slowUp Hochrhein - 14. Entschleunigung auf schnellen Strassen
Von: Hans Berger
Hätte der 14. slowUp Hochrhein gleichzeitig mit der gestrigen Medienorientierung stattgefunden, wären aufgrund der Ermangelung eines blauen Himmels wohl nur wenige Radlerinnen und Radler motiviert genug gewesen, um bereits morgens um zehn Uhr die 32 Kilometer lange Strecke zwischen Laufenburg und Stein unter die Räder zu nehmen. Kurz nach Mittag indes hätten die Einen bestimmt über den starken Gegenwind geklagt, während sich die Anderen ab dem kräftesparenden Rückenwind gefreut hätten.
(vorne v.l.) Armin Eschbach, Vereinspräsident slowUp Hochrhein; Helene Häseli, Geschäftsleiterin; Hansueli Bühler, Gemeindeammann Stein (Fotomontage)
Am 18. Juni aber sei das Wetter geradezu ideal, um beidseits des Rheines den vom motorisierten Verkehr befreiten Parcours abzustrampeln, gaben sich an der gestrigen Medienorientierung OK-Präsident Armin Eschbach und Geschäftsleiterin Helene Häseli überzeugt.
Rarität
Na ja, sie müssen’s wohl wissen, denn schliesslich ist dies ihr vierter slowUp Hochrhein, den sie an vorderster Front zusammen organisieren. Zudem zeigt ein Blick auf die Wettervorhersage, dass heuer der himmlische Wettermacher dem Langsamverkehr am Hochrhein wohlgesinnter ist wie vor einem Jahr.
Da es aber bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt, spielen die meteorologischen Bedingungen eigentlich eher eine untergeordnete Rolle, denn der rasende Verkehr überlässt den Velos, Inline Skates oder sonst irgendwelchen, mit den eigenen Kräften angetriebenen Vehikeln nur einmal im Jahr die grossen Strassen beidseits des Rheines zwischen Laufenburg und Stein.
Kehrseite
Punkto Witterung gibt’s allerdings eine Kehrseite der Medaille, denn beim slowUp geht’s nicht nur um die sportliche Betätigung, sondern auch darum, für einmal nicht einfach durch die schöne Landschaft zu rasen, um so die engere Heimat erkunden oder neu entdecken zu können. Ein wichtiger Pfeiler vom slowUp Hochrhein ist indes auch die Pflege der Geselligkeit, dafür stehen den erwarteten 25‘000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern neun Festwirtschaften zur Verfügung.
Damit die Kehrseite der Medaille zum Zuge kommt, muss Petrus also zwingend seine Prophezeiung: „18 Grad, leichte Bewölkung, kein Regen“ mindestens einhalten. Falls er jedoch den Temperaturregler etwas höher schraubt, wird ihm dies bestimmt niemand krumm nehmen.
Route
Wie Armin Eschbach, Präsident des organisierenden Vereins slowUp Hochrhein betonte, sind die TeilnehmerInnen, was die Verkehrsgesetzordnung anbelangt, weitgehend vogelfrei, zur eigenen Sicherheit und jener aller TourteilnehmerInnen sei einzig die Einbahnführung des 32 Kilometer langen Parcours zwingend einzuhalten.
Das heisst, auf der badischen Seite geht’s den Rhein runter, auf der Schweizer Seite den Rhein rauf. Das heisst, auf der Fahrt Richtung Osten könnten die sechzehn Meter Höhendifferenz zwischen Stein (299 m ü. M) und Laufenburg (315 m ü. M.) allenfalls ein paar wenige Schweisströpfchen kosten, sofern der himmlische Wettermacher entgegen seiner Verheissung der Sonne doch noch ein wenig einheizt.
Die offizielle Eröffnung des 14. slowUp Hochrhein erfolgt um zehn Uhr bei der Holzbrücke in Stein, ab dann kann bis siebzehn Uhr im Gegenuhrzeigersinn und zum Nulltarif dem Rhein entlang rauf und runter gestrampelt werden.
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