Weniger gefährliche Virusvarianten der Vogelgrippe zirkulieren ständig unter den Wildvögeln auf dem Bodensee. Dies ist eines der Resultate, welche Forschende an der Tagung „Die Vogelgrippe - was wissen wir heute“ am 8. und 9. Juni in Arbon präsentierten. Dabei wurde das hochpathogene Virus H5N1, das im Winter 2005/2006 in Mitteleuropa und auch auf dem Bodensee auftrat, nicht mehr nachgewiesen. Insgesamt über 80 Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz der beiden Forschungsprogramme ,Constanze" und ,Wildvögel und Vogelgrippe" (WuV) zogen an der Schlusstagung Bilanz.
In den vergangenen drei Jahren untersuchten Forschende rund 2100 Proben von Wildvögeln und fanden in knapp 50 Proben weniger krankmachende Vogelgrippeviren. Die Gruppe um Wolfgang Fiedler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie, Radolfzell, analysierte die 554 Höckerschwan-Proben genauer.
Demnach hatten in einigen Gruppen bis zu 80% der Schwäne in ihrem Leben mindestens einmal mit Vogelgrippeviren Kontakt. Die Forschenden unter der Leitung von Katharina Stärk vom Royal Veterinary College, London, unterzogen die in Labors aller drei Länder erhobenen Daten aus den verschiedenen Überwachungsprogrammen komplexen statistischen Analysen. Darunter fielen in Reusen gefangene Vögel, Vögel aus der Jagd, tot aufgefundene Vögel, von Hand eingefangene Schwäne und in Anlagen nahe dem See gehaltene flugunfähige Enten (Sentinelanlagen). Die Analysen zeigten, dass die Überwachung der Wildvogelpopulation mit Sentinelanlagen und das selektive Einsammeln von toten Vögeln am effektivsten sind.
Um ein Übergreifen der Vogelgrippe auf Geflügelbestände möglichst zu verhindern, müssen Geflügelhaltende die Vogelgrippe kennen und entsprechende Biosicherheits- und Hygienemassnahmen anwenden. Die Gruppe um Esther Schelling und Jakob Zinsstag vom Schweizerischen Tropeninstitut, Basel, befragte dazu über 1500 Hobby- und gewerbliche Geflügelhaltende in der Schweiz. Demnach tut weitere Information Not.
So wussten gerade mal 2% der Geflügelhaltenden, dass Enten und Gänse Vogelgrippeviren verbreiten können, ohne selbst erkennbar zu erkranken. Dies ist etwa gerade in Haltungen wichtig, in denen neben Wassergeflügel auch Hühner oder Puten gehalten werden. Bei der Entsorgung von toten Tieren bringen 63% der Geflügelhaltenden diese immer korrekt zu den Kadaversammelstellen, zusätzliche 24% machen dies teilweise. Immerhin 23% der Befragten hatten jedoch totes Geflügel auch schon im Wald Wildtieren zum Frass vorgelegt. Um die Kenntnisse von Geflügelhaltenden zu verbessern, wurde im Rahmen von ,Constanze" die DVD ,Vogelgrippe - jetzt vorbeugen!" produziert und Anfang 2009, nach der Umfrage, breit verteilt.
Wie wichtig der Bodenseeraum für Wasservögel ist, zeigen die Wasservogelzählungen, die erstmals auch in den Sommermonaten durchgeführt worden sind. War die Bedeutung des Sees als Überwinterungsgebiet bekannt, so überraschte die Forschenden um Herbert Stark und Harald Jacoby von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bodensee, wie viele Vögel sich im Sommer hier mausern.
Mit der Schlusstagung enden die beiden Forschungsprogramme ,Constanze" und ,Wildvögel und Vogelgrippe" (WuV) nach einer Laufzeit von drei Jahren. Was bleibt sind die vielfältigen Erkenntnisse zur Vogelgrippe und zur Ornithologie und ein durch diese Arbeiten entstandenes Netzwerk von Forschenden, Ornithologen und Veterinärbehörden. Beides wird helfen, mögliche künftige Ausbrüche der Vogelgrippe und anderer Tierseuchen grenzüberschreitend einzudämmen.
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