Einkommen der Privathaushalte im 2022
Von:mm/f24.ch
Bei den Einkommen der Privathaushalte in der Schweiz zeigten sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr wenig Veränderungen. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen pro Monat ist mit demjenigen der Vorjahre vergleichbar. Die Konsumausgaben sind hingegen leicht gestiegen, das Konsumniveau der Jahre vor der Covid-19-Pandemie ist 2022 wieder erreicht. Dies geht aus den Ergebnissen der Haushaltsbudgeterhebung 2022 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen betrug im Jahr 2022 6’902 Franken pro Monat und ist im Vergleich zu den Vorjahren stabil geblieben. Es entspricht dem Bruttoeinkommen abzüglich der obligatorischen Ausgaben. Darin eingerechnet sind die Einkommen sämtlicher Mitglieder eines Haushalts; ein solcher besteht in der Schweiz im Durchschnitt aus 2,08 Personen.
Das Einkommensniveau von Einpersonenhaushalten ist oft tiefer als dasjenige von Mehrpersonenhaushalten, da in Letzteren mehrere Personen zum Haushaltseinkommen beitragen können.
Zum Haushaltseinkommen zählen nebst den monatlich ausbezahlten Löhnen und Zulagen auch die jährlichen Zahlungen wie zum Beispiel der 13. Monatslohn. Erhaltene Renten, Sozialleistungen und Überweisungen von anderen Haushalten sowie Vermögenserträge wie Zinsen und Dividenden werden ebenfalls dazugerechnet.
Grosse Unterschiede beim Haushaltseinkommen nach Haushaltstyp und Einkommensklasse
Das Haushaltseinkommen hängt stark von der Zusammensetzung des Haushalts ab. Paare mit Kindern wiesen über die Jahre 2020 bis 2021 im Mittel ein verfügbares Haushaltseinkommen von 9’921 Franken pro Monat aus, während es bei Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren nur 3’381 Franken waren.
Aber auch innerhalb des gleichen Haushaltstyps gibt es deutliche Unterschiede: So hatte das oberste Fünftel der Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren mit 8’028 Franken mehr als viermal so viel Haushaltseinkommen zur Verfügung wie das unterste Fünftel mit monatlich 1’706 Franken.
Drei Viertel des Bruttohaushaltseinkommens stammen aus Erwerbstätigkeit
Die Erwerbseinkommen bildeten auch 2022 die wichtigste Stütze mit durchschnittlich 73,9% des Bruttoeinkommens, während die Renten und Sozialleistungen mit 20,7% die zweitwichtigste Einkommensquelle darstellten.
Die Vermögenseinkommen spielten auch 2022 für einen grossen Teil der Haushalte eine untergeordnete Rolle (im Mittel 4,4% des Bruttoeinkommens). Nur bei jedem siebten Haushalt machte dieser Anteil mehr als 4,4% des Bruttoeinkommens aus.
Die Überweisungen von anderen Privathaushalten (wie zum Beispiel Alimentenzahlungen) trugen im Durchschnitt 1,0% zum Bruttoeinkommen bei. Bei Einelternhaushalten beläuft sich dieser Anteil auf über ein Zehntel.
30,5% des Bruttoeinkommens für obligatorische Ausgaben
Im Jahr 2022 betrugen die obligatorischen Ausgaben im Mittel 3’025 Franken pro Monat oder 30,5% des Bruttoeinkommens. Dabei bildeten die Steuern mit durchschnittlich 1’206 Franken pro Monat bzw. 12,2% des Bruttoeinkommens den wichtigsten Posten.
Zu den obligatorischen Ausgaben zählen weiter die Sozialversicherungsbeiträge (10,3% des Bruttoeinkommens im Jahr 2022) wie zum Beispiel die AHV- und Pensionskassenbeiträge, die obligatorischen Krankenkassenprämien (6,6%) sowie die monetären Transferausgaben an andere Haushalte (1,3%).
Wie viel bleibt übrig?
Für Konsumausgaben verwendeten die Haushalte im Jahr 2022 4’949 Franken pro Monat oder 49,8% des Bruttoeinkommens. Das sind etwas mehr als im Vorjahr. Das Konsumniveau der Jahre vor der Covid-19-Pandemie ist somit wieder erreicht. Dadurch blieb den privaten Haushalten 2022 nach allen Ausgaben ein durchschnittlicher Betrag von 1'546 Franken pro Monat oder 15,6% des Bruttoeinkommens zum Sparen übrig.
Dennoch konnten auch im 2022 nicht alle Haushalte einen Sparbetrag zur Seite legen. Die Haushalte der untersten Einkommensklasse (mit weniger als 4’723 Franken Bruttoeinkommen) zum Beispiel gaben oft mehr Geld aus, als sie einnahmen. Dieses Ergebnis steht nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem verhältnismässig hohen Anteil von Rentenhaushalten (64%) in dieser Klasse, bei denen der Vermögensverzehr einen Teil des Haushaltsbudgets finanziert.
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