Zeit der gesundheitspolitischen Herausforderungen
Von: mm/f24.ch
“Wir müssen neue Instrumente entwickeln, um sowohl die Qualität der medizinischen Versorgung sicherzustellen als auch die Kostenentwicklung im Griff zu behalten“, so die zentrale Botschaft des Präsidenten von santésuisse, Claude Ruey, anlässlich der Generalversammlung des Verbandes der Schweizer Krankenversicherer vom vergangenen Freitag in Bern. Zu diesen Instrumenten gehören unter anderem die Managed Care-Modelle, die auch Thema des öffentlichen Teils der Veranstaltung waren.
Für Claude Ruey ist eine „Politik des Verschlimmbesserns die schlechteste aller politischen Möglichkeiten. Dafür ist die aktuelle Diskussion über unser Gesundheitswesen und insbesondere über die Managed Care-Vorlage ein treffendes Beispiel“. Die Managed Care-Netzwerke stellten gemäss Ruey nicht nur mit Erfolg die Qualität der Gesundheitsversorgung sicher, sondern erlaubten zudem, die Kosten besser im Griff zu behalten. Dennoch gebe es Politiker, welche versuchten, die Vorlage vor den eidgenössischen Kammern zu diskreditieren, indem sie einen Angebotszwang fordern. Dabei stünden die Bedürfnisse der versicherten Personen im Zentrum und nicht die gesetzlich vorgegebene Pflicht, Netzwerke anzubieten.
Andere - und manchmal seien es sogar dieselben - wollen den Krankenversicherern verbieten, eigene Netze aufzubauen, weil diese dann zu viel Macht über die Leistungserbringung erhielten. Dabei würden solche Netze bereits heute sehr erfolgreich funktionieren. Dahinter stecke nicht zuletzt die Absicht, Reformen zu blockieren und den regulierten Wettbewerb auszuhebeln, polterte Claude Ruey.
Managed Care-Modelle konkret
„So ertönt auch heute wieder der Ruf nach der Scheinlösung Einheitskasse. Dabei haben die Erfahrungen mit solchen Systemen im Ausland gezeigt, dass damit auch keine Verwaltungskosten eingespart werden können – ganz zu schweigen von Senkungen von Spital- und Medikamentenkosten oder Ausgaben für Pflege und Behandlungen.“
Deshalb sehe santésuisse die Lösung, die gegenwärtige Qualität der Gesundheitsversorgung beizubehalten und gleichzeitig die Kostensteigerung zu bremsen, in neuen, bereits erprobten Instrumenten wie Managed Care, die eine koordinierte Betreuung der Patienten sicher stellen und eine Garantie für Innovation, Qualität und verantwortungsvolle Mittelverwendung seien, analysierte FDP-Nationalrat Claude Ruey.
Die Gastreferenten Dr. Felix Huber, medizinischer Leiter und Verwaltungsratspräsident von mediX zürich und Dr. Marc-André Raetzo, Mitbegründer der Gruppenpraxis von Onex und des Ärztenetzwerks Delta haben deshalb ihre Erfahrungen aus der Praxis in der gesundheitspolitischen Rahmenveranstalung anlässlich der Generalversammlung von santésuisse mit den Anwesenden geteilt. Sie legten aus ihrer Sicht dar wie wichtig es ist, dass die Krankenversicherer diese Netzwerke, deren Zukunft aber noch keineswegs sicher ist, unterstützen.
Der Branchenverband vor wichtigen gesundheitspolitischen Herausforderungen
Im statutarischen Teil der Generalversammlung hat Claude Ruey vor den Delegierten die zukünftigen Herausforderungen aus Sicht von santésuisse auf den Punkt gebracht: „Sie reichen von Managed Care bis zur Spitalfinanzierung, von der Branchenvereinbarung zur Einschränkung der Telefonwerbung bis zum Bundesgesetz zur Aufsicht über die soziale Krankenversicherung, und auch das neue Projekt einer Einheitskasse darf nicht vergessen werden.“ Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, müssten die Mitglieder am selben Strang ziehen und mit Hilfe der neuen Verbandsorganisation Vertrauen schaffen, so die Überzeugung des Präsidenten von santésuisse. Mit der Aufnahme der operativen Tätigkeit von tarifsuisse ag am 1. Januar 2011 ist die Reorganisation des Verbandes der Schweizer Krankenversicherer abgeschlossen.
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