF 253,6 Mio. erhöht werden. Die Einnahmenzuwächse resultieren auf Mehreinnahmen bei U-Abo, im Halbtax/GA-Bereich sowie auf höhere Erträge bei den Mehrfahrtenkarten und den Tageskarten. Im 2014 nahmen die Stückzahl der verkauften U-Abo-Verkäufe 0.04% zu, der Umsatz hingegen nahm um 0,63% zu.
Dies ist auf eine Verschiebung von den Junioren-Abos zu den Erwachsenen zurückzuführen. Zudem gab es Mehreinnahmen bei der Halbtax / GA Abgeltung. Insgesamt wurden 2’162’263 MonatsAbos (Jahres-Abos auf MonatsAbos umgerechnet) verkauft. Damit weist der TNW nach wie vor die höchste Abo-Dichte aller Tarifverbünde der Schweiz auf.
Bei der Herkunft der Abonnenten zeigt sich für 2014 folgendes Bild: 43,0% der U-Abo Kunden wohnten im Kanton Basel-Landschaft, 40,5% im Kanton Basel-Stadt, 7,9% im Kanton Aargau und 4,5% im Kanton Solothurn. Die restlichen 4,1% verteilen sich auf weitere Kantone sowie auf Deutschland und Frankreich.
Die Zahl der transportierten Fahrgäste belief sich 2014 auf 224’605’909 und nahm um 661’093 zu (+0,3%). Die zurückgelegten Personenkilometer betrugen 855’032’621 und nahmen um 13’668’116 zu (+1,6%).
Die Einnahmen wurden 2014 aufgrund nachfragebezogener Leistungen wie folgt auf die Transportunternehmen verteilt:
Einnahmenverteilung:
BVB Basler Verkehrsbetriebe: 48,46%
BLT Baselland Transport AG: 22,23%
SBB Schweiz. Bundesbahnen: 18,20%
PostAuto Nordwestschweiz: 6,22%
AAGL Autobus AG Liestal: 3,73%
WB Waldenburgerbahn AG: 1,12%
SBG SüdbadenBus GmbH: 0,04%
Kontinuierliche Verbesserungen
Das Angebot des öffentlichen Verkehrs in der Nordwestschweiz wird laufend verbessert. Unter anderem wurde mit der grenzüberschreitenden Verlängerung der Tram-Linie 8 nach Weil am Rhein das Angebot im Dezember 2014 vor allem im Grenzverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz ausgebaut.
Durch den Doppelspurausbau im hinteren Leimental war es möglich, den Takt der Linie 10 zu verdichten. Das PostAuto Angebot wurde auf allen Linien ausgebaut und auch bei der Autobus AG Liestal (AAGL) gab es verschiedene Verbesserungen.
Die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) und die Baselland Transport AG (BLT) stehen vor grossen Erneuerungen ihrer Fahrzeugflotte (Flexity- und Tango-Trams) mit einem Investitionsvolumen von CHF 350 Millionen.
Die anfallenden Mehrkosten werden durch Effizienzsteigerung in den Transportunternehmen und durch höhere Beiträge der öffentlichen Hand gedeckt. Zudem wurden die Tarife zum Fahrplanwechsel vom 14. Dezember 2014 um durchschnittlich 4,3% erhöht. Für Dezember 2015 ist keine Tariferhöhung geplant.
Mahr als eine Neuerung ist die Ticket App. Sie ist schweizweit eine kleine Sensation. „Tickets“ ist die erste Smartphone-App der Schweiz für Verbundtickets: Schnell, einfach und sicher. Nur zwei Klicks – und das Billett befindet sich auf dem Smartphone. Die neue Ticket-App kann im gesamten TNW-Gebiet genutzt werden – ohne aufwändige Registrierung oder Passwort.
Neugründung als Verein
Mit der Neugründung als Verein und einer eigenständigen Geschäftsstelle wollen die sechs Transportunternehmen BVB, BLT, SBB, PostAuto, AAGL und WB (Waldenburgerbahn)sowie die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Solothurn und Jura den ÖV in der trinationalen Region Basel stärken und gezielt weiter entwickeln.
Der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) hat sich an seiner Vollversammlung anfangs Dezember 2014 eine neue Rechtsform gegeben: Statt wie bisher als einfache Gesellschaft zeichnet er neu als Verein. Mitglieder im Verein TNW sind die sechs Transportunternehmen und die fünf Nordwestschweizer Kantone. Zum Präsidenten wurde Andreas Flury gewählt. Operativ geführt wird der TNW durch eine neu geschaffene Geschäftsstelle.
Tarifverbund Nordwestschweiz
Der TNW wurde 1987 als erster integraler Tarifverbund der Schweiz gegründet. Seit Jahren stehen der TNW und sein Kernprodukt, das U-Abo, für einen erfolgreichen ÖV in der Nordwestschweiz. Immer wieder hat der TNW mit innovativen, kundenorientierten Produkten, wie beispielsweise dem Mobility Ticket für Hotelgäste, dem Job-Ticket für Arbeitnehmende oder der U-Abo-Card mit RFID-Technologie, überzeugt. Das Ziel blieb stets dasselbe: dem Kunden einen möglichst einfachen Zugang zum ÖV zu bieten und gleichzeitig die Vertriebskosten tief zu halten.
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