«Miini Luscht, diin Fruscht» das Theater des GTV Münchwilen
Von: Hans Berger
Unterschiedlicher könnten die acht, unter einem Hausdach lebenden Personen in ihren Charakteren nicht sein. Dass da nicht alles rund laufen kann, versteht sich fast von alleine. Jedenfalls entwickelt sich bei dem von der Theatergruppe des GTV Münchwilen aufgeführten Schwank «Miini Luscht, diin Fruscht» eine amüsante, turbulente Geschichte und in der Folge verdientermassen viel Szenenapplaus und unzählige Lacher erntet.
Eine aufheiternde, lustige Burleske, die nicht dringend durch ihren Inhalt, als vielmehr durch die Eigenarten der Personen und einzelne Szenen besticht, welche von den acht Schauspielerinnen und Schauspielern bravourös dargestellt und herausgespielt werden.
Musik wird oft als nicht schön empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden Da ist einerseits s’Grosi Hulda (Sabrina Suter). Obwohl schon in die Jahre gekommen, ist die Volksmusikliebhaberin noch immer für ein Tänzchen zu haben und hat gar manchen Schalk im Hinterkopf. Lustige Szenen ergeben sich, wenn die Schwerhörige Aussagen anderer falsch wiedergibt. Ja, die Musik ist einer der Streitpunkte innerhalb des Hauses, denn der Enkel Yannick (Dieter Zimmermann) ist dem modernen Sound zugetan, den er gerne in voller Lautstärke konsumiert. Hingegen hat diesbezüglich die Putzfrau Renate Stapfer (Iris Albrecht) die gleiche Wellenlänge wie s’Grosi und hält ihr daher in den familieninternen Ausmarchungen auch stets die Stange.
In Dur und Moll Der geschiedene Brötchenverdiener Otto Steiner (Hanspeter Wirz) seines Zeichens Krawattenfabrikant hält sich für den Besten und demonstriert dies seinem Freund Heiri Böckli (Alex Waldmeier) gegenüber prahlerisch, lustvoll. Doch auch er ist nicht ein Kind der Bescheidenheit und präsentiert als Unterwäschefabrikant, zum Gaudi des Publikums, gerne seine neusten Sexy-Kreationen. Ausser der textilen Verbundenheit haben die Freunde aber noch eines gemeinsam, beides sind Schlitzohren und trinken auch mal gerne einen über den Durst.
Aus den Fugen Das bis anhin, trotz den musikalischen Differenzen, mehr oder weniger harmonische Zusammenleben gerät aus den Fugen, als Adele von Greifenbach (Nelly Utzinger) und ihre Tochter Martina (Gabriela Caviezel) ihr Kommen ankündigen. Das Fatale daran ist: Anlässlich einer Warenmesse in Wien hat Otto Steiner der Dame nach einer Sumpftour, welche mit einem Tête-à-Tête im Hotelzimmer gipfelte, die Ehe versprochen, dies zu allem Verdruss auch noch schriftlich, wie ihm schlagartig einfällt. Adele jedenfalls kommt, um die Einlösung des Versprechens zu fordern.
Open End Doch damit nicht genug, die Mitbewohner hätten vermutlich die Heiratsabsichten noch gelassen hingenommen, wenn Adele von Greifenbach nicht eine fanatische Opernliebhaberin wäre und vorallem deren Tochter Martina, nicht auch noch Operngesang studieren würde. Ein musikalisches Tohuwabohu tut sich auf, da Volksmusik, hier Hipp Hopp und dort in den schrillsten Tönen Opernarien. Zumindest ihren künftigen Ehemann will Adele in die musikalisch richtigen Bahnen lenken und bittet daher den Musiklehrer Aloisis Klempeler (Urs Schumacher) ihrem Auserkorenen fehlendes Wissen und Verständnis beizubringen.
Damit nimmt die Geschichte eine erneute Wende. Wer, wie, was, wo, warum, sei aber an dieser Stelle nicht verraten, sondern kann am kommenden Samstag um 20.00 Uhr in der Mehrzweckhalle Münchwilen verfolgt werden. Tüftler könnten eventuell in der gallery24 das Eine oder Andere der Geschichte nachvollziehen. Doch Vorsicht, auch Bilder können trügerisch sein.
Empfehlung Wer es lustig und gemütlich mag, ist bei der Theatergruppe des GTV Münchwilen und der Kommödie «Miini Luscht, diin Fruscht an der richtigen Adresse. Die bestens aufeinander eingespielte Theatercrew lässt mit ihrem schauspielerischen Können die Bauchmuskeln tanzen und etwas später das „Duo Rebsamen“ die Tanzbeine schwingen. Empfehlenswert ist aber auch, den behaglichen Abend mit relativ leerem Magen zu beginnen, denn den feinen Lammfilets oder Schweinssteak mit Kräuterbutter, Pommes und Salat ist kaum zu widerstehen, ansonsten könnte diesbezüglich aus der Lust eine Frust resultieren.
Nächste Aufführung Samstag, 31. Januar 2009, 20.00 Uhr Nachtessen ab 19 Uhr. Bar, Kaffeestube, Tombola und nach der Aufführung Tanz mit dem Duo Rebsamen Reservationen: Mo–Fr, 19–21 Uhr: 062 873 36 78. Website: http://www.gtv-muenchwilen.ch
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