So, nun ist sie endlich da, die Nacht der Nächte, welche sich die Kinder jeweils innigst herbeisehnen. Wie herrlich war doch damals für uns selber die Zeit, als früh morgens unser erster Gang zum Adventskalender war, um Türchen um Türchen zu öffnen, bis wir dann einen Blick ins grosse verheissungsvolle Tor tun durften. Ja, das waren noch Weihnachten mit lang anhaltender Vorfreude. Und heute…?
Das eine Bild Es scheint so, dass insbesondere die Adventszeit und Heilig Abend ein Fest für die Kinder ist und die Erwachsenen selber sich nur durch die Freude ihrer Sprösslinge daran erfreuen können. Angesicht der vielen Nachrichten von Krise, Leid und Elend, Gewalt und Krieg, Hoffnungslosigkeit und Armut, vom immerwährenden Kampf der Ellenbogen und dem „Sich-durchsetzen-wollen“ um jeden Preis, dem Rückzug ins Private oder auch dem Sturz in den absoluten Konsum schalten die Erwachsenen ab oder wirken desinteressiert. Vielleicht, um sich selbst ein Stück vor Zerstörung zu schützen oder weil sie keinen anderen Rat wissen, verharren sie scheinbar bewegungslos. Häufig, beinahe trotzig geäussert, ist zu vernehmen: „Menschen sind eben keine Maschinen, die einfach abschalten können, wenn ihnen etwas unter die Haut geht“. Begreiflich, denn jeden Tag stürmen Ereignisse auf uns ein, die verarbeitet werden sollten, wenn nicht, sind Krankheiten ein Ausdruck verinnerlichter Not. Angesichts einer weltweiten jährlichen Kindersterblichkeitsrate von 9.2 Mio. fällt es auch schwer, „Ihr Kinderlein kommet“ anzustimmen, im Wissen darum, dass wir diese Kinder gar nicht hereinlassen können oder wollen. Diese Hilflosigkeit macht hoffnungslos. Obwohl wir, im unbestritten schönsten Weihnachtslied, singen oder zumindest singen lassen, „Christ der Retter ist da“, wird dieser dann doch nicht als das wahrgenommen.
Das andere Bild Noch nie in der rund 1700-jährigen Geschichte des Weihnachtsfestes waren Strassen, Fenster und ganze Häuser so hell erleuchtet wie in der jüngsten Vergangenheit. Ein Zeichen dafür, dass Weihnachten so zum Lebensrhythmus gehört wie das Amen in der Kirche, welche an Heilig Abend, besonders die Katholische, um Mitternacht mit der Mitternachtsmesse Hochkonjunktur hat und die freien Plätze so rar sind wie nie in den 365 Tagen zuvor. Doch zurück zum Licht, das wir offensichtlich nur oberflächlich visuell wahrzunehmen vermögen und nicht in die Herzen vorzudringen vermag, denn wären all die vielen Lichter in den Herzen der Menschen, die Welt würde unseren Erwartungen entsprechen. Nebst dem Bedürfnis nach dem Licht in der durch die Jahreszeit gegebenen Dunkelheit, zeugen auch die vielen gut besuchten Konzerte und Weihnachtsmärkte in der Vorweihnachtszeit davon, dass wir Menschen nach einem besonderen Ambiente dürsten. Der grösste Beweis dieses Verlangens sind dann aber die bunt geschmückten Weihnachtsbäume in fast jeder Stube.
Summa summarum Eigentlich ist die Weihnachtszeit eine schöne Zeit, die Kinder haben leuchtende Augen, wenn sie morgens die Türchen vom Adventskalender öffnen, der Samichlaus vorbeikommt und langsam der Heilige Abend näher rückt. Mit Mama und Papa den Weihnachtsbaum schmücken, tagsüber im Fernsehen "Wir warten aufs Christkind" schauen und dann am frühen Abend die Geschenke auspacken. Wir Erwachsene lieben diese Zeit auch - einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinken, schöne Abende bei Kerzenschein zu zweit, die Wohnung festlich schmücken und uns der Zeit besinnen....
Besinnen wir uns darauf, dass wir eigentlich glücklich sind? Wir regen uns auf, dass wir dieses oder jenes nicht bekommen haben - dass wir bis kurz vor Weihnachten noch arbeiten müssen, oder sogar zwischen Weihnachten und Neujahr - dass wir mit den Geschenken die wir kriegen, vielleicht nicht glücklich sind. Welche Frechheit nehmen wir uns eigentlich heraus, um zu sagen "wir sind nicht glücklich!"? Auch wenn wir keine Arbeit haben oder an einer Krankheit leiden, wir sind sozial abgesichert, wir haben doch eigentlich alles was wir brauchen!
Wieviele Menschen wären glücklich, wenn sie was zu Essen hätten? Wieviele Kinder wären glücklich, wenn sie ein Holzauto oder eine Puppe zum Spielen hätten? Wieviele Menschen wären glücklich, wenn sie ein Dach über den Kopf hätten? ...und wir sind nicht glücklich!?!?
Sicher, wir können die Welt nicht retten und alle glücklich machen, aber wir können im Kleinen anfangen und über manche Dinge einfach anders denken. Uns gemeinsam tolerieren - dem anderen ein Lächeln schenken, auch wenn einem nicht danach ist - einfach mal für ein paar Minuten einhalten, auch wenn wir unter Stress sind - ein wohlgesinntes Wort dem anderen gegenüber! Warum also nicht einfach freundlich zu den anderen sein! Es wird nicht immer gelingen, aber wenn, geht es einem selber gut und man zaubert dem Gegenüber vielleicht ein Lächeln ins Gesicht.
Jetzt aber genug mit den Sentimentalitäten ...so schnell lassen wir uns nicht unterkriegen und so freue auch ich mich auf den heutigen Abend im Kreise der Familie, um bei Kerzenschein gemeinsam das "Oh du fröhliche" zu singen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch im Namen des Redaktionsteams
ein frohes, besinnliches und schönes Weihnachtsfest
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