“Die Regel des Heiligen Benedikt“ stand im Mittelpunkt der letzen Veranstaltung von „Stunde zum Monatsende – PUNKT-UM“. Als Gastredner war Abt Martin Werlen, OSB von Kloster Einsiedeln - eines der bedeutendsten Benediktinerklöster der Welt - geladen. Das Interesse war beeindruckend, an die 140 Gäste sind zu diesem Vortrag erschienen und fanden sich im Pfarreizentrum Stein ein.
Kurz zur Geschichte des Heiligen Benedikts Folgt man der traditionellen Sichtweise, so ergibt sich folgendes Bild: Benedikt wurde in Nursia um 480 als Sohn eines reichen Landbesitzers geboren. Nach der Schulzeit schickten Benedikts Eltern ihren Sohn zum Studium nach Rom. Von der Sittenlosigkeit seiner Mitstudenten enttäuscht, ging er aber bereits nach kurzer Zeit in die Berge nach Enfide (dem heutigen Affile) und lebte mit einer Gruppe von Einsiedlern, bevor er sich 3 Jahre lang in eine Höhle bei Subiaco (Italien) zurückzog.
Über dieser Höhle wurde im 12. Jh. das Kloster San Benedetto, auch Sacro Speco (= Heilige Höhle) genannt, gegründet. In dieser Zeit wurden immer mehr Menschen auf Benedikt aufmerksam, und bald wurde er gebeten, dem nahe gelegenen Kloster in Vicovaro vorzustehen. Benedikt willigte ein und versuchte, das Leben in dem Kloster neu zu ordnen. Dabei stiess er auf großen Widerstand der Mönchsgemeinschaft, die sogar versuchte, ihren unbequemen Abt mit vergiftetem Wein umzubringen. Benedikt kehrte wieder in das Tal von Subiaco zurück und gründete in einem Gebäude der Nerovilla das Kloster S. Clemente sowie zwölf weitere, kleine Klöster - unter ihnen das als einziges noch heute erhaltene Konvent S. Scolastica. Der Legende nach sollen ihn die Intrigen des neidischen Priesters Fiorenzo von Subiaco von dort wieder vertrieben haben. Doch steht dahinter wohl ein Konflikt mit dem Bischof von Tivoli, dem der zunehmende Einfluss Benedikts in seiner Diözese ein Dorn im Auge war.
Benedikt zog nach traditioneller Sichtweise 529 mit einer kleinen Schar treuer Anhänger auf den 80 km südöstlich gelegenen Monte Cassino und gründete dort das Kloster, das als Mutterkloster der Benediktiner gilt. Er führte selbst dort die Gemeinschaft. Für sie schrieb er auch seine berühmte „Regula Benedicti".
Leitbild für das tägliche Leben Lebenshilfe aus dem Geist der Benediktregel erfreut sich derzeit grosser Beliebtheit, jedenfalls wenn man den Erfolg der Bücher von Anselm Grün, Willigis Jäger oder auch die Popularität der Kurse für Führungskräfte, die derzeit angeboten werden, zum Massstab nimmt.
„Man betrachte die Regel des Heiligen Benedikts als Leitbild für das tägliche Leben in einer Gemeinschaft“, sagte der 58. Abt Martin Werlen, zu Beginn seines interessanten, fast zweistündigen Vortrages.
Viele Menschen scheinen von der Tatsache, dass ein 1500 Jahre alters Dokument immer noch Gültigkeit für die heutige Gesellschaft hat, fasziniert. Es liegt nahe, dass es in dieser alten und sich bewährten Regel (einem Prolog und dreiundsiebzig Kapiteln) Wichtiges zu entdecken gilt.
Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass sich die Menschen mit ihren Beziehungsmöglichkeiten in den letzten tausend fünfhundert Jahre nicht gross verändert haben. Geändert haben sich zwar die technischen Möglichkeiten, nicht aber der menschliche Verstand, seine Vernunft, seine Gefühle und seine Basisprobleme. Es ist ganz gleich, welcher Natur die Thematik - privat oder beruflich – auch ist, die Benediktregel greift immer da, wo es um Gemeinschaft, Gesellschaft und deren mögliche Problematik geht.
