Der Christkatholische Frauenverein hat sich aufgelöst
Von: Hans Zemp (eingesandt)
Nach 94 Jahren des Bestehens be-schlossen die elf anwesenden stimm-berechtigten Frauen des Christ-katholischen Frauenvereins Hellikon – Wegenstetten – Zeiningen – Zuzgen die Auflösung ihres Vereins. Zu stark wur-den in den letzten Jahren die Probleme der Nachfolge der Führungspersonen.
Der abtretende Vorstand mit Erna Güntert, Yvonne Hasler, Helen Treier und Ursula Mohler.
Mit einem Frühlingsgedicht von Goethe eröffnete Präsidentin Yvonne Hasler, Zeiningen, die 95. und gleichzeitig letzte Generalversammlung des Christkatholischen Frauenvereins. Von den 27 Vereinsmitgliedern waren deren elf anwesend. Wie aus der Jahresrechnung 2008 ersichtlich wurde, hat man sich im Hinblick auf die Vereinsauflösung nochmals kräftig ins Zeug gelegt, um notwendige Verbesserungen im Pfarrsaal vornehmen zu lassen. Mit einem Aufwandüberschuss von 6'300 Franken verblieben noch deren knapp 2'300 in der Kasse. Dem ausführlichen Jahresbericht der Präsidentin war zu entnehmen, dass einmal mehr ein ausserordentlich intensives Vereinsjahr bewältigt wurde, teils in Zusammenarbeit mit andern Frauenvereinen.
Es lassen sich keine Vorstandsmitglieder mehr finden Die Überalterung der Mitglieder des Christkatholischen Frauenvereins hat ihre Probleme und Spuren hinterlassen. Intensive Mitgliederwerbung war wenig erfolgreich und die Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern ebenso. Nach siebzehn Jahren als Präsidentin war Yvonne Hasler amtsmüde geworden. Aber auch ihre drei Vorstandskolleginnen, der Vorstand arbeitete in letzter Zeit im Unterbestand, demissionierten. Aber „Wo keine Nachfolge mehr ist, geht nichts mehr.“ So die Worte der Präsidentin. Darum stellte man schon vor Jahresfrist eine Auflösung in Aussicht und beantragte diese nun definitiv. Die Haupttätigkeiten des Vereins lagen in diversen kirchendienstlichen Verrichtungen, in der Gemeinschaftspflege und in Besuchen von Jubilaren.
Kirchenpflegepräsident Urs Schlienger sieht die Probleme der Nachfolge und die für alle schwierige Situation und hat für den Antrag Verständnis. Er sieht aber auch die Mehrarbeit auf die Kirchenpflege zukommen, dies in einer Zeit, in der die Arbeit sonst schon sehr intensiv sei.
Nach diversen Voten aus der Versammlung und einiger Ratlosigkeit über das Weitergehen beschlossen die Anwesenden dann grossmehrheitlich die Auflösung des Vereins und machten damit ein langes Stück Vereinsleben zur Geschichte. „Der Frauenverein hatte seine Berechtigung. Heute ist der Zeitgeist aber anders“, war da etwa zu vernehmen. Das noch vorhandene Geld geht an Kirchengutsverwalter Martin Schlienger, die Akten werden im Archiv der Kirche eingelagert.
Die austretenden und letzten Vorstandsmitglieder des Christkatholischen Frauenvereins werden geehrt und erhalten kleine Geschenke, auch vom Präsidenten der Kirchenpflege, der die geleisteten Dienst besonders würdigt.
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