Kulturtreffpunkt bot vielerlei Ein- und Ausblicke
Von: Hans Berger
Das Lager im Untergeschoss einer ehemaligen Fabrik ist punkto Beleuchtung gewiss nicht der ideale Ort für eine Bilder- und Skulpturenausstellung. Reizvoll daran war jedoch die ins Auge stechende Differenz zwischen dem, fernab jeglichen Schöngeistes, rein zweckmässig hergerichteten Raum und den von Ästhetik getriebenen Kunstwerken, woran es vergangenes Wochenende in der Ausstellung zugunsten der Stiftung „Burundikids Schweiz“ im Theodorshofweg 22 in Rheinfelden keinesfalls mangelte.
Assoziation
Mit insgesamt dreizehn ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern (siehe Fotoreportage) bot die Ausstellung zudem einen interessanten Querschnitt des künstlerischen Schaffens. Die Betrachterinnen und Betrachter der in der Fotoreportage ausführlich dokumentierten Werke konnten ihren Assoziationen freien Lauf lassen und wurden darin auch nicht durch Werktitel gross eingeengt.
Wer wollte, konnte sinnieren und grübeln oder sich einfach daran erfreuen, dass es in der digitalisierten Welt noch eine Sparte gibt, in der die Intuition, der Schöngeist gefragt ist - zumindest vorerst noch, denn wer weiss, wozu der Mensch die künstliche Intelligenz noch befähigt...
Intuition
Intuition ist Unmittelbarkeit, Schnelligkeit beim Zugriff auf eine Idee, das alles im Feld der Inspiriertheit. Es ist der Moment, wo zu der Idee, die man mit sich herumschleppt, der gewisse Dreh hinzukommt, die Ahnung: Das klappt! Ganz entscheidend bei der künstlerischen Arbeit ist die Sichtbarwerdung der Idee. Intuition spielt dabei eine wichtige Rolle. Erst durch die Fixierung wird sie sichtbar! Das Ganze steht also auf der Metaebene für das Sichtbarmachen einer Idee.
Sozial
Ob die Betrachter die Werke im Sinne derer Erschaffer erfassen, spielt dabei keine Rolle, es reicht vollkommen, wenn sie deren Intuition anregen. An derartigen Gelegenheiten mangelte es am zweiten Kulturtreffpunkt in Rheinfelden jedenfalls nicht. Und wie bei der letztjährigen ersten Ausstellung spendeten die Künstlerinnen und Künstler wiederum zehn Prozent des Erlöses an die Stiftung „Burundikids Schweiz“.
Potenzial
Nebst dem sozialen Aspekt hatte die Ausstellung jedoch auch künstlerisch viel zu bieten und daher auch das Potenzial einer überregionalen Ausstrahlung, was bei einer lediglich vier Tage (21.2. bis 24.2.19) dauernden Ausstellung nicht voll ausgeschöpft werden kann. Besonderen Respekt verdienen die Künstlerinnen und Künstler daher, dass sie sich trotzdem die Last einer Ausstellung unter keinesfalls optimalen Bedingungen aufgeladen hatten.
Resonanz
Nein, reich wurden sie an diesem Wochenende wohl kaum, die positiven Resonanzen der vielen Besucher*Innen dürften sie indes beflügelt haben, künstlerisch am Ball zu bleiben und aufgrund unzähliger interessanter Begegnungen einen nächsten Kulturtreffpunkt ins Auge zu fassen.
Anmerkung: Die ausführliche Fotoreportage verschafft lediglich einen Eindruck der Ausstellung da die Fotos weder die Intensität, noch die Farben und Perspektiven der Werke zu wiedergeben vermögen. Die Namen auf den Etiketten verweisen auf die ErschafferInnen der nachfolgenden Bilder, die Werkbeschreibungen treffen jedoch nicht zwingend auf das nächst folgende Bild zu.
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