Man sagt, Veränderungen im Leben von Frauen bemerkt man an der Frisur. Deshalb hatten wir Nadja schon vor eineinhalb Jahren intensiv befragt, um herauszufinden, was sie denn zu der radikalen Kürzung ihrer blonden Löwenmähne bewegt hatte. „Nichts“, hatte sie leichthin geflötet und ihre bis dahin ungeschminkten Lippen dick mit dem pinkfarbenen Lippenstift bemalt, passend zu ihrer Bluse. Mit der Zeit erfuhren wir, dass das männliche „Nichts“ nach kurzer Zeit wieder aus ihrem Leben verschwunden war, und der farblose Lippenglanz löste die grelle Farbe wieder ab. Ihre aufgestellten Haare wuchsen nach und legten sich in kleinen Locken um den Kopf.
Wir hatten von einem neuen Mann in Nadjas Leben erfahren und drängten uns jetzt neugierig um ihren Küchentisch. „Machst du uns einen Cappuccino?“, fragte Nicola und leckte sich in Vorfreude über die Lippen. Nadja erstarrte, und ich suchte mit Blicken ihre Küche nach der teuren Espressomaschine ab. Ich fand sie nicht. Nadja deutete auf einen Wasserkocher und fragte: „Wollt ihr löslichen Kaffee oder Tee? Milch habe ich nicht mehr.“ „Schwarzen Kaffee mag ich nicht!“ Nicola zog eine Schnute. Nadja schob ihr eine Holzkiste mit Teebeuteln hin, damit sie sich eine Sorte aussuchen konnte. Ich schaufelte mir Kaffeepulver in einen Becher, und Nadja befüllte den Wasserkocher und startete ihn.
„Hast du nicht eingekauft, oder was hast du gegen Milch?“, fragte ich mit einer Spur Langeweile. Es war nur ein paar Tage her, dass bei einem Frauentreffen plötzlich Milch als heisses Thema aufgetaucht war. „Meine Kinder kriegen erst Limo, wenn sie ein Glas Milch getrunken haben“, hatte Ella ihre Erziehung erklärt. „Dann kriegen sie genug Calcium und viele essentielle Aminosäuren, alles wichtig für Knochen und andere Zellen!“ „Ihhh! Milch ist für Kälbchen, und nicht für Kinder“, hatte Carmen gequiekt. „Und sie füllen alles ab, auch wenn die Kühe Wunden an ihren Eutern haben“, hatte Alessa zugestimmt. „Dann enthält Milch auch Blut und Eiter.“ „Prost!“ Ich hatte mir gerade Saft aus Kirschen und Bananen gemischt und sah den Flüssigkeiten zu, wie sie sich vermischten. „Blut und Eiter!“
„Ich versuche, nicht mehr so viel Milchkaffee zu trinken“, holte mich Nadja in die Gegenwart zurück. » „Gehörst du auch zu denen, die plötzlich ihre Unverträglichkeit für Milch entdeckt haben?“ Mir war noch aus der letzten Diskussion das Argument im Sinn, wie jung die Fähigkeit, Laktose zu verdauen, genetisch doch sei. Nadja zuckte mit den Achseln. „Nee, sind nur einfach Kalorien, die nicht nötig sind!“ Sie strich mit der Hand über ihre Löckchen. „Die spare ich mir lieber für Leckeres auf. Lust auf eine Praline?“
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