So düster wie der Himmel über dem Steg und dem alten Kraftwerk von Rheinfelden auf dem Titelbild, so düster stehen nach Meinung der IG Pro Steg momentan die Chancen um den Erhalt der beiden Relikte aus der Zeit der Industrialisierung. Namhafte Wissenschaftler, Historiker, Spezialisten und Gremien aus aller Welt stehen hinter den Bestrebungen der IG Pro Steg, nur die Regierung in Stuttgart und noch weniger diejenige in Bern nicht. Dabei sollte doch gerade Bern besonders sensibilisiert sein, war doch die offizielle Schweiz besonders stolz, als sie am 26. Oktober mit einer deutlichen Stimmenzahl in das UNESCO-Welterbekomitee gewählt wurde. Aber vielleicht gilt auch hier, wie in vielen Dingen der Politik, der Schein mehr wie das Sein.
Unfreundlicher Auftakt Am vergangenen Montag lud die IG Pro Steg zu einem Pressegespräch auf den Steg ein. Auf der Brücke waren bei regnerischem Wetter Peter Scholer, Kurt Beretta, Ueli Urwyler und drei Pressevertreter versammelt, als die Gruppe von einem ED-Angestellten, ohne vorherige Begrüssung darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Ansammlungen auf dem Steg, angeblich wegen deren Einsturzgefahr nicht gestattet seien. Als Peter Scholer den in schroffer Manier auftretenden Mann erklärte, dass es sich a) um eine Presseorientierung handle, die höchstens eine halbe Stunde daure und b) diese auf Schweizerboden stattfinde, zog der „Schutzmann“ wieder wortlos von dannen.
„Global denken und lokal handeln“ „Es ist ein blinder Vollzugsgehorsam der Ämter, wenn sie den neuen Erkenntnissen keine Beachtung schenken“, polterte Peter Scholer zur Eröffnung der Medienorientierung los. Zudem sei es auch ein Besitzstandsgarantiekampf der Umweltverbände, was aus seinem Munde besonders drastisch tönt, gehörte er doch zu den Pionieren der Umweltschutzbewegung. Grosse Sorgen bereitet der IG, dass gemäss aktuellem Terminplan der Kraftwerkbauer im Frühjahr mit der Demontage des Stegs begonnen werden soll. Grund, einer der zwei Pfeiler steht direkt im reissenden Abflussstrom des neuen Kraftwerks, daher befürchtet die ED eine Instabilität des Übergangs oder gar dessen Einsturz. Gemäss Baubewilligung dürfe aber der Steg erst abgerissen werden, wenn eine Alternative vorhanden sei, gab sich Scholer überzeugt.
Die entfachte Diskussion um den frühzeitigen Abriss des Stegs sei ein weiterer Beweis für die Richtigkeit der von der IG Pro Steg erfolgreich eingereichten Initiative, erklärte Ueli Urwyler. Dass das Kraftwerk aufgrund seiner weltweiten Pionierrolle in der Stromproduktion und -versorgung erhaltenswert ist, steht für die IG ausser Frage. „Wir brauchen das fünfjährige Moratorium aber für vielfache Abklärungen wie zum Beispiel Kosten und Nutzung“, so Urwyler. Er ist auch überzeugt, dass ein Ja zum Abrissmoratorium des Rheinfelder Souveräns an der Gemeindeversammlung vom kommenden Mittwoch, 9. Dezember, an der auch ein Nutzungskonzept mit Folgekosten vorgestellt wird, eine Signalwirkung von grosser, überregionaler Bedeutsamkeit hat. „Global denken und lokal handeln“ lautet die Losung.
Internationale Unterstützung Dr. Kurt Beretta berichtete, dass aufgrund der Rheinfelder Teilnahme an einem internationalen Seminar in Deutschland die Welt auf das Unikat aufmerksam wurde und täglich grössere Wellen schlägt. Zukunftsträchtig und von grosser Bedeutung ist mit Bestimmtheit die Unterstützung durch TEB (Trinationaler Eurodistrict Basel) in dessen Hände die Organisation der Internationalen Baumesse 2020 (IBA) liegt, welche einige Jahre zuvor in der Region eine grosse Bautätigkeit auslösen wird. Weltweit schaue die Fachwelt auf die Schweiz und hoffe auf einen positiven Entscheid für die Erhaltung von Kraftwerk und Steg, erklärte Beretta.
Aber auch er unterstrich, dass trotz internationaler Unterstützung der Rheinfelder Entscheid vom kommenden Mittwoch wegweisend für die Zukunft des Rheinensembles sein wird.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»
Die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) hat seit 2019 die Funktion der nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettkämpfen und ist Meldestelle im Bereich der Wettkampfmanipulation. Die Aufsicht durch...
Eine gute Partnerschaft streben viele an. Ist eine solche vom Schicksal vorherbestimmt oder das Resultat von Beziehungsarbeit? Forschende der Universität Basel haben untersucht, welche Rolle innere Überzeugungen dabei spielen,...
Die Akzeptanz von ChatGPT, Gemini und Co. steigt in der Schweiz stark an. 72 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer würden sich bei der Onlinesuche lieber durch einen Chatbot helfen lassen als durch einen Menschen. Das zeigt...
Regelmässige Updates und ein aktueller Virenschutz tragen massgeblich zur Cybersicherheit bei. Deshalb lancieren das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS), die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) und die kantonalen und...