„Connaissez-vous?“ zu deutsch „Kennen Sie?“ heisst einerseits die Konzertreihe, welche seit 2006 alljährlich in der Dorfkirche Riehen und in der Kirche St. Johann Laufenburg ein stetig wachsendes Publikum begeistert, das aber, bezogen auf das Programm, die Frage vielfach mit einem deutlichen Nein beantworten muss.
Das „Caravaggio Quartett“ Basel in dessen Mitte Bariton Markus Oberholzer
Die Negativantwort ist nicht etwa darin zu begründen, dass die jeweilige Zuhörerschaft wenig von der klassischen Musik versteht, als vielmehr im Konzept von Connaissez-vous, welches in seinen Konzertreihen eher unbekannte Stücke bekannter Komponisten aufführt.
So auch am zweiten Konzert des diesjährigen Zyklus „Schuhmann - Wolf - Chopin“ vom vergangenen Donnerstag in der kath. Kirche in Laufenburg, wo Mitorganisatorin Hedy Stalder sich freute, so viele Besucher wie noch nie begrüssen - und auf ein neues, zum Teil gespendetes Musikerpodest aufmerksam machen zu dürfen.
Phänomenales Intro Der Bekanntheitsgrad von Robert Schumann oder gar Frédéric Chopin ist unbestritten, sie zählen zu den Stars im Musikerhimmel. Connaissez-vous Hugo Wolf? Die Antworten des Publikums wären nicht so einhellig ausgefallen wie bei den beiden vorgängig genannten Komponisten und schon gar nicht bei Samuel Barber (1910-1981), mit dessen Komposition „Dover Beach“ der Bariton Markus Oberholzer in Begleitung des „Caravaggio Quartett“ Basel das Konzert eröffnete. „Die See ist still heut' Nacht. Die Flut ist voll, der Mond fällt schön die Meereseng' entlang. An Frankreichs Strand erwacht ein Licht - und blinkt, vergeht. Die Klippen Englands steh’n im Schimmer breit in unbewegter Bucht.“ Ein kritisches patriotisches Liebeslied, dessen Verzweiflung, gepaart mit Hoffnung und Liebessehnsucht, die Musiker und der Sänger hervorragend, Hühnerhaut erzeugend zu interpretieren verstanden. Im Zusammenspiel mit der ausgezeichneten Akustik der Kirche klang das Quartett wie ein ganzes Symphonieorchester.
„Stille Wasser…“ Nicht weniger imposant das nächste Stück „Serenade op.1“ vom selbigen Komponisten, der wie Mozart bereits mit sieben Jahren zu komponieren begann. Mit den drei betörenden, zum Nachdenken anregenden Liedern aus dem spanischen Liederbuch von Hugo Wolf (1860-1903) ernteten Markus Oberholzer und der ihn am Klavier begleitende Carlo Levi Minzi einen wahren Beifallssturm.
Wer Ferdinand Erblich auf der Strasse antrifft, schreibt ihm sein grosses Können, welches er auf seiner Viola mit „Märchenbilder op.113 von Robert Schuhmann (1810-1856) unmissverständlich bewies, nicht zu. Mit stoischer Ruhe und beinah schon verbissenem Gesichtsausdruck entlockt er seinem Instrument die stürmischsten und einen Augenblick später die zartesten Töne. Schuhmann, dem Klavier selber sehr zugetan, räumt in Märchenbildern diesem Instrument genug Raum ein, sodass auch Carlo Levi Minzis beeindruckende Fähigkeiten zum Ausdruck kamen.
Erstaufführung Nach einer weiteren Runde mit Liebesliedern, in der wiederum nicht nur Markus Oberholzers brillante Baritonstimme, auch dessen schauspielerisches Talent zum Tragen kam, wartete das begeisterte Publikum gespannt auf das als schweizerische Erstaufführung angekündigte Streichquintett in Es-Dur von Max Bruch (1838-1920). Man stelle sich mal vor, eine Premiere eines so weltweit bekannten Komponisten in der „Provinzstadt“ Laufenburg, zudem vorgetragen von Musikern der höchsten Güte, so was kann vermutlich nur „Connaissez-vous“ bieten und das obendrein noch zu sehr moderaten Eintrittspreisen. Den tosenden Schlussapplaus der Konzertbesucher nahmen die Musikerinnen und Musiker freudig entgegen.
Ambivalent Am 25. Februar, wenn um 19.30 Uhr in der kath. Kirche in Laufenburg wiederum gefragt wird «Connaissez-vous?» kann das Wissen einerseits erneut erweitert - aber vor allem ein fantastisches Konzert erlebt werden. Das Ambiente ist dann besonders eindrücklich, wenn auf dem Hinweg noch die letzten schrägen Fasnachtstöne zu vernehmen sind und - diese noch im Ohr - drinnen harmonische wohlklingende Musik ertönt.
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