Vom Fläsche-Sepp zur Schwarzen Madonna
Von: Peter Born
Morgens um halb Neun, die 22 Frühaufsteher vom Veloclub Rheinfelden befinden sich bereits im Luzerner Hinterland in der Anfahrt zum Städtchen Willisau.
Veloclub Rheinfelden beim Fläsche-Sepp (Fotos: zVg)
Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt führt direkt zum Café Amrein. Das originale Willisauer-Ringli wird heute noch wie schon 1850 im Herzen des Städtlis Willisau produziert. Das stolze Ursprungshaus hat seinen Namen wohl verdient, entstand doch hier das vollendete Rezept und der Name der berühmten Ringli.
Nach dem Genuss von Kaffee, Gipfeli und natürlich einem Willisauer-Ringli führt die Tour in die Käppelimatt am Stadtrand. Hier wartet vor seinem Haus bereits freundlich lachend Sepp Stadelmann, der mittlerweile weit über die Grenzen der Region als „Fläsche-Sepp“ bekannt ist. Er präsentiert seine einzigartige, aus mehr als 40´000 Flaschen bestehende Sammlung. Jede der gezeigten Flaschen hat ihre eigene Geschichte. Der Gastgeber erzählt auf seine fesselnde und unterhaltsame Art über eine Stunde so einige Episoden.
Dann der grosse Überraschungsmoment: Sepp greift zwischen den vielen Kunstwerken aus Glas nach einer speziellen Flasche im Regal, zeigt auf die Etikette, ein Raunen geht durch die Gäste, was ist geschehen? Klubmitglied André Schmid, selbst gelernter Glaser, wird mit dieser Flasche, verziert mit eigens für ihn kreierter Etikette und gefüllt mit „Willisauer Gold“, einem Likör aus Marc für seine 50-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt – kräftiger Applaus für den buchstäblich sprachlosen Jubilar! Mit etwas Rückstand auf die Marschtabelle muss sich die Truppe nach der Fotosession schweren Herzens von Sepp verabschieden.
Durch die schöne Schweiz, entlang den Sempacher-, Zuger- und Ägeriseen geht die Reise weiter zur hochgelegenen Mittagsrast im Panoramarestaurant Raten auf 1077 m.ü.M., einem traumhaften Aussichtspunkt auf alle Seiten. In diesem anmutigen Ambiente fühlt man sich willkommen, dazu wird man mit einem delikaten Menü verwöhnt.
Der letzte Höhepunkt steht nach kurzer Fahrt bevor. Vorbei an den imposanten Skisprungschanzen trifft der Bus in Einsiedeln ein wo man bereits erwartet wird. Die Gnadenkapelle ist der Mittelpunkt der Führung. Einmal trägt sie Weiss, dann Rot, zuweilen Violett oder Grün, hier erklärt Bruder Gerold wie die Schwarze Madonna von Einsiedeln im Laufe eines Kirchenjahres mehrmals in verschieden farbige Kleider gehüllt und mit abwechselnden Kronen, sowie reichlichem Schmuck behangen wird.
Das Benediktinerkloster mit der imposanten barocken Klosterkirche hat eine gut tausendjährige Geschichte. Hier versammeln sich die Mönche fünfmal am Tag zum Chorgebet. Den krönenden Abschluss der Führung bildet der Besuch der Stiftsbibliothek, welche 230’000 Bände aus allen Wissensgebieten umfasst. Nach einem gemütlichen Kaffee-Kuchen-Intermezzo im Ort steht der Bus bereits zur Heimreise bereit.
Die Erlebnisse und die Gemeinschaft im rundum gelungenen und geselligen Schönwetter-Reisetag werden die Klubmitglieder hoffentlich noch eine Weile begleiten und bestimmt in guter Erinnerung bleiben.
Veloclub Rheinfelden
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