«Heavy Metal» im Garten Eden vom Hotel Eden
Von: Hans Berger
Stünde unter den alten, ehrwürdigen Bäumen auch noch ein Apfel- und Feigenbaum, wäre die Bezeichnung vom „Garten Eden“ im Hotel Eden, Rheinfelden absolut korrekt. Paradiesisch und mystisch ist der Park jedoch alleweil, zumal dort in Form der Skulpturen des Baselbieter Künstlers Beat John noch bis zum 31. Juli nicht nur ein „Baum der Erkenntnis“ anzutreffen ist.
«Heavy Metall» im Garten Eden vom Hotel Eden
Im Gegensatz zum biblischen Paradies sind die Besucher im Garten Eden vom Hotel Eden natürlich vor dem Sündenfall gefeit, nicht aber vor der Versuchung, zu der weniger eine Schlange als vielmehr die lukullische Speisekarte vom Restaurant „Makaan“ und dessen Ambiente verführt.
Im Dialog
Das momentane Wetter spricht zwar gegen ein Lustwandeln im Park, dem entgegenzuhalten ist allerings die natürliche Beleuchtung der Kunstwerke von Beat John, die sich in der Abenddämmerung besonders mystisch präsentieren. Die grosszügig konzipierte Ausstellung lädt jedoch erstmals einfach nur zum Schlendern ein.
Auch wenn die modernen, dynamischen Skulpturen von Beat John aus hartem Stahl, eben „Heavy Metal“ sind, stehen sie doch im Einklang mit der Umgebung. Es scheint gar, als wären Kunst und Natur in einem intensiven Dialog, in den die Besucher unbemerkt miteingebunden werden.
Erkenntnis
Die Plastiken sind auf den ersten Blick von einer gefälligen, wohltuenden Offenheit und hinterlassen den Eindruck, dass der Künstler mit seinen Werken weder herausfordern, noch belehren, sondern in erster Linie erfreuen will. Um als Laie deren kunstvolle Fertigung zu erkennen, bedarf es eines zweiten und dritten Blickes, danach sind den Interpretationen der Werke keine Grenzen gesetzt. Ja, sie fordern förmlich uneingeengt zum freien Philosophieren auf.
Die Skulpturen operieren mit gegensätzlichen Elementen, deren Wirkung sich in einzigartiger Weise auf die Betrachter überträgt. Masse und Leichtigkeit, Kantiges und Rundes kontrastieren sich spannungsvoll und werden entweder durch geschickt platzierte Scheinwerfer oder durch die Sonne magisch erhellt. Der Aufmerksamkeit und Bewunderung dieser körperhaften Gebilde kann der Künstler Beat John sicher sein. Es sind Kunstwerke, die dem Menschen innewohnenden Gleichklang von Ruhe und Bewegung entsprechen und somit stetig an neuer Faszination gewinnen.
Drei Jahreszeiten
Diese Dualität kommt ganz besonders im Park vom Hotel Eden zur Geltung, wo die Werke wie bereits erwähnt noch bis zum 31. Juli zu bewundern und zu bestaunen sind. Die drei Jahreszeiten Winter, Frühling und Sommer begleiten die Skulpturen und zeigen sie jeweils in einem ganz anderen Kleid und Umfeld.
Nebel, Schnee, Frost und kahle Bäume sind die Begleiter des Winters. Das Frühlingserwachen mit Tulpen, Osterglocken, den frischen Blättern, dem saftigen Grün des Rasens werden die Skulpturen danach in einem ganz anderen Licht begrüssen. Der rege Sommerbetrieb mit den Hotelgästen im Park lässt schliesslich die Skulpturen so richtig ins Leben eintauchen.
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