Friedlicherer Protest in Basel gegen Agrochemiekonzerne
Von: mm/f24.ch
Auch am dritten March against Monsanto & Syngenta am Samstag 20. Mai 2017 demonstrierten trotz regnerischem Wetter 2‘000 Menschen gegen hochgiftige Pestizide, Agrogentechnik und Patente. Sie forderten eine ökologische und vielfältige Landwirtschaft, die der Ernährung und nicht dem Profit dient. Gleichzeitig demonstrierten in Morges (VD) 1‘300 Personen vor dem Monsanto Hauptsitz.
Friedlicherer Protest in Basel gegen Agrochemiekonzerne (Fotos: zVg)
Der Demonstrationszug führte vom Barfüsserplatz über die Wettsteinbrücke bis vor den Hauptsitz von Syngenta und war begleitet von Strassenkünstlern, Musikbeiträgen und als Bienen verkleideten Kindern. Mitten auf der Wettsteinbrücke legte sich der gesamte Demonstrationszug auf den Boden und gedachte in völliger Stille den Opfern von Pestiziden und Konzernwillkür.
Vor der Syngenta sprach Fern Rosenstiel, Umweltwissenschaftlerin aus Kauai, Hawaii, über den Einsatz hochgiftiger und in der Schweiz verbotener Pestizide auf Syngenta-Testfelder: „Syngenta muss endlich Verantwortung übernehmen für die Gesundheitsschäden in Hawaii!“, forderte Rosenstiel.
In diesem Jahr standen die Proteste auch im Zeichen der zunehmenden Marktmacht der Agrochemieindustrie. Nebst der kürzlich formell bestätigten Übernahme Syngentas durch ChemChina und der Fusion von Dow und Dupont will Bayer den Saatgutkonzern Monsanto schlucken. Zusammen würden die entstehenden drei Firmen über 60% des kommerziellen Saatgut- und Pestizidmarkts kontrollieren.
„Syngenta wird chinesisch. Doch deshalb hört unser Widerstand gegen die Geschäftpraxis Syngentas noch lange nicht auf“, meint Ueli Gähler von MultiWatch „Wir protestieren heute in Solidarität mit Kleinbauern- und Bäuerinnen aus China und der ganzen Welt.“
Der Basler March against Monsanto & Syngenta wurde von mehr als fünfzig Organisationen aus der Schweiz und aus Süddeutschland unterstützt, darunter Basler Gewerkschaften, die Kantonalsektion der der SP, BastA!, den Grünen sowie zahlreiche Umwelt-, Landwirtschafts- und Entwicklungsorganisationen wie Greenpeace, BUND, Uniterre und SWISSAID.
Zoë Roth vom Organisationkommittee zieht eine positive Bilanz: «Die hohe Teilnehmerzahl trotz Regen am March against Monsanto & Syngenta in Basel bestätigt den dringlichen Wunsch von einem Wandel hin zu einer ökologischen und fairen Landwirtschaft.»
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