Eine Reise über die Grenze
Von: Annemarie Schläpfer (eingesandt)
Unter der kundigen Leitung von Martin Dössegger konnte die Gruppe eintauchen in die gepflegte Atmosphäre der süddeutschen Bäderstadt, die notabene in einer engen Beziehung zum Kurzentrum Rheinfelden steht.
Die Fricker Reisegruppe in Baden-Baden
Die Stadt Baden-Baden, im Westen Baden-Würtembergs im Tal des Flusses Oos, ist ein weltbekannter Kurort und heute als Bäderstadt, Medien- und Kunststadt, sowie als Festspielstadt von Gästen aus ganz Europa gerne besucht. Als früherer Direktor des Kurzentrums Rheinfelden, das über die Firma Carasana Bäderbetriebe zu fünfzig Prozent Pächterin und Betreiberin der Caracalla Therme und des Friedrichsbads in Baden-Baden ist, hatte Martin Dössegger Zugang zu den einschlägigen Personen, die der Reisegruppe aus der Schweiz viele interessante Informationen vermittelten.
Das römische Aquae Um 80 n.Chr. gründeten die Römer im heutigen Gebiet der Altstadt eine Siedelung und errichteten mehrere Bäder, von denen die Ruinen des Soldatenbads noch erhalten sind. Ein Besuch der überdachten Reste dieses Bads lässt erahnen, welch hochstehende Kultur und Zivilisation die Römer vor zweitausend Jahren bereits hatten. Warmluftheizungen und Schwemmkanäle, durch die mit dem gebrauchten Badewasser gerade auch noch die Strassen gespült wurden, gehörten zu den Annehmlichkeiten der damaligen Zeit. Später zerfielen die römischen Bäder und die Steine wurden zum grossen Teil für andere Bauten genutzt. Erst im frühen 14. Jahrhundert entstand für kurze Zeit unter dem Marktgrafen Friedrich II. wieder ein aufstrebender Kurbetrieb, der dann aber wiederum in Vergessenheit geriet.
Der mondäne Kurort Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde „Baden in Baden“, wie die Stadt damals hiess, als mondäner Kurort wiederentdeckt und wurde zur „Sommerhauptstadt Europas“, in der sich die damalige Prominenz in der warmen Jahreszeit traf, während in den Wintermonaten Paris ihre „Hauptstadt“ war. Es entstanden Luxushotels und 1877 wurde das Friedrichsbad eröffnet, ein „Tempel des Wohlbefindens“, von dem der amerikanische Reiseschriftsteller Mark Twain sagte: „Hier im Friedrichsbad vergessen Sie nach zehn Minuten die Zeit und nach zwanzig Minuten die Welt“.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Baden-Baden Sitz der französischen Zonen-Regierung und Hauptquartier der französischen Streitkräfte in Deutschland, deren Abzug erst im Jahr 1999 gänzlich vollzogen war.
Die heutigen Bäder Die Badegäste des 21. Jahrhunderts können sich nach wie vor im altehrwürdigen Friedrichsbad in römischer Badekultur, kombiniert mit irischen Heissluftbädern, verwöhnen lassen. Ein Rundgang mit 17 verschiedenen Stationen mit wechselnden Temperaturen wirken wohltuend auf Körper und Geist.
Das andere Bad, die „Caracalla Therme“, ist eine moderne Badeanlage mit einem grosszügigen Aussenbereich und ausgedehnten Sonnenwiesen mit Liegestühlen. Die Thermalquellen von Baden-Baden sind etwa 17‘000 Jahre alt und schütten täglich ungefähr 800tausend Liter mineralhaltiges Wasser von bis zu 68 Grad Celsius Wärme aus. Das Thermalwasser aktiviert, regeneriert und stimuliert den ganzen Körper. Es hat Heilwirkung bei rheumatischen Erkrankungen und bei der Nachbehandlung nach Operationen und Unfallverletzungen des Bewegungsapparats.
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