Die Bevölkerung der Schweiz 2009
Von: mm/f24.ch
Die demografische Entwicklung der Schweiz im Jahre 2009 war durch einen Einwanderungsüberschuss und eine Zunahme der Lebendgeburten (+2,1%) gegenüber dem Vorjahr gekennzeichnet. Die ständige Wohnbevölkerung umfasste am Jahresende 7’785’806 Personen, was einem Zuwachs von 83’950 Personen (+1,1%) gegenüber 2008 entsprach. Die 1’714’004 ausländischen Staatsangehörigen machten 22,0% der gesamten ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz aus.
2009 konnten fast alle Kantone einen Bevölkerungszuwachs melden. Bei acht Schweizer Kantonen lag dieser über dem nationalen Mittel. Die Kantone Waadt, Obwalden, Freiburg und Genf wuchsen am stärksten.
Die Zunahme der Schweizer Bürgerinnen und Bürger (6’071’802) um 0,7% beruhte bei fast gleichbleibender Einbürgerungszahl (43’440) im Vergleich zum Vorjahr auch auf einer Geburtenzahl, die jene der Todesfälle überstieg und damit einen leichten Geburtenüberschuss (+669) ergab. Der Anstieg der Zahl der ausländischen Staatsangehörigen blieb weiterhin primär eine Folge der Einwanderung.
Im Jahr 2009 stieg die Zahl der Heiraten (0,9%) und damit eng verbunden auch diejenige der Geburten (+1595). Die Scheidungszahlen gingen weiter zurück (-1,5%).
Die demografische Alterung setzt sich von Jahr zu Jahr fort. Einerseits stieg der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen 2009 auf 16,8%, anderseits sank der Anteil der unter 20-Jährigen weiter (von 21,2% auf 21,0%). Die 20–39-Jährigen blieben fast unverändert bei einem Anteil von 26,6% (2008: 26,8%) an der Bevölkerung.
Die Lebenserwartung bei Geburt nahm bei den Männern zu (79,8 Jahren) und stagnierte bei den Frauen auf dem Niveau von 2008 (84,4 Jahren).
Jugend- und Altersquotient, 1900–2009
Im Jahr 1900 kamen 76 Jugendliche (unter 20 Jahren) und 10 Personen ab 65 Jahren auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (20–64 Jahre). Dieses Verhältnis hat sich stark verändert: 2009 sind es nur noch 34 Jugendliche und schon 27 Personen ab 65 Jahren. Der Altersquotient hat sich damit bald verdreifacht, der Jugendquotient mehr als halbiert.
Das Verhältnis zwischen den Generationen ist von der demografischen Alterung geprägt, was bedeutet, dass mehr ältere Menschen immer weniger jungen Personen gegenüberstehen. Die Ursachen dafür sind sinkende Geburtenraten und die gleichzeitige kontinuierliche Zunahme der Lebenserwartung.
Altersaufbau der ständigen Wohnbevölkerung nach Geschlecht, am 31. Dezember 1960
Im Laufe des letzten Jahrhunderts veränderte sich der Altersaufbau der Bevölkerung nachhaltig durch den Rückgang der Geburtenhäufigkeit und Sterblichkeit sowie durch die grossen Einwanderungswellen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Die Pyramide nimmt immer mehr die Gestalt einer Tanne an.
Durch das Eintreten der Babyboom-Generation der 1960er-Jahre in die Altersgruppe um die 45 Jahre gewinnt diese Altersklasse an Bedeutung. Als Folge der gestiegenen Lebenserwartung nimmt auch die Zahl der älteren Personen zu – 2009 waren 371’604 Personen über 79-jährig. Im Jahr 1960 umfasste diese Altersgruppe 82’857 Personen. Im Vergleich ging die Zahl der unter 20-Jährigen zurück: 1’636’125 2009 gegenüber 1’703’750 im Jahr 1960.
Ständige ausländische Wohnbevölkerung
Im Jahr 2009 lebten in der Schweiz 1’714’004 Menschen ausländischer Staatsangehörigkeit (22,0% der ständigen Wohnbevölkerung). Fast zwei Drittel (62,9%) von ihnen stammen aus einem Land der EU27 oder EFTA. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die ständige ausländische Wohnbevölkerung einen Zuwachs von 2,7% (+44’289 Personen).
Mehr als ein Fünftel aller Ausländerinnen und Ausländer mit Anwesenheitsbewilligungen, die 12 Monate oder länger gültig sind, wurden in der Schweiz geboren. Von den im Ausland Geborenen hält sich fast die Hälfte (49,8%) seit mindestens 10 Jahren in der Schweiz auf.
Natürliche Bevölkerungsbewegung
Die Veränderung der Bevölkerungszahl durch Lebendgeburten und Todesfälle werden als natürliche Bevölkerungsbewegung bezeichnet.
Die Frauen schieben den Zeitpunkt der Geburt immer weiter hinaus. Heute liegt das Durchschnittsalter bei 31,2 Jahren. Noch 1979 entfielen 63,1% der Geburten auf die 20–29-Jährigen, 2009 nur 33,5%. Im Jahr 2009 waren die Mütter bei fast drei Fünftel (59,9%) der Lebendgeburten zwischen 30 und 39 Jahre alt.
Die meisten Kinder werden von verheirateten Müttern geboren, dennoch stieg der Anteil der nicht ehelichen Geburten von 3,8% 1970 auf 17,9% im Jahr 2009. Mit der Zunahme der nicht ehelichen Geburten wurden auch mehr Vaterschaftsanerkennungen verzeichnet, 14'041 gegenüber 280 im Jahr 1970. Mehr als vier Fünftel (81,4%) der Kinder wurden 2009 vor oder spätestens 2 Monate nach der Geburt anerkannt.
