Solarzellen produzieren vor allem eines: jede Menge Abwärme. Eine neue Studie zeigt, wie man diese nutzt und dabei erst noch mehr Strom gewinnt.
Auch Solaranlagen machen in der Sommerhitze schlapp. Bei der Stromgewinnung heizt die Sonne die Zellen auf. Dabei sinkt ihre Effizienz und als Folge liefern sie weniger Energie. Doch das muss nicht sein. Eine Studie von Agroscope Reckenholz-Tänikon ART zeigt, dass mit einer einfachen Luftkühlung bis zu sechs Prozent mehr Strom gewonnen werden kann. Die anfallende Abwärme lässt sich zum Beispiel für die Nachtrocknung von Heu nutzen.
In einer Pilotanlage bauten die Forschenden von ART mehrere Solarzellen auf einen Luftkanal aus Holz. Der Luftstrom kühlte die Zellen bis zu 15 Grad ab. Da sich bei tieferen Temperaturen der elektrische Wirkungsgrad erhöht, lieferten sie so bis zu sechs Prozent mehr Strom. ,Das scheint zwar wenig, erhöht die Eigenkapitalrendite jedoch erheblich", sagt Ludo Van Caenegem, Leiter des Projekts.
Dach als Luftkanal Wo Solarzellen als Dachersatz auf einem Stall installiert sind, kann der Raum zwischen Solarpaneelen und Unterdach als Luftkanal genutzt werden. Die Abwärme, die so gewonnen werden kann, macht bis zu vier Kilowattstunden pro Quadratmeter und Tag aus. Eine Ressource, die landwirtschaftliche Betriebe beispielsweise für die Trocknung von Futtermitteln oder Holzschnitzeln nutzen können.
Auch bei Einfamilienhäusern ist eine kombinierte Nutzung von Strom und Wärme bei integrierten Photovoltaikanlagen denkbar.
Werden Solarpaneele nicht integriert, sondern auf dem Dach montiert, ist eine natürliche Kühlung der Paneelunterseite durch Wind nur möglich, wenn zwischen Dach und Paneelen ein Abstand von mindestens 10 Zentimetern vorhanden ist. Eine Senkung der Solarzelltemperatur um ein Grad Celsius bewirkt eine Zunahme der Stromproduktion um 0,4 Prozent.
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