Winterrückblick 2012/2013
Von: mm/f24.ch
Der Winter 2012/13 war vor allem im Mittelland lang, kalt und schneereich. In tiefen Lagen schneite es an so vielen Tagen wie seit 26 Jahren nicht mehr. In den Bergen lag besonders im Westen und im Norden viel Schnee.
Von Skifahrern auf rund 2200 m fernausgelöste Schneebrettlawine am Hüreli oberhalb von Davos (GR). Die Lawine brach tief in der Schneedecke an (Foto: Patrizia Weber, 10.02.2013).
Unzählige kalte und trübe Tage, Schnee noch bis nach Ostern – im Mittelland schien der Winter dieses Jahr nicht enden zu wollen. Dieser Eindruck täuschte nicht: Der Winter 2012/13 war gemäss den Messungen der MeteoSchweiz in den Gebieten von Bern bis St. Gallen aussergewöhnlich, vor allem was die Schneefälle und Temperaturen angeht.
Bereits im Oktober brachten zwei Wintereinbrüche Schneefälle bis in tiefe Lagen, sogar Bern und Zürich waren weiss. Die Monate Dezember bis März waren etwas kälter als normal. Zusammen mit den häufigeren Niederschlägen führte das an den MeteoSchweiz-Stationen im Mittelland zu Neuschneemengen, die ungefähr doppelt so gross waren wie normal. Zwischen Dezember und März schneite es dort im Schnitt jeden vierten bis sechsten Tag. So viele Neuschneetage gab es letztmals im Winter 1986/87.
In den Bergen waren die Schneehöhen im Westen und im Norden überdurchschnittlich. So lag zum Beispiel Ende März an der Station Hasliberg (1825 m) noch 190 cm und an der Station Schwägalp (1350 m) noch 142 cm Schnee. In Nord- und Mittelbünden hingegen waren die Schneehöhen lediglich durchschnittlich und sowohl im Engadin als auch am Alpensüdhang unterdurchschnittlich.
Lawinen forderten 21 Todesopfer
In den schneereichen Gebieten im Norden und im Westen war die Schneedecke verbreitet gut aufgebaut. Es konnten daher meist nur Neu- und Triebschneeschichten als Lawinen ausgelöst werden.
Anders in den südlichen Gebieten des Wallis und in grossen Teilen Graubündens, wo bodennahe Schneeschichten schwach waren und deshalb Lawinen bis tief in der Schneedecke anrissen. Die Verteilung der Gefahrenstufen im Lawinenbulletin entsprach ungefähr dem langjährigen Durchschnitt.
Am häufigsten wurde die Gefahrenstufe mässig (Stufe 2) prognostiziert. Bis zum Stichtag 15. April 2013 wurden dem SLF für den Winter 2012/13 135 Lawinenunfälle mit 212 erfassten Personen gemeldet. Von diesen wurden 44 Personen verletzt und 21 Menschen verloren ihr Leben. Das entspricht dem langjährigen Durchschnitt für die Zeit bis Mitte April.
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