Lebenserwartung bei Geburt, 1900–2009
Während die Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 1900 48,9 Jahre für Frauen und 46,2 Jahre für Männer betrug, lag sie 2009 bei 84,4 Jahren für die Frauen und bei 79,8 Jahren für die Männer. Innerhalb von fast 110 Jahren verlängerte sich die durchschnittliche Lebenserwartung für beide Geschlechter um 35,5 bzw. 33,5 Jahre.
2009 erhöhte sich die Lebenserwartung bei den Männern um 0,1 Jahre. Die Lebenserwartung der Frauen blieb auf dem Niveau des Jahres 2008. Seit 1992 kann beobachtet werden, dass die Differenz zwischen den beiden Geschlechtern kleiner wird. Sie beträgt nun 4,6 Jahre.
Internationale Wanderung
Internationale Wanderungen sind Wohnsitzwechsel, bei denen eine Staatsgrenze überschritten wird.
Der Wanderungssaldo der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung ist seit 1979 immer positiv, ging 2009 aber im Vergleich zum Vorjahr um 23,5% zurück. 138’269 ausländische Staatsangehörige wanderten in die Schweiz ein (2008: 161’629 Personen). Die Zahl der Aus- bzw. Rückwanderer betrug 59’236.
Bei den Schweizer Staatsangehörigen überstieg die Zahl der Auswanderungen (2009: 26’800) diejenige der Einwanderungen (2009: 22’354). 684’974 Schweizer Bürger lebten im Ausland, davon 76,5% in Westeuropa und Nordamerika.
Erwerb des Schweizer Bürgerrechts
Der Erwerb des Schweizer Bürgerrechts durch ausländische Staatsangehörige hat einen Einfluss auf die Nationalitätenverteilung der Wohnbevölkerung. Diese Personen werden in der Folge in der Statistik zur Wohnbevölkerung schweizerischer Nationalität gezählt.
Die jährliche Zahl der neuen Schweizer Bürger stieg in den letzten Jahren an. 1992 wurden 11’133 ausländische Staatsangehörige eingebürgert, 2009 erwarben 43’440 Personen den Schweizer Pass. Fast die Hälfte von ihnen (47,3%) war unter 30 Jahren alt.
Die Bevölkerung schweizerischer Nationalität wuchs 2009 weiterhin grösstenteils auf Grund der Einbürgerungen ausländischer Staatsangehöriger und wie bereits 2008 auch durch eine Geburtenzahl, die diejenige der Todesfälle leicht überstieg.
Ständige Wohnbevölkerung nach Geschlecht und Zivilstand, 2009
Ende 2009 verteilten sich die ledigen und verheirateten Personen mehr oder weniger gleichmässig auf die beiden Geschlechter (Männeranteil bei den Ledigen: 53,0%, bei den Verheirateten: 50,2%). Grössere Unterschiede konnten bei den geschiedenen und den verwitweten Personen festgestellt werden. In beiden Fällen gab es jeweils bedeutend mehr Frauen als Männer (Frauenanteil bei den Verwitweten: 82,1%, bei den Geschiedenen: 57,7%). Gründe sind die hohe Lebenserwartung der Frauen und die grössere Bereitschaft der Männer, ein weiteres Mal zu heiraten. 2009 gingen 9390 geschiedene Männer erneut den Ehebund ein im Vergleich zu 8313 Frauen. Der Anteil der Geschiedenen an der Gesamtbevölkerung stieg von 1,9% (1970) auf 7,1% an.
Eheschliessende nach Staatsangehörigkeit, 1970–2009
Im Jahr 2009 wurden 41’918 Ehen geschlossen. Davon betrafen zwei Drittel aller Eheschliessungen (28’116 Fälle) jeweils zwei ledige Personen (= Erstheiraten). Bei 13’799 Heiraten gingen mindestens je eine geschiedene oder verwitwete Person die Ehe ein.
Seit Jahrzehnten kann man einen Anstieg der Eheschliessungen mit mindestens einer ausländischen Person feststellen. Im Jahr 2009 betraf dies fast die Hälfte (20’380) aller Eheschliessungen, davon heirateten 40,5% der Schweizer eine Frau und 33,1% der Schweizerinnen einen Mann einer anderen Staatsangehörigkeit. Bei der Auswahl ausländischer Ehepartner werden vor allem die Nachbarstaaten bevorzugt: 1083 Schweizer nahmen eine Deutsche und 1024 Schweizerinnen einen Italiener als Partner.
Scheidungen
Die Schweizer Gerichte vollzogen 2009 insgesamt 19’321 Scheidungen, 1,5% weniger als im Jahr zuvor. Bei 16’823 Scheidungen konnten sich die Eheleute in umfassender Einigung trennen.
Bei 8513 Scheidungen (44,1%) waren insgesamt 13’789 unmündige Kinder betroffen, bei 10’808 Fälle (55,9%) hingegen keine bzw. keine unmündigen Kinder. Die Anteile der Scheidungen mit bzw. ohne unmündige Kinder sind seit 2001 mehr oder weniger stabil.
Die meisten Scheidungen (6,6%) erfolgten 2009 im sechsten Ehejahr. Es lassen sich jedoch auch immer mehr ältere Paare scheiden, z. B. erfolgten 27,3% der Ehescheidungen nach 20 und mehr Ehejahren. So ergibt sich eine durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung von 14,5 Jahren (gegenüber 11,6 Jahren im Jahr 1970).
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