Gesamtsanierung Strafanstalt Lenzburg
Von: mm/f24.ch
Ein Jahr nach dem Baustart feiert die Justizvollzugsanstalt (JVA) Lenzburg das Aufrichtefest des neuen Produktionsgebäudes. Im zweckmässigen Bau werden die Gewerbebetriebe der JVA untergebracht. Deren Auslagerung aus dem Hauptgebäude wurde nötig, damit der alte Fünfsternbau weiterhin für den geschlossenen Strafvollzug genutzt werden kann.
Das Gelände der Justizvollzugsanstalt Lenzburg aus der Vogelperspektive mit dem Fünfsternbau im Zentrum und dem neuen Produktionsgebäude im östlichen Teil
Ein Jahr nach dem Start der Gesamtsanierung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lenzburg wird die Aufrichte des neuen Produktionsgebäudes gefeiert. Der Bau ist Teil der Gesamtsanierung der JVA, für die der Grosse Rat Ende 2010 einen Kredit von rund 40,8 Millionen Franken gesprochen hat. Die eigentliche Sanierung des 148-jährigen Fünfsternbaus beginnt nach dem Bezug des Produktionsgebäudes im dritten Quartal 2013. Abgeschlossen sein wird die Gesamtsanierung voraussichtlich Ende 2015.
Fünfsternbau erfüllt Anforderungen nicht mehr
Die Gesamtsanierung der JVA Lenzburg wurde nötig, weil der alte Fünfsternbau die Mindestanforderungen nicht mehr erfüllt. Der Bund verlangt namentlich die Schaffung von zusätzlichen Wohnflächen als Kompensation, da die Zellen in der JVA Lenzburg mit einer Grösse von acht Quadratmetern deutlich unter der vom Bund geforderten Zellengrösse von zwölf Quadratmetern liegen.
Mit der Auslagerung der heute im Hauptgebäude untergebrachten Gewerbe in das neue Produktionsgebäude können im Fünfsternbau die geforderten Ersatzflächen bereitgestellt werden. Im neuen Kubus werden die Betriebe Malerei, Ablaugerei, Industriemontage und Korberei mit den jeweiligen Lagerräumen zusammengefasst, sowie weitere Lagerkapazitäten für die restlichen Gewerbebetriebe geschaffen.
Ausserdem wird im Produktionsgebäude auch eine Freizeitfläche realisiert, die ursprünglich im ehemaligen Zentralraum des Fünfsternbaus geplant war. Durch diese Massnahme wird rund eine Million Franken eingespart.
Nachhaltiger Zweckbau
Die Umsetzung des Produktionsgebäudes erfolgt durch den Totalunternehmer Implenia AG in Aarau. Der vom Aarauer Büro Frei Architekten entworfene Bau ist ein einfacher und funktionaler Gewerbebau mit einem Lager- und einem Werkstattteil. Die Fassaden werden mit einer sägerohen Holzbretterschalung verkleidet. Für Anlieferungen und Abholungen kann der gassenartige Raum zwischen Peripherieschutz und Produktionsgebäude genutzt werden, so dass die Lagerräume direkt bedient werden können. Optimale Betriebsabläufe werden ausserdem durch einen unterirdischen Gang zum Fünfsternbau gewährleistet.
Erstellt wird das neue Produktionsgebäude nach dem Minergiestandard. Die Beheizung erfolgt durch die zentrale Holzschnitzelheizung mit Erdgasunterstützung, welche für die ganze JVA konzipiert ist. Zur Nachhaltigkeit des Baus wird auch eine Photovoltaikanlage beitragen. Diese hat eine Leistung von circa 108'000 Kilowattstunden, was dem jährlichen Verbrauch von dreissig Haushalten entspricht. Die Kosten von rund 370'000 Franken werden sich im Laufe des Lebenszyklus von zwanzig Jahren amortisiert haben.
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