Ja zur nachhaltigen Entwicklung von Möhlin und Rheinfelden!
Von: Bernhard Scholl
Die Gemeinden Rheinfelden und Möhlin wollen zusammenspannen bei der Entwicklung des Grenzgebiets nördlich des Bahnhofes Möhlin. Das gemeinsame planerische Vorgehen für ein resourcenschonendes und nachhaltiges Konzept ist sehr zu begrüssen. Die Testplanung soll zwei Ziele abdecken:
1. Eine vorausschauende, robuste und nachhaltige Entwicklung des Gebiets. Heute grenzt die Industriezone von Ost-Rheinfelden an die Wohnzone von Möhlin. Ohne Testplanung wäre es rechtlich möglich, dass auf dem Standort der heutigen Kiesgrube Industrie angesiedelt wird. Besser ist es, durch eine gemeinsame vorausschauende Planung eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, indem z.B. das Rheinfelder Industriegebiet transformiert wird in ein gemischt genutztes Wohn- und Arbeitsplatzquartier, kompatibel mit dem angrenzenden Wohnquartier auf Möhliner Seite.
Mit der Testplanung bietet sich die Möglichkeit zur Diskussion von offenen Fragen. Politiker, Fachleute, aber auch die Einwohner von beiden Gemeinden können sich dazu einbringen.
2. Ein möglicher Standort für die Kantonsschule Fricktal. Das Areal unmittelbar nördlich des Bahnhofs Möhlin eignet sich für den Standort der geplanten Kantonsschule Fricktal. Der Kanton muss sich auch im Bildungsbereich einstellen auf das Bevölkerungswachstum. Der Grosse Rat hat deshalb im Grundsatz zugestimmt, zwei neue Kantonsschulen zu errichten, eine davon im Fricktal.
Die beiden Halbkantone Baselstadt und Baselland haben bereits signalisiert, dass sie aufgrund eigener Kapazitäts-problemen, mittelfristig die Fricktaler Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien nicht mehr aufnehmen können. Im noch gültigen Abkommen mit Baselstadt steht zudem heute schon die Klausel, dass Baselstadt die Aufnahme von auswärtigen Schülerinnen und Schülern aus Kapazitätsgründen ablehnen kann.
Der Handlungsbedarf ist gegeben für den Kanton Aargau! Der Grosse Rat wird 2021 auf Antrag des Regierungsrates den Standort im Fricktal bestimmen. Kriterien für die Standortwahl sind u.a. Anbindung an den öffentlichen Verkehr, Schüleraufkommen, Kosten und eine rasche und unkomplizierte Umsetzung des Vorhabens bis August 2028.
Die Testplanung kostet insgesamt 480‘000 Franken, je ein Drittel, also 160‘000 Franken, fallen für die beiden Gemeinden an. Die Kantonsschule selbst (Erschliessung, Bau und Betrieb) wird durch den Kanton bezahlt. Möhlin und Rheinfelden könnten zudem profitieren, indem Räumlichkeiten wie Aula und Turnhallen am Abend z.B. durch Vereine genutzt werden können. Die Testplanung erlaubt aber auch eine faire Ausmarchung unter den drei konkurrierenden Standorten (Frick, Möhlin/Rheinfelden und Stein).
Ich stimme der Testplanung zu, weil auch ohne die Kantonsschule eine vorausschauende, etappierte und resourcenschonende Wohnraumplanung in Möhlin ermöglicht wird. Es geht heute um die Planung, gebaut wird, wenn nötig, erst in 10, 20 Jahren oder noch später! Sollte der Standortentscheid betr. der Kantonsschule pro Möhlin/Rheinfelden fallen, investieren wir in die Zukunft unserer Jugend! Grossrat Bernhard Scholl, Möhlin
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