Roland Agustoni fordert ½-Stundentakt für Regio-S-Bahn Stein/Laufenburg
Von: mm/f24.ch
Grossrat Roland Agustoni (GLP) reichte gestern eine Motion (verbindlicher Auftrag) betreffend Verdichtung des Bahnangebotes der Regio-S-Bahn von Stein-Säckingen nach Laufenburg ein.
„Es ist mit völlig unverständlich, dass der Regierungsrat mit der Sparmassnahme S18-635-1 diese längst versprochene Umsetzung erneut verschieben will“, ärgert sich Augustoni. Zumal er dies mit lapidaren Begründung tue, dass aufgrund der aktuellen Nachfrage die Verdichtung des Bahnangebotes auf den Aussenästen der Regio-S-Bahn Stein-Säckingen –Laufenburg/Frick zurzeit nicht gerechtfertigt sei.
Grossrat Roland Agustoni meint jedoch: „Wenn kein Angebot besteht, kann auch keine Nachfrage nachgewiesen werden.“ Regierungsrat Attiger werde nicht müde, immer wieder die Wichtigkeit des Standortes von kantonaler Bedeutung des Sissler-Feld zu loben und zu würdigen.
„Wenn man aber einen solch wichtigen Wirtschaftsstandort entwickeln will, so muss man diesen auch entsprechend erschliessen“, fordert der Rheinfelder Grossrat Die künftigen und bisherigen Pendlerströme müssten mit dem ÖV gesteuert werden ansonsten werde das bis anhin schon an seine Grenzen stossende Strassensystem kollabieren resp. Staus welche nicht nur ökologisch sondern auch wirtschaftlich unsinnig seien, erzeugen.
„Kommt dazu, dass dieser Angebotsausbau schon mehrmals versprochen wurde und dieser S-Bahn-Abschnitt der einzige im Kanton mit lediglich einem Einstundentakt ist“, reklamiert Grossrat Roland Agustoni.
Mit der gestern eingereichten Motion lädt er daher den Aargauer Regierungsrat dazu ein: „die Verdichtung der Regio-S-Bahn von Stein- Säckingen nach Laufenburg gemäss den durch den Grossen Rat beschlossenen Mehrjahresprogrammen öffentlicher Verkehr vom August 2007 und März 2013 nun umzusetzen und nicht wie beabsichtigt weiter zu verzögern“
Die Begründung im Wortlaut:
Auf dem S-Bahn Abschnitt Stein- Säckingen nach Laufenburg besteht lediglich ein Stundentakt. Bereits im Mehrjahresprogramm öffentlicher Verkehr, vom Grossen Rat im August 2007 beschlossen, ist unter Punkt 2.6.3 die Situation sowie der Handlungsbedarf zum Ausbau auf einen Halbstundentakt aufgeführt und ausgewiesen.
In einem Schreiben des damaligen Chefs Sektion Öffentlicher Verkehr Jürg Bitterli vom 26. Mai 2010 an die SBB wurde dieses Begehren schriftlich gestellt und darin wurde aufgeführt, dass die entsprechenden finanziellen Mittel für diese Angebotserweiterung ab dem Jahre 2012 eingeplant sind. Geschehen ist nichts.
Im Mehrjahresprogramm öffentlicher Verkehr welches der Grosse Rat am 5. März 2013 beschloss, wurde erneut auch aufgrund des Motionärs, dieser Bahnlinienausbau aufgeführt. Von einer „nachfragestarken ländlichen Entwicklungsachse“ wurde gesprochen und der Bedarf untermauert. Der Grosse Rat hat damals den Regierungsrat mit 101 zu 21 Stimmen mit deren Umsetzung beauftrag. Seit dem ist erneut nichts mehr geschehen.
Nun beabsichtigt der Regierungsrat gar sich über die zweimaligen Beschlüsse des Grossen Rates hinwegzusetzten und den überfälligen Bahnangebotsausbau von Stein-Säckingen nach Laufenburg nicht umzusetzen.
Dies obwohl im Sissler- Feld der grösste wirtschaftliche Entwicklungsschwerpunkt des Kanton Aargau liegt. Eine Erschliessung dieses riesigen Areals ist ohne Anbindung an den öffentlichen Verkehr gar nicht möglich. Bereits heute, ohne den Ausbau und Entwicklung des erwähnten Areals ist die verkehrliche Situation in dieser Region angespannt.
Aufgrund des heutigen ungenügenden Bahnangebotes werden bei der Arealentwicklung im Sissler-Feld aber auch durch die zunehmenden neuen Arbeitsplätze von Kaiseraugst bis Basel, nicht nur die heimischen Pendler sondern auch jene von Deutschland vermehrt auf das Auto ausweichen mit der Folge, dass unser heute schon überlastetes Strassennetz noch mehr belastet wird.
Mit dem Angebot eines zu schaffenden (lediglich) Halbstundentakts sind die Forderungen des Oberen und des Mittleren Fricktal nach wie vor sehr bescheiden. Die Wirkung ist jedoch von elementarer Bedeutung für die verkehrliche Entwicklung und die An- und Einbindung der gesamten Region.
Ich bitte daher den Regierungsrat auf seinen Streichungsentscheid zurückzukommen und der Region die längst fällige und mehrmals versprochene verkehrliche Entwicklung mittels öffentlichen Verkehr respektive der damit einhergehenden Entlastung, auch des Strassennetzes zukommen zu lassen.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»