Bunte Vielfalt im Hotel Schützen
Von: Roswitha Frey
Wer Marjo Wüscher-Brugman in ihrem Atelier besucht, kann in dieser düsteren Jahreszeit „Farbe tanken“. „Diese bunte, wilde Welt, die an den Wänden hängt, das bin ich“, lacht die Künstlerin, die in der Altstadt von Aarau ihr Atelier für Malkunst und Lebenskunst hat.
Marjo Wüscher-Brugman, zeigt einige ihrer Werke im Hotel Schützen Rheinfelden
Die Bilder von Marjo Wüscher-Brugman strahlen Heiterkeit, Lebendigkeit und Fröhlichkeit aus. Vierzig Arbeiten der gebürtigen Niederländerin, die seit 1980 in der Schweiz lebt, werden in der neuen Ausstellung im Hotel Schützen in Rheinfelden vom 3. Dezember bis zum 24. Februar gezeigt. Bei der Vernissage mit Apéro am Donnerstag, 3. Dezember, von 17.30 bis 19.30 Uhr, können die Besucher die Künstlerin und ihre farbenfrohen Bilder näher kennen lernen.
„Was mich interessiert, ist der Mensch“, erzählt die Malerin: „Der Mensch bewegt mich und der Mensch bewegt sich“. Das ist das Lebensmotto der Künstlerin, deren impulsives, positives Naturell sich in ihren Bildern widerspiegelt. Das Miteinander und die Interaktion mit den Betrachtern ist Marjo Wüscher-Brugman wichtig: „Ein Bild fängt erst an zu leben, wenn es angeschaut wird“.
Die Künstlerin sprudelt nur so vor Temperament, Lebensfreude und Einfallsreichtum: „Ich habe das Glück, dass ich so viel Fantasie habe“. Ihre Bilder entstehen intuitiv, aus dem spontanen Malprozess heraus. Marjo Wüscher-Brugman malt am liebsten mit Acrylfarben, weil diese schneller trocknen als Öl:
„Für meine impulsive Malerei eignet sich Acryl am besten“. Sie experimentiert auch mit verschiedenen Techniken, verwendet Holzteile, Papierschnipsel, Karton, macht Collagen auf Holz. „Ich male auch auf Möbel und auf Schuhe, entwerfe Möbel und Skulpturen“, verrät das kreative Allround-Talent, das seine individuelle und eigenwillige Kunst „Marjo’s eigen Art“ nennt.
Zurzeit arbeitet die Künstlerin an einer Reihe von Köpfen, von denen sie einige im Hotel Schützen präsentiert. Es sind keine realen Porträts, sondern frei aus dem Moment des Malens heraus entstehende Köpfe.
Neben diesen neuen Köpfen bringt die Künstlerin auch „bewegende Bilder“ mit, die sich im Wortsinn bewegen lassen. Dabei handelt es sich um originelle Werke mit Holzteilen, die mittels Magneten unter der Leinwand tatsächlich bewegt werden können. Der Betrachter kann das Bild also selbst verändern.
Der Mensch und sein psychologischer und philosophischer Hintergrund und die Lebensfragen, die ihn bewegen, inspirieren Marjo Wüscher-Brugman. Sie malt auch Bilder, in denen sie einzelne Teile des menschlichen Körpers neu und überraschend zusammensetzt. „Alles verändert sich, auch der Körper verändert sich, nichts bleibt starr“, erklärt die Künstlerin zu diesen ungewöhnlichen Bildern.
Zwischendurch malt Marjo Wüscher-Brugman auch abstrakte Bilder, in denen jeder etwas anderes sehen kann. Eines haben ihre Bilder gemeinsam: eine leuchtende Farbigkeit. Düstere Töne oder Naturtöne sind nicht ihre Welt: „Bei mir muss alles farbig sein“, sagt die 1957 geborene Künstlerin, die als Ernährungs-Beraterin und Therapeutin gearbeitet hat und „spontan zur Malerei gekommen ist“, weil ihr das Kreative eine neue Tür geöffnet hat.
Dass sie bei ihrer ersten Ausstellung 37 Bilder verkauft hat, gab ihr den Mut, sich beruflich der Kunst zu widmen – mit Erfolg, wie man sieht. In der Ausstellung im Schützen stellt Marjo Wüscher-Brugman auch ihren neuen Kalender vor. Abgebildet sind in dem Kalender eine Reihe von Köpfen, begleitet von Texten des Philosophen Manfred Statzer. Die Künstlerin freut sich auf anregende Begegnungen.
Info: Ausstellung von Marjo Wüscher-Brugman im Hotel Schützen in Rheinfelden und im Ambulatorium Klinik Schützen Aarau vom 3. Dezember bis 24. Februar. Vernissage am 3. Dezember, 17.30 bis 19.30 Uhr, im Hotel Schützen in Rheinfelden.
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