Schweinegrippe erreicht Pandemiephase 6
Von: mm / f24.ch
Angesichts der weltweiten Situation in Bezug auf die neue Schweinegrippe A(H1N1) kommt die Ausrufung der höchsten Gefahrenstufe der Pandemiephase 6 durch die Weltgesundheits-organisation (WHO) nicht unerwartet. Der Bundesrat hat gestern entschieden, dass die Phase 6 auch für die Schweiz gilt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verfolgt die Entwicklung der Pandemie sehr genau und passt seine Empfehlungen der Situation an. Vorläufig besteht für die Bevölkerung kein erhöhtes Risiko.
Der Entscheid, für die ganze Welt die Pandemiephase 6 auszurufen, wurde von der WHO getroffen. Er bedeutet, dass eine Pandemie herrscht, dass sich das Virus nicht eindämmen liess und dass seine Ausbreitung wahrscheinlich nicht mehr aufgehalten werden kann. Zugleich werden damit alle Länder aufgerufen, Vorkehrungen zur Bekämpfung des Virus und zum Schutz ihrer Bevölkerung zu treffen.
Die Pandemiewelle wird früher oder später auch die Schweiz erreichen. Prognosen sind zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich, denn Grippeviren sind unberechenbar und weisen ein hohes Mutationspotenzial auf. Allerdings scheinen die bisher verfügbaren Daten darauf hinzuweisen, dass das Virus A(H1N1) bei den meisten Erkrankten nur zu milden Symptomen führt. Vorläufig besteht somit kein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung.
Die geänderte Einstufung der WHO hat keine unmittelbaren Folgen für die Schweiz, und es sind keine zusätzlichen Massnahmen notwendig. Die derzeitige Strategie besteht vor allem darin, die Entwicklung der Pandemie zusammen mit den nationalen und internationalen Partnern sehr genau zu verfolgen und das Risiko für die Schweiz laufend zu beurteilen. In Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden des ganzen Landes läuft die Überwachung des Virus auf Hochtouren. Die bestätigten Fälle werden vorsorglich isoliert. Das Ziel besteht vor allem darin, dem Auftreten des neuen Virus möglichst rasch zu begegnen, seine Ausbreitung zu verlangsamen und seine Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung möglichst gering zu halten.
Seit dem 24. April 2009 breitet sich das neue Grippevirus A(H1N1) weltweit aus. Nach Nordamerika verbreitet sich das Virus rasch in mehreren Ländern der Südhalbkugel, wo zurzeit auch die saisonale Grippe im Umlauf ist. In der Schweiz wurden bisher 20 Grippefälle mit dem Virus A(H1N1) bestätigt. Dabei handelt es sich vor allem um Personen, die von einer Reise in ein betroffenes Gebiet zurückgekehrt sind.
Definition der Pandemiephasen durch die WHO Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet zwischen insgesamt sechs Pandemiephasen.[1][2] Die Alarmphasen der Stufen 3 bis 6 sind definiert durch das Ausmaß der Verbreitung einer Infektionskrankheit, unabhängig von den möglichen Folgen hinsichtlich Pathogenität und Letalität.
Phase 1: Es wurde ein neuer Virussubtyp in Tieren entdeckt, der jedoch keine Gefahr für den Menschen darstellt.
Phase 2: Es wurde ein neuer Virussubtyp in Tieren entdeckt, der als möglicherweise gefährlich für den Menschen eingeschätzt wird, da er vereinzelt im Menschen nachgewiesen wurde.
Phase 3: Beginn der Alarmphase: Vereinzelt werden Menschen infiziert, eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist jedoch selten und tritt nur bei unmittelbarem Kontakt der Infizierten zueinander auf.
Phase 4: Häufungen von Neuinfektionen ohne nachweisbarem Kontakt der Erkrankten zu bereits Erkrankten, Mensch-zu-Mensch-Übertragungen, aber örtlich begrenzt, was nahelegt, dass das Virus nur bedingt an den Menschen angepasst ist.
Phase 5: Erhebliches Pandemierisiko: Große, aber noch immer örtlich begrenzte Häufungen von Infektionen mit Mensch-zu-Mensch-Übertragungen, was nahelegt, dass das Virus zunehmend besser an den Menschen angepasst, aber noch nicht vollständig von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Mindestens zwei räumlich getrennte Ausbruchsgeschehen in einer WHO-Region.[3]
Phase 6: Beginn der Pandemie: Wachsende und anhaltende Übertragungen von Mensch zu Mensch in der gesamten Bevölkerung. Räumlich getrenntes Ausbruchsgeschehen in mindestens zwei WHO-Regionen.
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