So sehen 20 Mio. Franken von aussen aus
Von: Hans Berger
Wenn es dann tatsächlich so ist, wie alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann während seiner Amtszeit immer wieder kundtat und an der gestrigen Eröffnung des Berufsbildungszentrum Fricktal (BZF) auch dessen Rektor, Dr. Hans Marthaler betonte, dass die Duale-Berufsbildung der Schweiz die beste der Welt ist, dann sind die zwanzig Millionen Franken, welche auf dem Gelände der Schulanlage Engerfeld in Rheinfelden in den Neubau des Schulhauses gesteckt wurden, bestens investiert.
Berufsbildungszentrum Fricktal (BZF)
Grosser Wurf
In Anbetracht dessen, dass in der Schweiz das Bildungssystem kontinuierlich auf den Kopf gestellt wird, kann der Neubau des BFZ-Schulhauses durchaus als grosser Wurf eingestuft werden, zumal dessen Planung im Umfeld der „wilden“ Zeit des im Mai 2009 an der Urne verworfenen Aargauer Bildungskleeblattes seinen Anfang nahm und in deren Folge seitens der Aargauer Regierung ein Berufsbildungszentrum im Fricktal des Öfteren in Frage gestellt wurde.
Dass das Fricktal nun trotzdem Lehrlingen der neun Berufe: Anlagen- und Apparatenbauer, Bekleidungsgestalterinnen, Detailhandelsassistenten, Detailhandelsfachmann/-frau, Elektroinstallateure EFZ, Kauffrau/Kaufmann, Kosmetikerinnen, Montageelektriker, Schreiner eine schulische Bildung bieten kann, ist vor allem dem grossen und beharrlichen Engagement der Stadt Rheinfelden, vielen Fricktaler PolitikerInnen und dem Gewerbe zu verdanken.
Zukunftsorientierte Bildungsstätte
Verständlich, dass in dieser bildungsmässig verworrenen Zeit bis zum positiven Kreditentscheid der Rheinfelder Gemeindeversammlung im Dezember 2015 von zwanzig Millionen Franken für den Neubau die Pläne öfters über den Haufen geworfen werden mussten. Nun aber steht sie da, die gestern erstmals in Betrieb genommene, moderne, zukunftsorientierte Bildungsstätte für derzeit rund siebenhundert Lehrlinge, die jedoch weitere fünfhundert beherbergen könnte.
Der Rheinfelder Stadtrat Hans Gloor zeigte sich bei der kleinen Eröffnungsfeier, zu der nebst Schulpflege, Schulleitung, Bauleiter und Architekt auch die Trägergemeinden der Kreisschule unteres Fricktal (KUF), Kaiseraugst Magen, Mumpf, Obermumpf, Olsberg, Schupfart, Stein, Wallbach geladen waren, erfreut über den gelungenen, Minenergie P zertifizierte Bau. Das Herzstück des Schulhauses ist laut Rektor Dr. Hans Marthaler die Mensa, welche an der gestrigen Eröffnung die Feuertaufe - trotz provisorischer Bestuhlung - bestens bestanden habe.
Sanierung
Mit dem Abschluss des neunzehn Schulzimmer und elf Räume (Büro, Lehrerzimmer, Lager) umfassenden Neubaus hat nun die Sanierung der 1982 eingeweihten und heutige Schulanlage der KUF begonnen, für welche die Rheinfelder Gemeindeversammlung ebenfalls im Dezember 2015 zehn Millionen Franken bewilligte, wie Stadtbaumeister Urs Affolter mitteilte.
Die Sanierung beinhaltet Erdbebensicherung, Fassadeerneuerung sowie räumliche Anpassungen. Letzteres ist daher notwendig, weil a) die BZF nun ausgezogen ist und b) ab August 2019 die SchülerInnen des Oberstufenzentrums Fischingertal (Wallbach, Mumpf, Obermumpf, Schupfart) sowie jene der Oberstufen Stein und Magden im Engerfeld unterrichtet werden.
Dreifachturnhalle
Doch damit nicht genug, bereits steht eine zweite Dreifachturnhalle in Planung. Über das Projekt und einen Kredit von weiteren zehn Millionen Franken soll die Rheinfelder Gemeindeversammlung im Sommer entscheiden.
Bemerkenswert ist, dass Rheinfelden gemäss redaktionellen Schätzungen in den letzten fünf Jahren rund sechzig Millionen in Kindergärten und Schulen investiert hat. Insofern war auch diesbezüglich das Jahresmotto 2017 der Zähringerstadt „Eine Stadt macht Schule“ durchaus berechtigt.
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