Kinder- und Jugendchor Stein löste bravourös ‘nen kniffligen Fall
Von: Hans Berger
Wer hat das Lied der berühmten Popsängerin Modena gestohlen? Das war die spannende, kribbelnde Frage im Musical „Die drei ??? Kids“, mit der sich vergangenen Sonntag im kath. Pfarreizentrum Stein der Kinder- und Jugendchor des Seelsorgeverbands Eiken-Stein unter der Leitung von Simone Küpfer zusammen mit dem Publikum auseinanderzusetzen hatten.
Kinder- und Jugendchor Stein
Im 2010 gegründeten Kinder- und Jugendchor Stein singen etwa dreissig Kinder im Alter von sechs bis sechzehn Jahren unter der Leitung von Simone Küpfer. Die Chorgruppen studieren jährlich Musicals und Lieder ein, welche im Gottesdienst oder auf der Bühne im Pfarreizentrum aufgeführt werden.
Ein kniffliger Fall
Obwohl es beim Musical um ein Verbrechen ging, konnte sich das Publikum im voll besetzten Saal doch beruhigt zurücklehnen, weil es von den Kindern in einem fetzigen Song erfuhr, dass in der kleinen Küstenstadt Rocky Beach am tiefblauen Ozean drei Freunde leben, welche Fragezeichen hiessen und für Gerechtigkeit einstünden. Glaubhaft bekundeten die rund dreissig Sängerinnen und Sänger, dass die drei Detektive Justus, Peter und Bob jeden Fall lösen.
Das vorliegende Delikt schien aber doch etwas komplexer und tiefgründiger zu sein als die bisherigen zur Aufklärung angestandenen Verbrechen. Zumal der hierzulande wenig bekannte Leierschwanz eine entscheidende Rolle innezuhaben schien, da die Stärke dieser Vogelart das Imitieren von Geräuschen jeglicher Art ist. Zu den Verdächtigen gehört allerdings auch die Nachwuchssängerin Josy, welche mit dem gestohlenen Song im Internet Furore machte. Allerdingst wird ebenfalls deren Mutter Dark Lady der Tat bezichtigt.
Aber wie einst der unkonventionelle Polizist Columbo im zerknautschten Trenchcoat, gepaart mit einer scheinbar trotteligen Art ganz ohne Gewalt und Drohungen die Täter mit geschickt platzierten Fragen und detaillierter Recherche überführte, lösten auch die drei Detektive punktgenau, kurz bevor der Vorhang fiel den Fall bravourös.
Poppig, fetzig, anspruchsvoll
Da bei der rund neunzigminütigen Vorstellung keine Schauspieler*innen, sondern Sänger*innen auf der Bühne agierten, konnte es schon mal vorkommen, dass bei den Dialogen nicht alles rund lief, musikalisch aber ging die Post ab. Von der Ouvertüre, die den Geist eines typischen Krimi-Soundtracks atmet, über Rap, Ballade, Swing, Shuffle, Stepptanz bis zum schön dissonanten, rockigen „Stimmbruch-Song“ wurde eine farbenreiche Palette musikalischer Stile angeboten, der von Pop übers Jazz bis hin zu Punk und Foxtrott reichte.
Die von Peter Schindler komponierte Musik ist auf gehobenem, mittelschwerem Niveau angesiedelt, will heissen, dass die Kids und ganz besonders die Solistinnen und Solisten recht gefordert wurden. Doch damit nicht genug: erschwerend kam hinzu, dass Songs wie ebenso die musikalischen Elemente des Stücks handlungsrelevant sind, was oft selbst grosse Stars kaum unter einen Hut zu bringen vermögen.
Fazit
Was der Kinder- und Jugendchor unter der Leitung von Simone Küpfer und der Mithilfe einiger Assistentinnen auf die Bühne brachte war ein musikalisches, spannendes Vergnügen für Auge und Ohr. Die Kids waren allesamt mit Herzblut dabei. Keine Fragen, den frenetischen Schlussapplaus des begeisterten Publikums hatte das Musical-Team mehr wie verdient.
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