Schweizer Kunstturner überzeugen an EM-Qualifikation
Von: STV/Chantal Weinmann
Ein Platz im Mehrkampffinal und zwei Gerätefinalisten ist die Bilanz des gestrigen Qualifikationswettkampfs in Moskau (Russ). Trotz mangelnder Leistung schaffte es Claudio Capelli im Mehrkampf auf den 16. Platz. Weitere Erfolge verkünden der Aargauer Lucas Fischer und Pascal Bucher (Rang 5 und 7) am Barren.
Archivbild Lucas Fischer (Foto: STV)
In der ersten Abteilung der gestrigen Qualifikation, die um 10 Uhr begann, stand Claudio Capelli als erster Schweizer im Einsatz. Der Auftakt am Boden mit einer leicht erschwerten Übung zum Vorjahr gelang ihm phänomenal – ebenso die Leistungen am Barren zum Schluss. Doch was dazwischen war enttäuschte.
So musste Capelli beispielsweise den Pferdpauschen verlassen und stürzte beim Sprung als auch beim Ringabgang. Ist ein Platz im Mehrkampffinal so noch realistisch? Capelli selbst meinte verärgert: «So eine Leistung dürfte nicht genügen». Hinzu kam, dass er an jedem Gerät nach dem Einturnen als Erster starten musste – was er grundlegend nicht mag und die Verschnaufpausen nur von kurzer Dauer waren. Doch schlussendlich kam alles anders. Mit unter den 24 Besten Mehrkämpfer und Blick nach vorne heisst es nun: neues Spiel, neues Glück.
Unerwarteter Finaleinzug von Pascal Bucher
Im Anschluss kamen dann unsere Gerätespezialisten Lucas Fischer (Barren), Pascal Bucher (Barren und Pauschen) und Marco Walter (Boden und Sprung) aufs Podium. Eine tolle Leistung konnte man von Lucas Fischer sehen. Er selbst meinte, dass es die beste Übung gewesen sei, die er je geturnt hat. Jedoch kostete ihn ein Jubelschrei, wegen undiszipliniertem Verhalten am Schluss, 0,30 Punkte. Diese Dreizehntel wird er im Gerätefinal vom kommenden Sonntag wohl nicht mehr aufs Spiel setzen! Der zweite Kandidat, eher etwas überraschend im Barrenfinal, ist Pascal Bucher. Er zeigte eine souveräne Übung, wurde jedoch beim Abgang und der Felge mit Punktabzügen bestraft.
Sichtlich gelassen, und von Nervosität keine Spur zu bemerken, nahm Marco Walter seine erste EM in Angriff. Mit noch relativ «einfachen» Sprüngen, Jurtschenko mit Zweieinhalbschraube (D-Wert 5,6) und Tsukahara mit Doppelschraube (D-Wert 5,2) - aber einer tollen Steigerung im Schwierigkeitswert im Vergleich zur Juniorenzeit - war der 19-Jährige bis anfangs dritter Subdivision lange mit Rennen. Für einen Finalplatz hat es schlussendlich nicht gereicht – was für Marco Walter und Cheftrainer Beni Fluck keine Überraschung war. Dafür sammelte er wertvolle Erfahrungen.
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