Ausstellung Andy Bianchi im Hotel Eden im Park
Von: Roswitha Frey
Die Natur ist die grösste Inspirationsquelle für Andy Bianchi. Der Künstler aus Möhlin hat sein Atelier direkt am Rhein. Und dieser Blick auf den Fluss inspiriert ihn immer wieder bei seinem kreativen Arbeiten. Bilder aus den Jahren 2016 bis 2023, die von Naturstrukturen und Naturmotiven geprägt sind, zeigt der vielseitige Maler in einer Einzelausstellung bis 11. Juni im Hotel Eden im Park in Rheinfelden.
Der Maler Andy Bianchi zeigt in seiner Ausstellung Motive, die von der Natur inspiriert sind. (Fotos: Roswitha Frey)
André Bianchi, der „Andy“ genannt wird, trägt einen französischen Vornamen und einen italienischen Nachnamen. Sein Grossvater sei aus Norditalien nach Zürich ausgewandert, erzählt der Schweizer, der im Aargau aufgewachsen ist. Nach Studien an der Kunstgewerbeschule Basel und einer Ausbildung zum Hochbauzeichner betrieb er ein Architekturbüro und ein Designstudio in Brugg, zog dann ins Ticino.
Nach 20 Jahren im Tessin kehrte Bianchi ins Fricktal zurück und eröffnete in Mumpf ein Malatelier am Rhein.
Eindrücke aus der Natur und Naturmaterialien spielen im Werk von Andy Bianchi eine wichtige Rolle. So zeigt er Bilder mit Titel „Almeria“, in denen er während eines Studienaufenthalts in Andalusien mit natürlichen Pigmenten, die direkt vom Felsen geholt wurden, gemalt hat. Erdfarbene Töne in Rostrot, Rotbraun, Ocker und Sandfarben prägen diese archaisch anmutenden Bilder aus Südspanien.
In der Reihe „Treelogie“ - ein Wortspiel aus Baum und Trilogie – liess sich der Maler von Rindenstrukturen anregen. Der spezielle Charakter der Baumrinden von Pappel, Kiefer und Wacholder hat ihn so angesprochen, dass er die faszinierenden Strukturen der Rinden täuschend echt und plastisch nachgebildet hat. Bianchi nutzt für seine Werke Acrylfarben, vermischt mit Binder, eine leimartige Schlacke, die er in sehr plastischer Weise aufbringt. Mit dem Spachtel formt er die reliefhaften Strukturen, in denen Farben und Formen verschmelzen.
Den ausgetrockneten Aralsee hatte Andy Bianchi vor Augen, als er das Bild „Austrocknung“ schuf. Die Formen erinnern an rissige, schrundige, aufgebrochene Erde, ein vertrocknetes Flussbett, die verheerenden Auswirkungen der Dürre.
Was sich in vielen Werken Bianchis durchzieht als eine Art Markenzeichen, ist der goldene Faden, eine goldene Schnur, eine goldene Kugel. So etwa in dem Bild „Deep“, das den Blick in eine Schlucht hinabzieht, in die Tiefe eines Canyons. Eindrucksvoll gestaltet Bianchi diese suggestive Tiefenwirkung, die das Auge des Betrachters wie in einen Sog in die Tiefe der Schlucht zieht
Ganz anders, voller Leichtigkeit und Bewegung, wirken die Bilder „Flügelschlag“, in denen der Maler die Schwingen und Federn eines Adlers auf ungewöhnliche Art darstellt. „Abflug“ nennt Bianchi ein grossformatiges Bild, in dem sich schwarze Vögel in die Lüfte aufschwingen, aufgeschreckt durch einen roten Farbblitz am Bildhimmel, der wie eine Explosion anmutet. Ein Bild, das nachdenklich macht.
Sehr berührend ist das Bild einer Elefantenmutter mit ihrem Kind in feinen Grau-Beige-Nuancen. Innig schmiegen die grauen Riesen ihre Köpfe aneinander. Eine Elefantenfamilie im Zoo hat den Maler zu diesem bewegenden Tierbild inspiriert. In einem anderen Werk sind die Elefanten silhouettenhaft reduziert.
Passend zur Jahreszeit hat Andy Bianchi eine Frühlings-Impression von einem Baum mit Kirschblüten mitgebracht, der wunderschön das Erwachen der Natur symbolisiert. Auch die impressionistische Landschaftsansicht mit Blick auf den Rhein in Mumpf weckt Lust auf Natur in dieser vielseitigen Ausstellung.
Die Ausstellung von Andy Bianchi ist bis 11. Juni im Hotel Eden im Park in Rheinfelden zu sehen. Am Donnerstag, 23. März, von 17.30 bis 19.30 Uhr, ist eine Begegnung mit dem Künstler.
Auf Anfrage können individuelle Begegnungen mit dem Künstler vereinbart werden unter Tel. +41 79 290 35 30 oder per E-Mail info@kreativatelierb.ch.
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