Tabakkollegium Fricktal auf Reisen
Von: Werner Meier (eingesandt)
Namentlich geändert, startet das Tabakskollegium Fricktal, ehemals Möhlin, zu ihrem diesjährigen Ausflug. Stammen doch die Tabakgeniesser aus verschiedenen Ortschaften des Fricktals. Nicht weit, aber weit genug, soll die Reise gehen, meinte Theo, der diesjährige Organisator. Durch vier Kantone und ins benachbarte Ausland soll die Fahrt führen. Durch das schöne Baselbiet, ins Schwarzbubenland und dann war alles klar.
Das Tabakkollegium Fricktal vor dem Orchestrion welches bis Anfang der 60-iger Jahre im Restaurant Zentral in Möhlin stand. Von links nach rechts: Dieter von Seht, Walter Brogli, Beat Stocker, Hanspeter Meier, Theo Müller (sitzend), Werner Meier (kniend), Paul Unold, Franz Knaus und Armin Frey (Obmann)
Der Besuch das Musikautomatenmuseum in Seewen war auserkoren. Mit viel Enthusiasmus führte Frau Schaltenbrand-Obrist durch das Museum, und wusste die Pfeifenraucher zu begeistern, für die Vielfalt und Schönheit der Musik erzeugenden Instrumente längst vergangener Zeiten. Ergreifend sichtbar wurde das Bedürfnis unserer Ahnen, die körperlich hart arbeiten mussten, nach Musik in der spärlichen Freizeit. Erstaunlich der Erfindergeist und die technische Raffinesse der dazumaligen Handwerker. Deren Ideenreichtum es gelang, ein stets präsentes Orchester zu erstellen, mit einer unglaublichen mechanischen Präzision.
Und da standen sie, die Vorgänger unseres Grammophons, oder des elektrischen Klaviers, und sogar des CD-Players. Nur beeindruckender, schöner und mit kunstvollen Einlegearbeiten verziert. Teils noch mit Gewichts- und Luftantrieb, Fuss- oder Handbetrieb, später auch mit Elektromotor, wurden die Blasbälge betrieben. Beeindruckend die Britannic. Die Schwester-Orgel der Titanic in der Grösse eines Lieferwagens. Dutzende von Orgeln, Orchestrions und Musikdosen sind zu bestaunen. Ebenso die Reproduktionsgeräte, ein Klavier mit Paperband, oder Walzen. Von der handtellergrossen bis hin zu Musikdosen in Truhengrösse, mit sich bewegenden und Geschichten darstellenden Figuren. Wie der Fribourger Senn, dessen Glas nie leer wird und jedem Besucher in die Augen sieht.
Die Krönung für die Fricktaler Tabakkollegen bleibt natürlich das restaurierte Orchestrion Unica (mit Schattenbild) aus dem ehemaligen Restaurant Central in Möhlin. Ein Glück, dass es Dr. h.c. Weiss, Gründer des Museums und dem Erfinder des Strichcodes, zufällig gesehen hatte, bevor es in der Mulde landete. Weit mehr gäbe es aus diesem Museum zu berichten. Aber die Tabakkollegen waren sich einig: Das Musikautomaten-Museum ist sehens- und hörenswert. Musik war und bleibt ein schöner Teil unseres menschlichen Daseins.
Weiter ging die Fahrt zum Hafenbecken beim Dreiländer-Eck. Mit dem Taxi den Rhein hoch, an den beeindruckenden Häuserfronten des Gross- und Kleinbasels vorbei und zurück zum Restaurant Yachtclub, bereits im Badenser Land.
Ausgezeichnet getafelt und bei gemütlichem Beisammensein, mahnt Theo bereits zum Aufbruch. Verwundert ob der frühen Heimkehr, ahnte Keiner, dass jetzt noch ein ganz spezieller Genuss für die Kollegen der rauchenden Zunft bevorsteht. Von Dr. Olivier Ryhiner bereits erwartet, durften wir im Sitzungszimmer bei Davidoff die feinsten Zigarren aus der Dominikanischen Republik geniessen. Begleitet von einem äusserst lehrreichen Vortrag über die Entstehung der verschiedenen Zigarren und den Einfluss des entsprechenden Tabakblattes auf Duft und Aroma. Kolumbus sei Dank, dass er auf der Fahrt nach West-Indien am richtigen Ort anlegte, uns den Genuss des Schattengewächs Tabak überbrachte und obwohl heute verteufelt, doch hilft, Kummer und Sorgen für eine kurze Zeit in Luft aufgehen zu lassen.
Aber selbstverständlich danken wir Tabakkollegen Olivier Ryhiner, für das übermittelte Wissen und die Produkte, die wir aus dem Hause Davidoff geniessen durften. Mit dem Duft der weiten Welt, ging’s zurück ins Fricktal. Danke Theo.
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