Die Schweiz auf dem Weg zu einer weltweiten Nachhaltigen Entwicklung
Von: mm / f24.ch
Die Schweiz nimmt ihre Verantwortung für eine weltweite Nachhaltige Entwicklung zunehmend wahr. So erleichtern politische Massnahmen Entwicklungsländern den Zugang zum Schweizer Markt und die Kundschaft in der Schweiz kauft vermehrt Produkte aus fairem Handel. Gleichzeitig sind jedoch auch nicht nachhaltige Tendenzen zu beobachten. Dies zeigt ein neues Set von Indikatoren zur globalen Dimension der Nachhaltigen Entwicklung, welches vom Bundesamt für Statistik (BFS) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) entwickelt wurde.
Um Entwicklungsländern den Zugang zum Schweizer Markt zu erleichtern, werden Zölle auf Importe allmählich abgebaut. 2007 trat in der Schweiz die Verordnung zur Zollbehandlung zugunsten der Entwicklungsländer in Kraft, wonach Importe aus den am wenigsten entwickelten Ländern (Least Developed Countries) zollfrei sind. Der Anteil der aus diesen Ländern zollfrei eingeführten Waren nahm zwischen 2006 und 2007 von 61 auf 87 Prozent zu. Auch die Bevölkerung nimmt Verantwortung wahr: Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz kaufen vermehrt Produkte aus fairem Handel. So konnte beispielsweise der Absatz von Fair-Trade-Bananen in den letzten zehn Jahren fast verfünffacht werden.
Geldflüsse aus der Schweiz können zur Nachhaltigen Entwicklung beitragen Geldüberweisungen von Migrantinnen und Migranten aus der Schweiz können in deren Herkunftsländern zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen. Diese Geldbeträge nehmen zu und waren im Jahr 2007 mehr als doppelt so hoch wie die öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz. Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung im Ausland können die Direktinvestitionen von schweizerischen Unternehmen leisten, indem sie zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Transfer von Technologie beitragen. Direktinvestitionen von schweizerischen Unternehmen in Entwicklungsländern nehmen tendenziell zu. Im Jahr 2007 flossen jedoch nur 0,4 Prozent der Direktinvestitionen aus der Schweiz in die am wenigsten entwickelten Länder.
Die Schweiz nutzt die globalen natürlichen Ressourcen nicht nachhaltig Im Gegensatz zu den positiven Entwicklungen werden auch nicht nachhaltige Tendenzen beobachtet: Die Umweltnutzung und -verschmutzung für die Herstellung von Gütern wird zunehmend in andere Länder verlagert. So wurden im Jahr 2006 für jede Tonne Material, welche in die Schweiz importiert wurde (Güter oder Rohmaterialien), im Ausland rund vier Tonnen Material zur Herstellung und zum Transport verbraucht. Darüber hinaus verbraucht die Schweiz, wie die meisten Industrieländer, mehr natürliche Ressourcen als ihr im globalen Durchschnitt zustehen. Das heisst, der ökologische Fussabdruck der Schweiz ist mehr als doppelt so gross wie die ihr im weltweiten Durchschnitt zustehende Biokapazität.
Um die globalen Herausforderungen und deren Entwicklung besser zu beobachten, wurde das Monitoring der Nachhaltigen Entwicklung der Schweiz um Indikatoren erweitert, die Wechselwirkungen zwischen der Schweiz und anderen Ländern messen. Die zusätzlichen Indikatoren zeigen Fortschritte auf dem Weg zu einer weltweiten Nachhaltigen Entwicklung.
MONET – Monitoring der Nachhaltigen Entwicklung der Schweiz MONET ist ein Indikatorensystem zum Monitoring der Nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz. Anhand von rund 120 Indikatoren werden die aktuelle Lage und die Entwicklung der Schweiz hinsichtlich der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte der Nachhaltigen Entwicklung gemessen. MONET ist ein gemeinsames Produkt des Bundesamts für Statistik, des Bundesamts für Raumentwicklung und des Bundesamts für Umwelt.
In einem Projekt mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit wurde MONET um global relevante Indikatoren erweitert. www.monet.admin.ch
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