Ueli Maurer verteidigt Gripen-Entscheid
Von: mm/f24.ch
Der Gripen erfüllt die gestellten Anforderungen, ist truppentauglich und finanziell auch längerfristig tragbar – damit stellt das schwedische Kampfflugzeug für die Schweizer Armee die optimale Lösung dar. Zu diesem Resultat hat eine umfassende und mehrjährige Evaluation geführt, wie Bundesrat Ueli Maurer an einer Medienkonferenz erklärte.
Am 30.11.2011 hat der Bundesrat entschieden, als Ersatz für die veralteten F-5 Tiger 22 Kampfflugzeuge des Typs Gripen E/F zu beschaffen. Als Entscheidungsgrundlage lag dem Gesamtbundesrat dafür ein Aussprachepapier sowie eine Zusammenstellung der Noten und Kosten der Kandidaten vor.
Wie der Bundesrat damals seinen Entscheid begründete, war diese Grundlage das Resultat einer umfassenden, mehrjährigen Evaluation der drei Flugzeugtypen (Rafale der französischen Firma Dassault, Eurofighter des europäischen Konsortiums EADS/Cassidian und Gripen der schwedischen Firma Saab). Dabei hat sich gezeigt, dass alle drei Modelle die an sie gestellten Anforderungen erfüllen und deshalb als neues Kampfflugzeug für die Schweiz in Frage kämen.
Die Evaluation
Ziel der Evaluation war eine fundierte Analyse über Nutzwert und Kosten der drei Kandidaten Eurofighter, Gripen und Rafale. Ein integriertes Projektteam unter der Leitung von armasuisse plante die Evaluation, führte diese durch und wertete sie aus. 2008 und 2009 wurde unter anderem die Bewertung der operationellen Wirksamkeit der Flugzeuge erstellt. Dies aufgrund der Resultate der Flug- und Bodenerprobung sowie der Analyse der Unterschiede der getesteten Ausführung zur offerierten Ausführung, welche dem Entwicklungsstand im Zeitpunkt der Auslieferung entspricht.
Während des gesamten Evaluations- und Entscheidungsprozesses wurden dieselbe Notenskala und Noten verwendet. Im Oktober 2011 trafen die für das Rüstungsprogramm 2012 aufdatierten Offerten mit verbindlichen Festpreisen ein, welche die Grundlage für die Beschaffungskosten bildeten.
Die Beschaffung als Gesamtpaket
Die Beschaffung sieht nicht nur 22 Flugzeuge und ihre Missionsausrüstung vor, sondern ein Gesamtpaket, welches auch die Bewaffnung, , das Logistik-Paket, Ausbildungssysteme für Piloten, und die Integration des TTE in die Führungssysteme und weitere Elemente umfasst. Nebst den Beschaffungskosten liegt auch die Schätzung der Betriebskosten während 30 Jahren vor.
Da alle drei Kandidaten die gestellten Anforderungen erfüllen, truppentauglich seien und grundsätzlich als Teilersatz für den Tiger F-5 in Frage kämen, seien die finanziellen Aspekte des Gesamtpakets von entscheidender Bedeutung. Denn das VBS müsse alles daran setzen, dass eine Beschaffung eines neuen Kampfflugzeuges für die Armee finanziell tragbar sei - dies auch mittel- und längerfristig, um möglichst viele Ressourcen auch für weitere dringende Bedürfnisse der Armee verwenden zu können, erklärte Maurer.
Aus diesem Grund habe sich der Bundesrat auf Antrag des VBS für den Typ Gripen E/F der schwedischen Firma Saab entschieden, der einerseits die gestellten Anforderungen erfülle und andererseits finanziell tragbar sei - und damit die optimale Lösung für das Gesamtsystem Armee darstelle, begründete Ueli Maurer den seit vergangenem Wochenende umstrittenen Entscheid.
Wobei das Tamtam um einen im Jahr 2008 erstellten Bericht nicht ganz zu verstehen ist, da der bestellte Gripen-Typ mit dem seinerzeit getesteten nur noch wenig gemein hat und der neue Typ noch nicht einmal richtig auf dem Papier besteht, wie der Bundesrat schon bei seinem Entscheid vom 30.11.2011 kund tat.
Aufgrund der Reaktionen auf die Pressekonferenz seitens Parteien und Medien, kann davon ausgegangen werden, dass der Gripen-Entscheid noch lange nicht vom Tisch ist, zumal die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge grundsätzlich im Volk sehr umstritten ist und daher das Thema für die Beschaffungsgegner ein gefundenes Fresse ist.
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