Gewerbeapéro in Münchwilen
Von: Kurt Kopp
Bereits zum 4. Mal hat die Gemeinde Münchwilen die Gewerbler von Münchwilen zu einem Apéro für eingeladen. Interessierte trafen sich im Werkbau der Kies + Beton Münchwilen AG im Industriegebiet von Münchwilen. Geschäftsführer Markus Rey betonte, dass der ökologische Aspekt ihrer zukunftsweisenden Investitionen und der Minderbedarf an nicht wiederbringenden Rohstoffen im Vordergrund stehen. Sein geführter Rundgang war hochinteressant und versprach eine „aargauische Weltsensation“: Kies und Beton habe viele Gesichter!
Die TeilnehmerInnen des Münchwiler Gewerbeapéros auf dem Gelände von Kies und Beton Münchwilen AG (Foto: Kurt Kopp)
Gut gelaunt und bereits mit heiteren Sprüchen trafen sich die ersten Teilnehmenden am frühen Abend im Werkbau der Firma Kies + Beton Münchwilen AG (K+B). Gemeinderat Roland Oeschger eröffnete diesen Anlass und begrüsste alle herzlich. Zuerst zeigte er den Geländeplan mit dem Verlauf des Bustelbaches auf Münchwiler - und Steinerboden im Massstab 1:500. Der Durchlauf bis zur Einmündung in den Rhein mit seinen einzelnen, ökologisch möglichen Veränderungen.
Für den bevorstehenden Rundgang durch den Betrieb übernahm der Geschäfts- führer Markus Rey persönlich die Führung. Sein Engagement für die Natur und Umwelt ist ihm wichtig. Dazu hat die Kies + Beton Münchwilen AG die Reinigung des Platzwassers mit einem geschlossenen Kreislauf realisiert. Sie besitzt im eigenen Naturschutzgebiet eine Pflanzenkläranlage, die von aussen eigentlich gar nicht als solche wahrgenommen wird. Sie arbeitet in drei Reinigungsstufen und besteht aus drei Becken. Im ersten wirkt eine Vorklärung. Im zweiten durchfliesst das Wasser einen Kiesfilter. Im dritten Becken sind es 27 Pflanzenarten die biologisch wirken und chemische Stoffe sozusagen „wegfressen“. Nachher sind die Schadstoffe im Wasser so weit reduziert, dass die gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind. So gereinigt kann das Wasser in den Bustelbach eingeleitet werden.
Kies + Beton AG liefert etwa zur Hälfte an ERNE AG und den Rest an viele verschiedene Kunden. Sie stellt sich laufend den Herausforderungen und Veränderungen mit Blick auf die Zukunft. Ihre erfreuliche Steigerung der Produktion hat den Neubau der Kiesaufbereitungsanlage notwendig gemacht. Damit konnten auch die Idee einer Aushubwaschanlage verwirklicht und gleichzeitig die an Bedeutung gewinnende Ökologie eingebracht werden. Der Gedanke von Recycling wird gross geschrieben, weil fast alles ohne Qualitätsverlust wieder verwendbar ist. Hier werden bis zu 80'000 m3 Aushubmaterial angeliefert. Rund 200'000 Liter Wasser pro Stunde zirkulieren in einem geschlossenem Kreislauf.
Gewaltig imposant, aber auch lärmig führte der Rundgang durch diese beiden Gebäude. Münchwilerinnen und Münchwiler kennen den Blick auf das Gelände der K+B. Umgekehrt ist dies schon weniger der Fall. Von den hohen Gebäuden über das Land und seine Anlagen herab zuschauen, ist noch seltener und braucht schon fast Schwindelfreiheit. Im alten Kieswerk, welches nur noch zeitweise in Betrieb ist, entstehen z.B. Splitkomponenten mit einem Nutzungsanteil von ca. 15%.
Gespannt durften die Teilnehmer auf das neue Bürogebäude sein. Hier wird das Gesicht des Betons sichtbar. Es ist das Büro für Schulungen und zum Vorzeigen auch für Architekten und Ingenieure, da dieses komplett aus Beton mit Mischabbruch gebaut worden ist. Neuste Technik macht sich breit, ob in Bezug auf Heizung oder Gebäudebau. Fragen wurden laufend und kompetent be- antwortet.
Bei Beton spricht man z.B. nicht von Härte, sondern von Druckfestigkeit. Statt grauen Beton um sich zu haben, ist es noch etwas ungewohnt, auf dunkelgraue, schwarze oder erdfarbene Wände zu sehen. Im ersten Stock dann die „Aargauische Weltsensation“. An der grossen Wand das Kunstwerk, ohne Rahmen und ohne Aufhängung. Das Fantasiebild entstand aus reinem Beton, nur behandelt durch schleifen, stocken und spitzen.
Mit diesem Bild soll Bauherren und Architekten aufgezeigt werden, dass Mischabbruch bedenkenlos als Baustoff verwendet werden kann. Markus Rey dazu bescheiden: „Wir haben einfach mal etwas neues machen wollen. Es könnte ja auch ein Input für Künstler sein !“ Er darf ruhig stolz darauf sein, denn er hat nicht nur hier, sondern auf dem ganzen Rundgang mit Herzblut berichtet. Kies und Beton haben tatsächlich viele Gesichter.
Beim sehr feinen Apéro mit Früchten, wunderbarem Partybrot, verschiedenen Süssigkeiten und Getränken konnten sich die Anwesenden gemütlich tun, sich gegenseitig noch etwas besser kennenlernen oder einfach den Abend dankbar geniessen.
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