Nächstenliebe Die grundsätzlich christliche Regel des heiligen Benedikts besagt: “Liebe Gott mit ganzer Kraft und den Nächsten wie dich selbst!“ Wenn das Zusammenspiel “Gott – Mensch – Mitmensch“ in Balance ist, das Leben auf diese drei Säulen ausrichtet ist, ist es auch möglich im Einklang mit sich selbst zu sein.
Die tiefere Idee dieser Regel ist, dass ein jeder seinen Platz finden soll - in Stimmigkeit mit sich selbst! Und das entspricht durchaus der Idee der Selbstverwirklichung und einer wohlverstandenen Autonomie des Menschen.
Was also kann ein Mensch - lebend im Jahre 2008, umgeben von Globalisierung und immer schneller ablaufenden Prozessen - aus dieser Regel lernen beziehungsweise für sich, ein „besseres“ Leben adaptieren?
Sicherlich zuerst einmal eine neue Einstellung bezüglich Mensch und Zeit! Die Kernbotschaft der Benediktregel ist die Individualität des Menschen. Wenn man sich derzeitige Management- und/oder Unternehmensführungstheorien anschaut, so spielen Gewinnmaximierung eine grössere Rolle als der damit verbundene Mensch.
Der Mensch ist nicht berechenbar, hat Wünsche, die in einem Unternehmen oft als „Störung“ - „Ich brauche Urlaub“ - empfunden werden. Diese Störungen versucht man zu eliminieren. Benedikt setzt genau hier an. Wer versucht den Menschen zu ignorieren, meint man kann ohne IHN sein, wird langfristig keinen Erfolg verbuchen können. Nur wer den Menschen in den Mittelpunkt stellt, integriert in seine Unternehmensziele, wird auch das Unternehmen langfristig Profitabel zum Erfolg führen.
Mit dem Projekt „Stunde zum Monatsende PUNKT-UM“ haben sich die Seelsorgeverbände der Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein zusammengeschlossen, um ein attraktives Programm unter dem Motto “Erwachsenenbildung“ anbieten zu können. Immer am letzten Tag eines Monats trifft man sich zu Konzert, Vortrag, Lesung oder Didgeridoo. Eine interessante Begegnungsstätte mit aktuellen Thematiken ist somit für Jung, Älter und Alt geschaffen worden.
Die nächste Veranstaltung... ... findet am 31. August 2008, 20:00 Uhr, im Pfarreizentrum Eiken statt. Thema wird sein “Im Zeichen der Nächstenliebe“ mit dem Leiter der Caritas-Station Ciacova, Rumänien, Generalvikar a.D. Georg Kobor.
« fricktal24.ch – die Internetzeitung fürs Fricktal »
Unter diesem Motto stand die 98. Mitgliederversammlung des reformierten Kirchenchors Möhlin, die am Mittwoch, den 28. Februar 2024 im Kirchgemeindesaal der refor-mierten Kirche stattfand. Die Anwesenden erlebten zunächst eine...
Am Abend des 2. März kamen im Saal des Pfarreizentrums Schallen in Möhlin Men-schen zusammen, die trotz der bedrückenden Nachrichten aus Palästina und anderen Orten in der Welt die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben wollen.
So lässt sich das Fazit nach einer Begegnung mit dem nordmazedonischen Bischof Kiro Sto-janov wohl am besten umschreiben. Auf Einladung des Hilfswerks “Kirche in Not (ACN) besuchte der Geistliche einige Schweizer Pfarreien, um...
Es sind Ur-Fragen der Menschheit und jedes einzelnen Menschen. Die Kaiseraugsterin Susanne Straumann hat sich diesen Fragen intensiv gestellt und ihre Suche nach Antworten im autobiografischen Buch „Sosiya, die Kämpferin – Back...
Am 4. Februar feierten Pfrn. Nadja Huser und die 1. und 2. Klässler mit ihren Religi-onslehrerinnen Patricia Godena und Yvonne Moldehn einen bunten Fasnachtsgot-tesdienst in der reformierten Kirche. Für diesen Anlass wurde...