Wallfahrt nach Todtmoos: Tagesbericht vom Montag, 5. Mai
Von: Werner Rolli (eingesandt)
Es war noch dunkle Nacht, als sich heute morgen die ersten Menschen in der Kirche Hornussen zur Frühmesse einfanden. Es war eine besondere Messe, eine wie sie nur einmal im Jahr stattfindet. Die anwenden Gläubigen baten nämlich um den Segen für die anstehende Wallfahrt nach Todtmoos.
Seit 400 Jahren pilgern die Fricktaler zur Gottes Mutter, immer in der Woche vor Pfingsten. Nach dem Gottesdienst stärkten sich die Frühaufsteher erst mal mit einer Tassee Kaffee, dann ging’s zu Fuss zum Besammlungsplatz auf der Rainhalde. In flottem Schritt zogen die Pilgerer unter Leitung von Karl Herzog anschliessend über Ittenthal und Kaisten nach Laufenburg. Vorbeter geben den Rhythmus vor, der ganze Zug raunt mit: Gegrüsst seist Du Maria, voll der Gnade“. Das geht so bis kurz vor Laufenburg. Da verteilt sich der Zug, kleine Grüppchen überschreiten die Grenze. Der Grund dafür ist im kaiserlichen Wallfahrts-Verbot aus dem 17. Jahrhundert zu suchen. Per Dekret verfügten Kaiserin Maria Theresia und Joseph II., dass Wallfahrten zu unterlassen seien. Im Jahre 1705 – es war eine grauenvolle Zeit für die Fricktaler, schwor man „für immer“ am Montag und Dienstag vor Pfingsten bei der Madonna Trost zu suchen.
War der Zug schon bis hierhin ganz stattlich, so schlossen sich im badischen Laufenburg noch einmal gegen 100 Personen der Wallfahrt an. Viele beten still, halten den Rosenkranz in der Hand. Selbst bei der Rast in Hänner besuchen einige die Kirche, während sich die meisten anderen ins nahe Kaffee begeben oder auf dem Friedhof ihr Picknick auspacken. Lange dauert die Pause allerdings nicht. Die Vorbeter rufen zum Aufbruch. Steil geht’s jetzt in Richtung Giersbach. Um 17 Uhr werden die Gäste aus der Schweiz im Todtmoos erwartet.
Ich verlasse den Zug, will zu Fuss zurück nach Hänner. Da nimmt mich ein älterer Herr mit: „Steigen Sie doch ein“, fordert er mich freundlich auf. „Dass es so etwas noch gibt“, meint er und deutet auf die vorbeiziehenden Pilger: „Das finde ich toll. Irgendwann steht schliesslich jeder vor seinem Herrn.“
Werner Rolli Journalist, Photographer CH-5004 Aarau, Switzerland www.fotorolli.ch
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